| # taz.de -- Rückruffrist im VW-Skandal: Jetzt wird‘s ernst | |
| > Die kalifornische Umweltbehörde gibt VW, Audi und Porsche 45 Tage, um | |
| > einen Rückrufplan zu erstellen. 15.000 Autos sind in dem Bundesstaat | |
| > betroffen. | |
| Bild: So modert es vor sich hin, das einst so stolze Markenzeichen von „Made … | |
| Sacramento/Seoul dpa | Im Skandal um manipulierte Abgaswerte steigt der | |
| Druck auf den VW-Konzern in den USA nun auch bei größeren Dieselmotoren. | |
| Die kalifornische Umweltbehörde CARB teilte am Mittwoch mit, Volkswagen, | |
| Audi und Porsche eine Frist von 45 Geschäftstagen gesetzt zu haben, um | |
| einen Rückrufplan für die betroffenen Fahrzeuge mit 3,0-Liter-Dieselmotoren | |
| einzureichen. | |
| Die US-Umweltbehörde EPA erklärte, die Rückruf-Order beschränke sich formal | |
| zunächst auf Kalifornien. Bislang habe VW in dem Fall noch keine Pläne zur | |
| Beseitigung der Manipulationen unterbreitet, sagte eine EPA-Sprecherin. | |
| Der VW-Konzern hatte eingeräumt, den US-Behörden seit 2009 in | |
| Zulassungsverfahren insgesamt drei Programme nicht offengelegt zu haben. | |
| Eines davon wird nach geltender US-Gesetzgebung als verbotene Software zur | |
| Manipulation von Abgas-Messwerten betrachtet. | |
| Betroffen sind mehr als 85.000 Fahrzeuge, davon rund 15.000 in Kalifornien. | |
| Zudem hat VW in den USA bei mehr als 480.000 Autos mit kleineren | |
| 2,0-Liter-Dieselmotoren getrickst. Mitte September hatte Volkswagen | |
| eingeräumt, weltweit elf Millionen Dieselfahrzeuge mit verbotenen | |
| Software-Programmen ausgestattet zu haben. | |
| ## Weitere fehlerhafte Software | |
| Der Autokonzern hat nach Informationen der Welt (Donnerstag) noch weitere | |
| Software-Probleme. Dabei gehe es um die Computer-Steuerung für die | |
| Rückgewinnung von Energie, mit der die Autobatterien geladen werden können. | |
| „Es gibt eine Fehlfunktion bei der fraglichen Software“, zitiert die | |
| Zeitung einen Unternehmenssprecher. Derzeit werde ermittelt, welche Autos | |
| in welchen Baureihen von den Problemen betroffen sind. Ein Rückruf werde | |
| erwogen – wahrscheinlicher sei aber, den Fehler im Rahmen von Inspektionen | |
| zu beheben. In dem Fall geht es dem Bericht zufolge jedoch nicht um | |
| Manipulationen oder Falschangaben. | |
| In Südkorea muss Volkswagen wegen des Vorwurfs manipulierter Abgaswerte | |
| mehr als 125.000 Autos in die Werkstätten rufen. Nach eigenen Abgastests | |
| bei mehreren Modellen der Marken VW und Audi seit dem vergangenen Monat | |
| belegte das Umweltministerium in Seoul den deutschen Autobauer außerdem mit | |
| einer Geldstrafe von 14,1 Milliarden Won (11,6 Mio Euro). Die Tests hätten | |
| ergeben, dass VW die Abgaswerte bei Fahrzeugen mit Dieselmotoren geschönt | |
| habe, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Südkorea will die verschärften | |
| Untersuchungen auch auf andere Hersteller ausweiten und Diesel-Modelle von | |
| 16 Autobauern unter die Lupe nehmen. | |
| Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat nach Angaben von Volkswagen vom Mittwoch | |
| die Umbaupläne für einen großen Teil der manipulierten Dieselautos aus dem | |
| Konzern abgesegnet. Rund 8,2 Millionen Wagen mit kleineren 1,6- und | |
| 2,0-Liter-Motoren können demnach ab Anfang kommenden Jahres in der | |
| Werkstatt so eingestellt werden, dass sie die Grenzwerte für | |
| gesundheitsschädliche Stickoxide einhalten sollen. Die endgültige Freigabe | |
| steht allerdings noch aus. | |
| 26 Nov 2015 | |
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