# taz.de -- Lobbyismus-Expertin über Klimaskeptiker: „So wird die Ökodiktat… | |
> Wer die Erderwärmung leugnet, ist der eigentliche Feind der Freiheit, | |
> sagt die Lobbyismus-Forscherin Naomi Oreskes. | |
Bild: Überschwemmung in den Niederlanden: In Naomi Oreskes‘ Buch längst dau… | |
taz: Frau Oreskes, Ihr neues Buch spielt im Jahr 2394. Darin analysiert | |
eine chinesische Wissenschaftlerin, warum die Erde im Klimakollaps | |
versunken ist, obwohl die Gefahr lange bekannt war. Gleich auf den ersten | |
Seiten sieht man eine Karte, darauf sind die Niederlande fast verschwunden. | |
Das ist doch hoffentlich Fiktion, oder? | |
Naomi Oreskes: Hoffen wir. Allerdings: Es gibt eine ganze Reihe solcher | |
Karten aus verschiedenen Teilen der Erde: Florida, die Niederlande, | |
Bangladesch. | |
Ist die Gefahr real, dass diese Länder verschwinden? | |
Wenn der Meeresspiegel steigt, werden sie als Erste überflutet. Die | |
Niederlande immerhin planen und bauen schon für diesen Fall. Sie haben im | |
Deichbau große Tradition und Erfahrung. Vielleicht hilft es ja. | |
In Ihrem Buch ist der Meeresspiegel um zwanzig Meter angestiegen, was die | |
schlimmsten wissenschaftlichen Annahmen übertrifft. Braucht es heute so ein | |
apokalyptisches Szenario, um überhaupt noch gehört zu werden? | |
Wenn wir die Maßnahmen gegen den Klimawandel verzögern, wird das Problem | |
immer schlimmer. Damit riskieren wir, dass irgendwann unbarmherzige und | |
autoritäre Maßnahmen nötig werden. Vielleicht müssen wir dann die Freiheit | |
der Menschen einschränken. In den USA warnen viele Klimaskeptiker vor den | |
Umweltschützern. Sie unterstellen ihnen, sie wollten eine Art | |
kommunistischer Ökodiktatur schaffen. Natürlich will das keiner. Die Ironie | |
ist nur: Wenn die Leugner so weitermachen, müssen die Freiheiten irgendwann | |
tatsächlich abgeschafft werden, um die Gefahren des Klimawandels | |
abzuwehren. | |
Republikaner in den USA und deutsche Konservative scheinen da ähnliche | |
Befürchtungen zu haben. Unserer Ökopartei, den Grünen, unterstellt man | |
neuerdings auch am liebsten, sie wollte die Freiheit einschränken. | |
Das ist natürlich eine interessante Frage: Kann man das Klimaproblem in | |
einer marktbasierten Wirtschaft überhaupt in den Griff kriegen? Ich sage: | |
Es wäre albern, wegen des Problems gleich das ganze kapitalistische System | |
abschaffen zu wollen. Es gibt Beispiele, dass auch im Kapitalismus | |
Umweltprobleme gelöst werden können. Nehmen Sie das Ozonloch. Es schließt | |
sich. Die Gefahr ist gebannt, weil die Regierungen der Welt zusammenkamen, | |
das Montreal-Protokoll unterzeichneten und FCKW ersetzt werden konnte. | |
Gut, das war recht einfach. Bei den Klimakonferenz zeigt sich, wie | |
schwierig die Frage beim CO2-Ausstoß ist. | |
Das Problem hat eine andere Dimension, klar: Die Dauer, die technische | |
Herausforderung, die Psychologie dahinter. Und es trifft die gesamte | |
Wirtschaft, nicht nur Kühlschränke und Haarspray. Da wüsste ich auch nicht | |
auf Anhieb, wie wir das innerhalb eines Marktsystem lösen können. | |
Die berühmte Globalisierungskritikerin Naomi Klein sagt: gar nicht. | |
Damit macht sie es aber denen, die Ökos als Kommunisten beschimpfen, | |
leicht. In den USA bezeichnen die Konservativen die Umweltschützer gern als | |
Wassermelonen: außen grün, innen rot. Womit Naomi Klein recht hat: Die | |
