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# taz.de -- Gewerkschaftsproteste in Griechenland: Generalstreik gegen Alexis T…
> Erstmals wird der linke Regierungschef mit großen Protesten konfrontiert.
> Syriza ruft zum Arbeitskampf auf. Die Opposition wird immer lauter.
Bild: Während die Schiffe im Hafen stillliegen, betätigt sich ein Straßenfeg…
Athen taz | Über 30.000 Menschen versammelten sich am Donnerstagmittag zu
Protestkundgebungen in der Athener Innenstadt. Die Gewerkschaften
protestierten gegen Steuererhöhungen, Haushaltskürzungen und geplante
Rentenreformen, die neue Einschnitte bei Nettolöhnen und Pensionen mit sich
bringen.
Neben der Beamtenvertretung ADEDY riefen auch der größte
Gewerkschaftsverbund der Privatwirtschaft GSEE und die kommunistische
Gewerkschaft PAME zum Streik auf. Nächste Woche wollen auch die Landwirte
auf die Straße gehen, um gegen höhere Steuern und steigende Sozialbeiträge
zu protestieren.
Am Rande einer Demonstration vor dem griechischen Parlament kam es wieder
einmal zu Straßenschlachten zwischen der Polizei und ungefähr 200
vermummten Jugendlichen. Nach Augenzeugenberichten schleuderten die
aufgebrachten Demonstranten Brandsätze und Steine auf Polizisten, die mit
Tränengas und Blendgranaten reagierten. Auch das Finanzministerium und die
Notenbank wurden Ziele einer Molotowcocktail-Attacke.
Ministerpräsident Alexis Tsipras kam wohl gelegen, dass er sich gerade beim
EU-Afrika-Gipfel auf Malta aufhielt. Kurioserweise hatte seine eigene
Partei Syriza zur massiven Teilnahme am Arbeitskampf aufgerufen. Der
Protest richte sich gegen „neoliberale Politik und Erpressung seitens
wirtschaftlicher und politischer Machtzentren im In- und Ausland“ hieß es
in einer schriftlichen Mitteillung der Syriza-Abteilung für
Arbeitsmarktpolitik.
## Alte Weggefährten protestieren mit
Kommentatoren hatten sich gewundert, ob auch Syriza-Minister zur
Demonstration gegen die eigene Regierung erscheinen. Dazu ist es nicht
gekommen. Umso entschlossener präsentierten sich einstige
Syriza-Kabinettskollegen, die sich derzeit bei der linksradikalen
„Volkseinheit“ engagieren.
Bei der jüngsten Parlamentswahl in September verpasste die Splitterpartei
den Einzug ins Parlament, nun will sie die Unzufriedenheit vieler
Linkswähler für ein Comeback nutzen. Jedenfalls gesellten sich zahlreiche
Ex-Weggefährte von Linkspremier Tsipras zu den Demonstranten - unter ihnen
der frühere Anführer der innerparteilichen Opposition Lafazanis und die
ehemalige Parlamentspräsidentin Konstantopoulou.
Über die Ereignisse am Donnerstag wurden die Menschen in Hellas nur
ansatzweise informiert, da sich auch Journalisten am landesweiten Streik
beteiligten. Im Zuge der Rentenreform befürchten die Medienschaffenden nun
weitere Grausamkeiten.
Allerdings fällt es ihnen auch schwer, gemeinsam gegen Kürzungen zu
kämpfen: Fünf Monate nach der Wahl eines neuen Vorstandes bei der größten
Journalistengewerkschaft ESHEA, kommt das Präsidium immer noch nicht zu
seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Zu heftig sind anscheinend die
Konflikte zwischen widerstreitenden Kräften im neuen Vorstand.
12 Nov 2015
## AUTOREN
Jannis Papadimitrou
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