Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Russland und der Syrien-Konflikt: Moskau will Assad retten
> In einem Interview mit dem US-Sender CBS verteidigt Putin Russlands
> Militärpräsenz in Syrien. Er wolle dem Land ein Schicksal wie das von
> Libyen und Irak ersparen.
Bild: Kritisiert auch die USA: der russische Staatschef Wladimir Putin.
Washington afp | Russlands Staatschef Wladimir Putin hat in einem Interview
mit dem US-Fernsehsender CBS seine Unterstützung für Syriens Machthaber
Baschar al-Assad bekräftigt und verteidigt. CBS-Moderator Charlie Rose
sagte laut am Donnerstag vorab veröffentlichten Interviewauszügen, die
verstärkte russische Militärpräsenz in Syrien lege nahe, dass Moskau Assad
„retten“ wolle. „Da haben Sie recht“, antwortete Putin.
„Und es ist meine tiefe Überzeugung, dass jede gegenläufige Handlung – zur
Zerstörung einer legitimen Regierung – eine Lage schaffen wird, die man
jetzt in anderen Ländern der Region oder in anderen Regionen wie etwa
Libyen sehen kann, wo alle staatlichen Einrichtungen zerfallen sind“, fügte
der russische Präsident hinzu. Auch im Irak sei „eine ähnliche Situation“
zu beobachten.
Damit kritisierte Putin indirekt die USA, die in den vergangenen Jahren
sowohl im Irak als auch in Libyen mit ihrem militärischen Eingreifen den
Sturz der bestehenden Regierungen herbeigeführt hatten. Für das
Bürgerkriegsland Syrien forderte Putin ein anderes Vorgehen.
Es gebe „keine andere Lösung der syrischen Krise als eine Stärkung der
tatsächlichen Regierungsstrukturen und Hilfe für sie, um den Terrorismus zu
bekämpfen“. Zugleich müsse Damaskus dazu gedrängt werden, „sich an einem
positiven Dialog mit der vernünftigen Opposition zu beteiligen und Reformen
durchzuführen“. Das vollständige Interview will CBS am Sonntag ausstrahlen.
Die USA werfen Russland vor, seine Militärpräsenz in Syrien zu verstärken
und damit Assads Position zu festigen. Nach US-Angaben schickte Moskau nach
Panzern, Artillerie und Soldaten inzwischen auch Kampf- und
Aufklärungsflugzeuge nach Syrien. Washington fürchtet vor allem, dass sich
im syrischen Luftraum russische Flugzeuge und Flugzeuge der US-geführten
Militärkoalition bei ihren Luftangriffen gegen die Dschihadistenmiliz
Islamischer Staat (IS) in die Quere kommen könnten.
Am Montag treffen sich Putin und US-Präsident Barack Obama am Rande der
UN-Generaldebatte in New York, dabei soll es vor allem um den
Syrien-Konflikt gehen. Anlässlich der Generaldebatte und angesichts der
Flüchtlingskrise wird derzeit international verstärkt über einen Ausweg aus
dem syrischen Bürgerkrieg diskutiert. Vor allem westliche Staaten fordern
seit langem, dass Assad abgelöst wird. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
sprach sich am Donnerstag allerdings erstmals für Gespräche mit Assad aus.
25 Sep 2015
## TAGS
Baschar al-Assad
Wladimir Putin
Schwerpunkt Syrien
Russland
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
Barack Obama
Russland
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Iran
Schwerpunkt Syrien
Vereinte Nationen
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
Milizen in Libyen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Krieg in Syrien: Die Schlinge um Aleppo
Unterstützt von Russland erobert das Regime immer mehr die Rebellengebiete
um Aleppo. Ein Sieg Assads hätte fatale Folgen.
Syrienverhandlungen in Genf: Verzögerungen nicht ausgeschlossen
IS und Al-Nusra: nein. Kurden: vielleicht. – Vor den geplanten
Verhandlungen geht der Streit über die Oppositionsdelegation weiter.
Treffen bei UN-Vollversammlung: Obama und Putin uneins über Assad
Am Montag sprachen Obama und Putin zum ersten Mal seit Langem – über die
Ukraine und Syrien. Auf einen Nenner kommen die Präsidenten nicht.
Militärexperte über Syrienkrieg: „Dem Westen fehlt ein Konzept“
Westliche Politiker realisieren, dass sie Russland bei der Konfliktlösung
brauchen, sagt der Alexander Golz. Aber sie hätten kein Konzept.
UN-Vollversammlung: Obama trifft Putin
US-Präsident Barack Obama und Russlands Staatschef Wladimir Putin sprechen
neben der UN-Generaldebatte miteinander. Thema dürfte Syrien sein.
Koalition gegen den IS: Fast alle gegen die Dschihadisten
Russland gründet gemeinsam mit Syrien, dem Irak und Iran ein Info-Zentrum
gegen den IS. Es könnte auch zur Koordination von Kampfeinsätzen genutzt
werden.
Bürgerkrieg in Syrien: Erstmals französische Luftangriffe
Französische Kampfjets greifen erstmals IS-Stellungen in Syrien an.
Premierminister spricht von „legitimer Selbstverteidigung“.
UN-Gipfel in New York: Schöne Ziele
In New York geht der UN-Gipfel zu Ende. Die Ergebnisse können sich sehen
lassen. Doch ob die vereinbarten Ziele jemals umgesetzt werden?
Nahost-Experte zu Gesprächen mit Assad: „Die Türkei muss einlenken“
Außenminister Steinmeier und Kanzlerin Merkel fordern Gespräche mit
Präsident Assad. Das kann nur der erste Schritt sein, sagt Guido Steinberg.
Russisches Militär in Syrien: Neue Kampfflugzeuge für Assad
Die syrische Armee erhält militärische Ausrüstung von Russland. Russland
soll auch zwei neue Stützpunkte in Syrien errichten.
Nach der UN-Vermittlung: Nun sind die Libyer dran
Nach zähen Verhandlungen gibt es einen Text für ein Abkommen. Jetzt müssen
die zerstrittenen Fraktionen in Libyen zustimmen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.