Frage ist doch, ob wir das System nicht grundlegend hinterfragen müssen. | |
Wir haben noch nicht einmal angefangen, darüber nachzudenken. | |
Wo würden Sie ansetzen? | |
Ich würde erst einmal vom freien Markt ausgehen. Wir kennen den | |
CO2-Emissionshandel oder könnten ein ökologischeres Steuersystem schaffen. | |
Mehr Steuern? Da reagiert man in Deutschland ganz empfindlich. | |
Interessant ist, dass ein Vorbild für diese Reform aus dem konservativen | |
Amerika stammt. Unter dem alten George Bush bauten die Republikaner ein | |
Emissionshandelssystem auf, um den sauren Regen zu bekämpfen. Ein Teil der | |
US-Wirtschaft hat mitgemacht. Es wurde viel erreicht. | |
Ein Klimaschutzabkommen allerdings haben die USA bis heute nicht | |
ratifiziert. Sie sagen: Weil professionelle Leugner des Klimawandels ihre | |
Finger im Spiel haben. Wer sind diese Profis, die den Zweifel säen? | |
Sie bekämpfen jede Art von staatlicher Umweltregulierung, indem sie die | |
wissenschaftliche Basis angreifen. Umweltschützer sagen etwa: Wir haben ein | |
Problem, unsere Wälder sterben wegen des sauren Regens. Die andere Seite | |
entgegnet: Ach, es gibt doch gar keinen wissenschaftlichen Konsens, ob das | |
wirklich so ist. Diese Methode wird immer und immer wieder verwendet. | |
Angefangen hat die Tabakindustrie. Sie behauptete, Rauchen verursache | |
keinen Krebs. Dann ging es weiter mit dem sauren Regen, dem Ozonloch und | |
Pestiziden. Jetzt wird das Argument angewendet, um den Klimawandel in | |
Zweifel zu ziehen. Die wissenschaftliche Quellenlage war in allen Fälle | |
anders gelagert, die Strategie dagegen ist aber immer dieselbe. | |
Lebt Wissenschaft denn nicht vom Zweifel? | |
Natürlich. Aber den Klimaleugnern geht es nicht um wissenschaftliche | |
Ehrlichkeit. Sie lügen schlicht. Sie nehmen die Stärke der Wissenschaft - | |
ihre Selbstkritik - und verwandeln sie in eine Schwäche. Statt | |
Unsicherheiten ehrlich zu diskutieren, sagen sie: Schaut euch die große | |
Debatte in der Klimawissenschaft an. Da ist noch so viel offen, so wenig | |
eindeutig. Also müssen wir auch nicht handeln. Das ist aber falsch. Es gibt | |
einen Konsens unter 97 bis 99 Prozent der Klimawissenschaftler. | |
Für jemanden, der Ihr Buch und die Fülle an Belegen nicht gelesen hat, | |
klingt das alles schnell nach Verschwörungstheorie. | |
Ja, das höre ich oft. | |
Also, wer sind denn diese ominösen Verkäufer des Zweifels. Böse Menschen, | |
die von bösen Ölkonzernen bezahlt werden? | |
Also erstens: Solche Verschwörungen gibt es. Die Tabakindustrie ist in den | |
USA offiziell für eine kriminelle Verschwörung zum Zwecke des Betrugs | |
verurteilt worden. | |
Das beweist noch nicht, dass die Öl- und Gasindustrie genauso handelt. | |
Es war die Tabakindustrie, die diese heimliche Strategie des Zweifels | |
erarbeitet hat. Die Leute, die dahintersteckten, sind genau diejenigen, die | |
auch heute den Klimawandel leugnen. Es gibt ein loses Netzwerk von | |
Verbänden und Gruppen. Thinktanks wie das Cato Institute, das Marshall | |
Institute, das Heartland Institute oder die Heritage Foundation. Und | |
einzelne Leute wie den Atmosphärenphysiker Fred Singer oder den Physiker | |
Fred Seitz. Der erste Teil der Geschichte, das Kapitel über die Tabaklobby, | |
ist leichter zu erzählen, weil wir mehr Beweise dokumentieren können. Als | |
Reaktion darauf verschleiern heute die Klimaleugner ihre Aktivitäten | |
