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# taz.de -- Prozess wegen Beihilfe zum Mord: 96-jähriger KZ-Wächter angeklagt
> Ein 96-jähriger ehemaliger KZ-Wachmann wird angeklagt. Wegen seines
> Alters darf nicht mehr als vier Stunden pro Woche verhandelt werden.
Bild: Restaurierte persönliche Gegenstände der Insassen vom KZ Lublin-Majdanek
Frankfurt/Main dpa | Einem ehemaligen SS-Wachmann eines
Konzentrationslagers der Nazis soll in Frankfurt der Prozess gemacht
werden. Die Staatsanwaltschaft hat [1][Anklage gegen einen 96 Jahre alten
Mann aus Frankfurt erhoben]. Es geht um Beihilfe zum Mord, wie die Behörde
am Freitag mitteilte. Dem damals 22-Jährigen wird vorgeworfen, als Wachmann
im Zweiten Weltkrieg zwischen August 1943 und Januar 1944 Teil der
Tötungsmaschinerie der Nationalsozialisten gewesen zu sein.
Ob der Prozess zustande kommt und die Anklage zugelassen wird – darüber
muss nun das Landgericht Frankfurt entscheiden. Verhandlungsfähig ist der
betagte Angeklagte jedenfalls, wie Oberstaatsanwältin Nadja Niesen sagte.
Der 96-Jährige sei begutachtet worden. Demnach dürfe nicht mehr als zwei
Tage pro Woche verhandelt werden, und auch nur maximal zwei Stunden pro
Tag.
Der damals 22-Jährige sei Wachmann im Vernichtungslager Lublin-Majdanek im
damals besetzten Polen gewesen. Dort sei er unter anderem mit der Bewachung
der zur Tötung bestimmten Gefangenen befasst gewesen.
Den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft zufolge soll er wie alle anderen
SS-Angehörigen des Lagers um die Grausamkeit der organisierten
Massentötungen gewusst haben. Als Wachmann habe er auch an der Erschießung
von mindestens 17.000 deportierten jüdischen Gefangenen im November 1943
mitgewirkt.
20 Oct 2017
## LINKS
[1] https://sta-frankfurt-justiz.hessen.de/irj/STA_Frankfurt_am_Main_Internet?r…
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Schwerpunkt Nationalsozialismus
Konzentrationslager
SS-Wachmann
Reinhold Hanning
Auschwitz-Prozess
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