Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Berliner Szenen: Auf einen Cupcake mit Adorno
> Es ist peinlich, aber über PR-Post freu ich mich wie ein kleines Kind.
> Und wenn sie den wirrsten Pressetext des Jahres enthält, ist es der
> Jackpot.
Bild: Bert, Teddy, Teddy und Bert (v.l.n.r.)
Direktnachricht auf Twitter. Es ist E., einer meiner Lieblingskollegen.
„Brake, hier ist ein Paket für dich angekommen mit Lebensmitteln. Weiß
nicht, was es ist, aber es könnte schlecht werden.“ Ein Paket! Ich bin
aufgeregt. „WTF! Was ist es, von wem?“, melde ich und schiebe nach: „Aber
wie geil eigentlich auch?“
Es ist ein wenig peinlich, aber ich freu mich wie ein kleines Kind über
PR-Post. Nicht über Mails, die sind lieblos und werden massenhaft
versendet, und wenn man aus dem Presseverteiler will, kommt eine Nachricht,
dass die Bearbeitung 4 bis 7 Werktage dauern wird (aber zum Mond fliegen
können sie!). PR-Briefpost kriege ich hingegen fast nie und vor allem nicht
an die taz geschickt. Ich fahre gleich am nächsten Tag hin.
In der Redaktion liegt außerdem noch ein Brief vom rbb für mich, Inhalt:
eine CD mit der Hörspielversion von Saša Stanišić’ „Vor dem Fest“. Nu…
das Paket. Es handelt sich um eine große (!) Kuchenschachtel (!!!), die
aber nur einen kleinen, recht zerdetschten Cupcake beinhaltet. Knallrot die
Glasur mit kleinen Silberperlen.
Darunter eine Schallplatte und ein Zettel mit dem wohl wirrsten Pressetext
des Jahres: „Stell dir vor, Brecht und Adorno wollten schon immer einmal
eng umschlungen tanzen, aber bislang konnten sie sich nie auf einen Sound
einigen. Auf ihrem offiziellen Debüt ‚Apart From Love‘ präsentieren Zoo
Escape eine Melange aus Powerpop, 77-Punk und Stones-like-Licks. Es gibt
nichts Falsches in diesen Richtigen, und dennoch schreiben wir das Jahr
2015 und die Bandmitglieder sind erst Anfang 20.“
Was auch immer die genommen haben, ich will es auch. Im Cupcake ist es
nicht, aber er ist sehr lecker. Die Platte, auf deren Cover wirklich Brecht
und Adorno sind, steht seitdem bei mir rum. Ich habe keinen Plattenspieler,
und Punk höre ich auch nicht so gerne.
17 Sep 2015
## AUTOREN
Michael Brake
## TAGS
PR-Agenturen
Bertolt Brecht
Theodor W. Adorno
Punk
Berliner Szenen
peruanische Küche
Berliner Szenen
Berliner Szenen
Berliner Szenen
Berliner Szenen
Berliner Szenen
Kino
Berliner Szenen
BSR
## ARTIKEL ZUM THEMA
Berliner Szenen: Ein Spaziergang durchs Hochland
Eine PR-Einladung ins Lieblingsrestaurant? Da muss man doch zusagen. Und
fühlt sich vor Ort ein wenig mulmig, was nicht Lila-Mais-Brioche liegt.
Berliner Szenen: Vom Glas in den Mund
Kastanienlimo, Rieslingmarmelade, Orangenhummus und all das auch noch in
Weckgläsern: Zum Probeessen in einem Restaurant in Neukölln.
Berliner Szenen: Kopfüber im Heu
Es ist Erntezeit auf dem Tempelhofer Feld. Eine Riesenmaschine kackt
Heuballen, dazwischen und darauf liegen Menschen und Elekteks.
Berliner Szenen: Freundlich, gut im Bett
Ein Buch zu schreiben, ändert vieles im Leben. Die Ernährung zum Beispiel,
und dann noch die Einstellung zu möglichen anderen Lebensentwürfen.
Berliner Szenen: Ein Nishiki auf Reisen
Wie meine Katze einmal ein Hipster-Rennrad zum Geburtstag bekam und damit
nur Schabernack zu veranstalten wusste.
Berliner Szenen: Echt ein Philosoph
Premiereparty im Gorki-Theater, man steht so rum und freut sich ob der
berühmten Mitrumsteher. Später gibt es Erbrochenes und Mond.
Regisseur über Film „Jauja“: „Ein Gedicht in meinem Kopf“
Die Langsamkeit, die Farben, das Licht – mit allem baut der argentinische
Regisseur Lisandro Alonso eine andere, eine vormoderne Welt.
Berliner Szenen: Direkt aus dem Bible Belt
Pulled Pork gehört zu den großen Kostbarkeiten der Südstaatenküche. Man
kann es aber auch in Berlin essen – mitunter an unerwarteter Stelle.
Berliner Szenen: Lebenslauf einer Matratze
Beleidigende Kampfradler sind nicht das Einzige, was Rückenschmerzen
bereiten kann. Olle Matratzen jedoch sollten bei der BSR entsorgt werden.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.