besser. Sie nutzen ein Gesetz, das es erlaubt, Spender geheimzuhalten. Wir | |
wissen, dass hunderte Millionen Dollar der Öl- und Gasindustrie in einen | |
Unternehmensverband fließen, der wiederum Stiftungen finanziert, die | |
Klimaleugner bezahlen. | |
Was sind die Motive für dieses beharrliche Leugnen des Offensichtlichen? | |
Wie gesagt, diese Leute denken, Umweltschutz sei nur eine Entschuldigung | |
dafür, Sozialismus einzuführen. | |
Kann man heutzutage echt noch mit solchen Argumenten kommen? | |
Umfragen zeigen, dass 80 Prozent der jungen US-Amerikaner etwas gegen den | |
Klimawandel unternehmen wollen, genauso viele unterstützen die Homo-Ehe. An | |
der Macht sind aber alte, weiße Männer, die im Kalten Krieg groß geworden | |
sind. Dieses historische Erbe ist kaum tot zu kriegen. Sehen Sie sich nur | |
den aktuellen politischen Sprachgebrauch in den USA an. Da ist die Rede von | |
der „arabischen Gefahr“ so wie früher von der „sowjetischen Gefahr“. | |
Neuerdings reden einige darüber, den Islamischen Staat „einzudämmen“. Auch | |
das ist die Sprache des Kalten Kriegs. | |
In der Geschichte der Wissenschaft gab es häufiger einen Konsens, der sich | |
am Ende als falsch herausgestellt hat. Besteht die Gefahr beim Klimawandel | |
gar nicht? | |
Niemand sollte der Wissenschaft dumm wie ein Schaf folgen. Wir sollten | |
fragen: Wie gut ist die Sache untersucht? Was wären die Konsequenzen, wenn | |
die Forscher recht haben? Natürlich können Sie darauf wetten, dass sich die | |
Klimawissenschaft in hundert Jahren als falsch erwiesen haben wird. Aber | |
das ist ein großes Risiko. Falls Sie verlieren, liegen die Niederlande eben | |
einen Meter unter der Meeresoberfläche. | |
Warum sind Sie sich da so sicher? | |
Weil ich Wissenschaftshistorikerin bin. Die Öffentlichkeit muss verstehen, | |
wenn Wissenschaftler etwas fordern, dann eher konservativ. Wenn es | |
alarmistisch klingt, dann sagt uns das, dass die Wissenschaft wirklich, | |
wirklich besorgt ist. Im Übrigen: Es gibt in der Wissenschaftsgeschichte | |
nicht so viele echte Kehrtwenden. | |
Der Klassiker ist der Paradigmenwechsel von Newton zu Einstein. | |
Genau, Newton sagte, Zeit und Raum sind absolute Größen. Einstein sagte, | |
sie sind relative Größen. Beides geht nicht gleichzeitig. Ontologisch sind | |
die Positionen unvereinbar. Physiker sagen: Das stimmt, aber in den meisten | |
Fällen, wenn die Geschwindigkeit sehr klein ist, dann sind wir bei Newton. | |
Er ist also nicht widerlegt, er ist eingegrenzt. Er stimmt in unserem | |
Alltag. Haben wir Newton also falsifiziert? Ontologisch gesehen schon, | |
pragmatisch aber nicht. | |
Sehen Sie denn keine Gefahr, dass wir gerade einem falschen Paradigma | |
anhängen? Weil sich das Klima seit 15 Jahren nicht mehr erwärmt? | |
Die zweite Frage ist Bullshit. Die Klimaerwärmung hat nicht aufgehört. Es | |
ist ein rein statistisches Artefakt, wenn man die Betrachtung 1998 beginnt. | |
Jede seriöse Statistik zeigt, es gibt Fluktuationen, aber es geht damit | |
weiter. Die Erwärmung hat sich in den vergangenen Jahren verlangsamt, | |
richtig. Aber sie ging auch schon mal wesentlich schneller. Man kann von | |
der Entschleunigung aber nicht auf einen Stopp schließen. | |
Aber es gibt doch eindeutig ein Temperaturplateau, ein verharren der | |
globalen Temperaturen in den vergangenen zehn Jahren? | |
Nein, das stimmt nicht. Ich bin jeden Tag erstaunt, wie viele | |
