| # taz.de -- Nach Anschlag auf Kölner OB-Kandidatin: Attentäter voll schuldfä… | |
| > Der 44-Jährige, der Henriette Reker attackierte, kann nicht mit | |
| > mildernden Umständen rechnen. Gutachter bescheinigen seine | |
| > Schuldfähigkeit. | |
| Bild: Die kölner OB-Kandidatin Henriette Reker wurde einen Tag vor der Wahl be… | |
| Köln dpa | Der Attentäter von Köln war bei seinem Anschlag auf die | |
| parteilose Oberbürgermeister-Kandidatin Henriette Reker voll schuldfähig. | |
| Das ergab ein psychologisches Gutachten, wie Polizei und Staatsanwaltschaft | |
| am Sonntag mitteilten. Während die Wähler in der Domstadt am Sonntag über | |
| ihre neue Stadtspitze abstimmten, sollte der 44-Jährige dem Haftrichter | |
| vorgeführt werden. Ihm werden versuchter Mord und mehrfache gefährliche | |
| Körperverletzung vorgeworden. | |
| Der Mann hatte die von CDU, Grünen und FDP unterstützte Reker [1][am | |
| Samstag im Wahlkampf mit einem Messer attackiert] und schwer verletzt. | |
| Reker ist nach Angaben ihrer Ärzte außer Lebensgefahr. | |
| Als Grund für seine Bluttat nannte der 44-Jährige nach Polizeiangaben | |
| fremdenfeindliche Motive. Er habe ausgesagt, in den 1990er Jahren in der | |
| rechten Szene aktiv gewesen zu sein, Details habe er aber nicht genannt, | |
| teilten die Ermittler weiter mit. Reker ist als Kölner Sozialdezernentin | |
| für die Unterbringung von Flüchtlingen in der Domstadt zuständig. Sie hatte | |
| sich im Wahlkampf wiederholt für die Integration von Asylbewerbern | |
| ausgesprochen. Neben der 58-Jährigen wurden auch eine Kölner | |
| CDU-Politikerin, eine FDP-Ratsfrau und zwei Bürger verletzt. | |
| Nach einem unbestätigten Bericht von Spiegel Online soll der Angreifer in | |
| den 1990er Jahren bei einer später verbotenen Neonazi-Gruppe, der | |
| Freiheitlichen Deutschen Arbeitspartei (FAP), mitgemacht haben. Zuletzt sei | |
| der Mann mit ausländerfeindlichen Kommentaren im Internet aufgefallen. | |
| Währenddessen ist die Oberbürgermeisterwahl in Köln nur schleppend | |
| angelaufen. Bis zum Mittag hatte etwas mehr als jeder Zehnte | |
| wahlberechtigte Kölner seine Stimme abgegeben. Gut 800 000 Menschen sind in | |
| der viertgrößten Stadt Deutschlands zur Wahl aufgerufen. Rund 100.000 | |
| Menschen haben sich bereits per Briefwahl entschieden. | |
| ## „Nicht unterkriegen lassen“ | |
| Reker hat einer Umfrage zufolge gute Chancen auf einen Wahlsieg. Sie könnte | |
| damit die erste parteilose Oberbürgermeisterin und die erste Frau an der | |
| Spitze der Domstadt werden. Neben ihr hat einer Umfrage zufolge noch der | |
| SPD-Landtagsabgeordnete Jochen Ott Chancen auf den Wahlsieg. Sollte keiner | |
| der beiden eine absolute Mehrheit erringen, entscheidet am 8. November eine | |
| Stichwahl. | |
| Wie in anderen Kommunen sollte auch in Köln eigentlich schon Mitte | |
| September gewählt werden. Die Bezirksregierung hatte aber die Stimmzettel | |
| beanstandet, das Votum wurde verschoben. | |
| Kölns scheidender Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) rief zu | |
| Standhaftigkeit auf. „Es geht jetzt darum, dass wir uns nicht unterkriegen | |
| lassen“, sagte Roters. Die Diskussion um Flüchtlinge in Deutschland werde | |
| heftiger, immer häufiger würden Asylbewerberheime angegriffen. „Wir müssen | |
| alle gemeinschaftlich darauf achten, dass das Klima des Zusammenlebens | |
| nicht beschädigt wird“, appellierte Roters. | |
| Der Flüchtlingskoordinator der Bundesregierung, Peter Altmaier (CDU), rief | |
| zum Widerstand gegen Fremdenfeindlichkeit auf. „Der Anschlag ist | |
| verachtenswert und abscheulich“, sagte der Kanzleramtsminister den | |
| Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Auch wenn wir die genauen Hintergründe | |
| noch nicht kennen: Wir müssen uns zu jedem Zeitpunkt deutlich abgrenzen von | |
| jeder Form von Ausländerfeindlichkeit und Gewalt.“ | |
| 18 Oct 2015 | |
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