Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Haftbefehl gegen Reker-Angreifer: Motiv Fremdenhass
> Nach dem Attentat auf Henriette Reker geht die Bundesanwaltschaft von
> einem rassistischen Motiv aus. Der Angreifer wollte Angst verbreiten.
Bild: Tatort: Henriette Reker war am 17. Oktober an einem Wahlkampfstand nieder…
Köln dpa | Nach der Messerattacke auf die neue Kölner Oberbürgermeisterin
Henriette Reker ist Haftbefehl gegen den Angreifer erlassen worden.
Die Bundesanwaltschaft wirft dem 44-Jährigen versuchten Mord und
gefährliche Körperverletzung aus fremdenfeindlichen Motiven vor. Er habe
sich Reker gezielt als Opfer ausgesucht, um „ein Klima der Angst“ bei allen
in der Flüchtlingshilfe Engagierten zu erzeugen, teilte die Behörde am
Mittwoch mit. Vier weitere Menschen habe der Mann verletzen wollen.
Die parteilose Reker war einen Tag vor ihrer Wahl zur Oberbürgermeisterin
an einem Wahlkampfstand niedergestochen worden. Der Angriff auf die
Politikerin hatte eine Debatte über die Frage ausgelöst, wie vergiftet das
politische Klima in Deutschland mittlerweile ist.
Wegen der Bedeutung des Falls schaltete sich die Bundesanwaltschaft ein.
Für die Behörde ist die Tat „der vorläufige Höhepunkt einer ganzen Reihe
von Einschüchterungen und Bedrohungen“ gegen Menschen, die sich in
Deutschland für Flüchtlinge einsetzen.
Der 44-Jährige habe „ein Zeichen setzen“ wollen gegen die aus seiner Sicht
steigende Zahl von Ausländern in Deutschland. „Nach den bislang geführten
Ermittlungen hat der Beschuldigte Henriette Reker wegen ihres Engagements
bei der Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen in Köln gezielt als
Tatopfer ausgewählt“, heißt es in der Mitteilung der Bundesanwaltschaft
weiter.
Der Attentäter hatte nach Angaben des NRW-Verfassungsschutzes jahrelang
Verbindung zur rechtsextremen Szene. In den 1990er Jahren soll er in Bonn
Kontakte zur „Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei“ (FAP) unterhalten
haben, einer aggressiven Neonazi-Partei, die 1995 verboten wurde.
Reker war mit 52,7 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang zur Rathauschefin
gewählt worden. Noch im Krankenhaus nahm sie die Wahl in der vergangenen
Woche an.
28 Oct 2015
## TAGS
Schwerpunkt Rassismus
Flüchtlinge
Rechtsextremismus
Bundesanwaltschaft
Köln
Henriette Reker
Henriette Reker
Rechtsradikalismus
Köln
Henriette Reker
Köln
Schwerpunkt HoGeSa
Köln
Rechter Terror
Köln
Köln
Henriette Reker
## ARTIKEL ZUM THEMA
Prozess um Reker-Attentat: „Wie eine Hinrichtung“
Vor Gericht schildert die Kölner Oberbürgermeisterin den Angriff bis ins
Detail. Noch immer spüre sie deutlich die Folgen.
Auftakt im Prozess um Reker-Attentat: Angeklagter will wertkonservativ sein
Der Mann, der Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker niedergestochen
hat, steht jetzt vor Gericht. Ein Nazi will er nie gewesen sein.
Übergriffe in Köln: Silvesterschock am Hauptbahnhof
Bürgermeisterin Reker ruft nach „ungeheuerlichen“ Gewaltvorfällen ein
Krisentreffen zusammen. Die Polizei hat Sorge wegen des Karnevals.
Reker-Koalition in Köln: Schwarz-Grün gegen den SPD-Filz
CDU und Grüne schmieden in Köln eine Minderheitenkoalition – pünktlich zur
Amtseinführung der Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
Nach Angriff auf Henriette Reker: Die Unerschrockene
Einen Monat nach dem Messerattentat tritt die Kölner Oberbürgermeisterin
ihr Amt an. Sie gibt sich entschlossen und angstfrei.
Kommentar Hogesa-Aufmarsch: Köln ist nicht Dresden
Die „Hooligans gegen Salafisten“ werden bei ihrer Jubiläumsfeier in einer
deutlichen Minderheit sein. Die Stadt steht zusammen gegen rechts.
Neue Kölner Oberbürgermeisterin: Unterschrift am Krankenbett
Die parteilose Henriette Reker nimmt ihre Wahl an. In der vergangenen Woche
war sie Opfer eines mutmaßlich politisch motivierten Anschlags geworden.
Debatte Attentat auf Henriette Reker: Nennt es endlich Terror
Der Attentäter Frank S. ist kein „Irrer“, er ist ein Rassist. Und genau so
muss seine Tat eingeordnet werden. Darin zögerlich zu sein, ist gefährlich.
OB-Wahl in Köln: Reker mit absoluter Mehrheit
Die neue Kölner Oberbürgermeisterin wird Henriette Reker. Die parteilose
Kandidatin konnte die absolute Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen.
Nach dem Attentat in Köln: Messerstecher mit braunen Wurzeln
Ein Mann aus dem Neonazi-Milieu stach auf Henriette Reker ein. Der Vorfall
offenbare die „Radikalisierung“ der Asyldebatte.
Nach Anschlag auf Kölner OB-Kandidatin: Attentäter voll schuldfähig
Der 44-Jährige, der Henriette Reker attackierte, kann nicht mit mildernden
Umständen rechnen. Gutachter bescheinigen seine Schuldfähigkeit.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.