Wissenschaftler statistische Fehler machen. Schauen Sie in den aktuellen | |
Weltklimabericht an und wie der IPCC, der Weltklimarat, gegen das Argument | |
ankämpft. Eigentlich halten die Forscher es nicht für relevant, meinen aber | |
doch, irgendwie darauf reagieren zu müssen. | |
Muss man nicht reagieren, wenn alle denken, es gebe ein Temperaturplateau? | |
Nein, die richtige Reaktion ist zu sagen: Es gibt keines. Das zeigt nur | |
wieder, wie effektiv die Leugner arbeiten. | |
Sehen Sie trotzdem die Gefahr eines Mangel an Selbstkritik in der | |
Wissenschaftsgemeinde? | |
Es gibt inzwischen die Tendenz, sich abzuschotten. Das ist menschlich, aber | |
ich glaube, nicht hilfreich. Es liefert den Leuten, die den IPCC ohne | |
wissenschaftliche Basis angreifen, nur ein neues Argument. Dabei hat die | |
externe Kritik dazu geführt, dass die Wissenschaft genauer und exakter | |
geworden ist. Das Level der Untersuchungen ist wesentlich besser, als es | |
ohne den Druck von außen gewesen wäre. | |
Von wem stammt folgendes Zitat? „Wenn wir jetzt nicht Emissionen | |
reduzieren, dann werden wir wesentlich höhere Kosten in der Zukunft haben. | |
Dennoch sind globale Maßnahmen angesichts der extremen Dringlichkeit viel | |
zu weit entfernt.“ | |
Ein Wissenschaftler? Exxon Mobile? | |
Es stammt von Shell. Kann es sein, dass es ein Umdenken bei den Konzernen | |
gibt? | |
Diese Leute arbeiten sehr ausgeklügelt. Die tanzen auf allen Hochzeiten. | |
Das hat auch die Tabakindustrie gemacht. Die Sache bei Shell ist: Das | |
Unternehmen hat besonders in den vergangenen Jahren viel Vernünftiges in | |
Bezug auf den Klimawandel gesagt. Offenbar hat es ihn akzeptiert. Aber wenn | |
man sich die Jahresberichte anschaut, dann rechnet Shell weiterhin mit | |
einer Welt, die immer mehr Öl und Gas braucht. Wie lässt sich das unter | |
einen Hut bringen? | |
Ja, wie? | |
Keine Ahnung, fragen Sie die. | |
Es zeigt immerhin, die fossile Industrie ist kein monolithischer Block, und | |
alle den Klimawandel leugnen. Welche Konsequenzen hat das für den Kampf | |
gegen den Klimawandel? | |
Schwer zu sagen. In den frühen 90ern gab es eine Gruppe, die nannte sich | |
The Global Climate Coalition. Angeführt wurde sie von Exxon Mobile, dazu | |
kamen diverse Verbände, British Petroleum, DaimlerChrysler, Ford, General | |
Motors, Shell. Ich habe sie als Kohlenstoffkomplex bezeichnet. Das war ein | |
Block, um das Kioto-Protokoll zu bekämpfen und zu verhindern, dass die USA | |
der Senkung von Treibhausgasemissionen zustimmen. In den frühen | |
Nullerjahren gab die Koalition ihre Auflösung bekannt, mit der Begründung, | |
sie habe ihr Ziel erreicht. Das hatte sie tatsächlich. Interessanterweise | |
aber waren BP und Shell schon 1997 ausgestiegen, also die Briten und die | |
Holländer. Es gibt einen Bruch, und der verläuft zwischen Europa und den | |
USA. | |
Green Economy ist heute ein Geschäftsmodell. Teile von Europas | |
Energiewirtschaft kämpften sogar für die Verteuerung von CO2-Emissionen. | |
Wie erklären Sie das? | |
Hier unterscheiden sich Europa und die USA. Bei uns kämpfen die meisten | |
Energieversorger gegen erneuerbare Energien. Die wollen nicht den Ärger, | |
sich damit auseinanderzusetzen. Hätten wir eine CO2-Steuer würde sich das | |
schnell ändern, weil sie einen starken Anreiz setzen würden, in erneuerbare | |
Energien zu investieren. Oder andere Dinge, wie CCS, das unterirdische | |
