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# taz.de -- Vermieten: Senat ist hart bei Ferienwohnungen
> Vermittler wie Airbnb müssten nach Gesetzesverschärfung Eigentümer
> nennen.
Bild: Auf dem Bauernhof wird es weiter Ferienwohnungen geben. In Berlin hingege…
Der Senat will Vermittler von Ferienwohnungen wie das international tätige
Unternehmen Airbnb verpflichten, die Namen der Eigentümer der angebotenen
Wohnungen zu nennen. Das soll helfen, illegale Anbieter aufzuspüren.
Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) kündigte am Dienstag an, dass
die rot-schwarze Landesregierung dazu das vor zwei Jahren beschlossene
Gesetz gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum verschärfen will. Der vom
Senat beschlossene Gesetzentwurf geht nun ins Parlament.
Im Frühjahr 2014 hatte der Senat angesichts der stadtweiten Wohnungsnot
beschlossen, Ferienwohnungen nur noch für einen Übergangszeit von zwei
Jahren bis Ende April dieses Jahres zu tolerieren, und auch das nur bei
zügiger Anmeldung. Danach sollen diese Wohnungen nur als ganz normale
Mietwohnungen genutzt werden dürfen. Wer weiter an Touristen vermieten
will, kann das zwar beantragen. Der Senat hatte aber durchblicken lassen,
dass diese Anträge kaum bewilligt würden.
Als Ferienwohnung gemeldet sind laut Geisel inzwischen 6.300 Wohnungen. Die
Zahl der nicht gemeldeten und damit jetzt schon illegalen liegt weit höher:
Aus dem Bezirk Mitte wurde jüngst eine geschätzte Zahl von 21.000 illegalen
Wohnungen genannt.
Die Eigentümer können auch nicht darauf hoffen, dass die weitere Nutzung
als Ferienwohnung dank Behördenüberlastung möglich ist. Bislang galt, dass
ein Antrag genehmigt war, wenn er nicht binnen 14 Wochen abgelehnt wurde.
Nach der Gesetzesverschärfung sollen die Bezirksämter für die Antwort bis
zum Frühjahr 2018 Zeit haben.
Auf Ablehnung stößt bei Senator Geisel der Antrag der Linksfraktion, der
Senat möge alle bekannten Eigentümer von Ferienwohnungen anschreiben und
ihnen nahelegen, an Flüchtlinge zu vermieten. Seine Haltung: Es gebe nicht
nur einen angespannten Wohnungsmarkt für Flüchtlinge, sondern auch für
Alteingesessene. „Jetzt zu sagen, angestammte Berliner haben keine Chance,
diese Wohnungen zu bekommen, halteich für über das Ziel hinausgeschossen“,
sagte Geisel.
9 Feb 2016
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Wohnungen
Mieten
Andreas Geisel
Zweckentfremdung
Airbnb
Ferienwohnungen
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Wohnraum
Mieten
Touristen
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