Verpressen von CO2. Die Möglichkeiten für Firmen, in einer grünen | |
Wirtschaft Geld zu verdienen, sind enorm. Die Technologien sind da. Sie | |
sind in der gegenwärtigen Marktstruktur aber nicht konkurrenzfähig oder | |
nicht in der Größenordnung konkurrenzfähig, die wir brauchen. | |
Sie sagen, wir sollten es mit einem freien Markt probieren. Und wenn es | |
nicht klappt, dann kommen wir in eine Situation, in der wir Freiheit | |
beschränken müssen? | |
Nein, das meine ich nicht. Höchstens als Warnung. | |
Sie sagen doch: Jungs, ihr kämpft gegen Kommunisten, wo keine sind. Und | |
wenn ihr damit weitermacht, dann kriegt ihr sie wirklich. | |
So ist es. Ich will aber keinen Kommunismus. Ich bevorzuge aus zwei Gründen | |
Marktmechanismen. Der eine ist: Wir haben Hinweise, dass sie funktionieren. | |
Alles, was wir tun, sollte auf Dingen beruhen, von denen wir wissen, dass | |
sie auch funktionieren können. Aber ich verstehe, warum in den USA so viele | |
Menschen nervös werden, wenn etwas nach Sozialismus aussieht. Ich sage | |
nicht, dass die Recht oder Unrecht haben. Aber das ist die politische | |
Realität. Wir müssen herausfinden, wie wir das Klimaproblem lösen, ohne | |
diese Ängste zu triggern. Das ist der zweite Grund, warum ich für starke | |
Marktmechanismen bin. | |
In der EU versuchen wir es mit dem Emissionshandel und der funktioniert | |
nicht. | |
Weil der Preis für den CO2-Ausstoß zu niedrig ist. | |
Und weil es keinen politische Willen gibt, das zu reparieren. | |
Genau das ist das Problem. Es ist alles eine Frage des politische Willens. | |
Wenn der für eine Kohlenstoffsteuer vorhanden ist, dann machen sie die. | |
Wenn der politische Willen nach Emissionshandel verlangt, dann wird der | |
eingeführt. Wenn der Wille aber zu beidem fehlt, dann, nun, dann landen wir | |
in der Zweiten Chinesischen Volksrepublik. | |
Vor ein paar Jahren habe ich den Klimawissenschaftler Michael Mann | |
interviewt, der von persönlichen Attacken auf seine Person vonseiten der | |
Klimaleugner erzählt hat. Ist Ihnen so etwas auch passiert? | |
Ja, das passiert uns allen. Gehen Sie mal ins Netz und schauen Sie, was für | |
nette Sachen da über mich stehen. | |
Passiert das nicht jeder öffentlichen Figur? | |
Als ich die ersten bedrohlichen Mails bekam, war ich noch keine öffentliche | |
Figur. Besorgniserregend wurde es, als Leute behaupteten, meine Thesen | |
seien diffamierend. Dann haben Sie sich bei meiner Hochschule beschwert. | |
Das Heimtückische ist: In den USA ist jede Uni verpflichtet, eine | |
Untersuchung einzuleiten, wenn es eine Beschwerde gibt. Und auch, wenn die | |
nichts ergibt, kann man im Internet vielsagend erzählen, es habe eine | |
Untersuchung gegeben. So haben sie bei mir impliziert, dass ich etwas | |
falsch gemacht hätte. Obwohl alle Behauptungen längst widerlegt waren. | |
Wenn die Welt es wirklich schaffen sollte, ihre Emissionen ausreichend zu | |
reduzieren, haben Sie ein Problem, oder? | |
Warum? | |
Weil es dann am Ende vielleicht gar nicht viel wärmer wird, und niemand | |
weiß, ob die Klimawissenschaftler mit ihren Warnungen Recht hatten. | |
Wie beim Ozonloch, meinen Sie. Wenn Sie ein Problem lösen, wissen Sie nie, | |
wie schlimm es noch geworden wäre. Aber das heißt ja nicht, dass man es | |
nicht hätte lösen sollen. | |
23 Nov 2015 | |
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Ingo Arzt | |
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