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# taz.de -- Reiseveranstalter und Nachhaltigkeit: Es geht um die Welt
> Die Mitglieder des „forum anders reisen“ stellen sich einem
> Kriterienkatalog für ökologisches und sozialverantwortliches Reisen.
Bild: Im Angebot: Zum Beispiel Yoga auf Sri Lanka
Gerechtes Wirtschaften, faire Arbeitsbedingungen und Ressourcen schonendes
Reisen - das klingt wenig nach Urlaubsfreude. Doch die Mitglieder des forum
anders reisen haben sich erfolgreich am Markt positionieren: Nachhaltiges
Reisen liegt im Trend!
Das Herzstück des forum anders reisen bildet der Kriterienkatalog. Er
beschreibt im Detail, wie eine nachhaltige Reise aussieht. Eine Reise, die
den Menschen ins Zentrum stellt. Den Menschen, der reist. Den Menschen, der
im Reiseland lebt. Den Menschen, der im Tourismus arbeitet.
Dabei werden alle Aspekte einer Reise beachtet: Von der Anreise ins
Zielgebiet über die Wahl des ökologischen Transportmittels vor Ort bis zur
persönlich geführten Unterkunft und der regionalen Verpflegung. Kleine
Gruppen, qualifizierte Reisebegleitung, die Unterstützung lokaler Projekte,
faire Bezahlung und umfassende Informationen für die Reisenden, zur
Vorbereitung und unterwegs, bilden wichtige Kriterien.
## Transparenz
Um die Umsetzung der Kriterien auch transparent nach außen zu belegen,
durchlaufen alle Mitglieder zusätzlich einen externen
Zertifizierungsprozess. Das Verfahren ermöglicht es, Leistungen in puncto
Nachhaltigkeit zu erfassen, zu messen, zu belegen - und noch weitergehend,
daraus Ideen für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens abzuleiten.
Ein unabhängiger Zertifizierungsrat verleiht dem Veranstalter nach dem
erfolgreichen Durchlaufen des Prozesses das Güte-Siegel „TourCert
certified“. [1][www.tourcert.org]
## Klimaschutz
Es ist eine unerfreuliche Tatsache: Reisen belasten das Klima. Experten
haben errechnet, dass 80 Prozent des CO2-Aufkommens im Tourismus von den
Flügen verursacht werden. Daher empfehlen das forum anders reisen, wo immer
es möglich ist, auf Fluganreisen zu verzichten und schadstoffärmere
Transportmittel zu nutzen wie Bahn oder Bus.
Oft besteht aber bei fernen Reisezielen keine wirkliche Alternative zur
Flugreise. Deshalb haben wir gemeinsam mit der Umweltorganisation German
Watch 2003 eine Klimaschutzinitiative realisiert: atmosfair. Die Idee heißt
Kompensation der Emissionen. Das freiwillig gespendete Geld fließt in
entsprechende Energiesparmaßnahmen und Klimaschutzprojekte in
Entwicklungsländern. Einige der Mitglieder inkludieren die
Klimaschutzspende bereits zu 100 Prozent in ihre Reiseprodukte.
## Nepalhilfe
Nach dem schrecklichen Erdbeben in Nepal haben sich die Mitglieder des
forum anders reisen entschieden, gemeinschaftlich eine langfristig
angelegte Initiative zu fördern. Alle Kompensationszahlungen der
Veranstalter und ihrer Reisegäste fließen ab sofort in ein Projektes zur
Unterstützung des Wiederaufbaus in Nepal.
Das Besondere daran: gezielt wird beim Wiederaufbau von Privathäusern,
Schulen, Krankenstationen und Lodges der Ausbau mit CO2- und
verbrauchsarmen Technologieng unterstützt. Von Kleinbiogasanlagen bis hin
zu Photovoltaik wird dieses Gesamtkonzept kostengünstige und
ressourcensparende Versorgung in der Bergregion bereitstellen
## Miteinander
Touristische Aktivitäten beeinflussen in vielfältiger Weise die Rechte von
Menschen: seien es Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden, der Zugang zu
Ressourcen wie Wasser oder die Landrechte von Fischern oder Bauern in
touristisch genutzten Gebieten.
Um diese Rechte national und international zu wahren, haben wir uns als
Verband der Brancheninitiative „Roundtable Menschenrechte im Tourismus“
angeschlossen. Wir unterstützen unsere Veranstalter bei der Umsetzung
menschenrechtlicher Sorgfaltspflicht und schaffen eine Stimme in der
Öffentlichkeit und in der Politik, um Einfluss zu nehmen.
[2][www.menschenrechte-im-tourismus.net]
Es geht um die Welt. Das ist der Slogan des forum anders reisen. Und
tatsächlich ist es genau das, was die Mitglieder anbieten:. Kanu paddeln in
der Uckermark, Wellness in der Türkei, Wandertouren durch die Alpen,
kulinarische Genusstouren in Italien, Yoga in Spanien, Tiersafaris durch
Afrika, Nationalparkbesuche in Ecuador und Vieles mehr. So unterschiedlich
wie sie sind, so eint sie doch ein gemeinsames Ziel: mit der Natur und den
vorhandenen Ressourcen sinnvoll umzugehen und den Menschen gegenüber fair
zu handeln und zu wirtschaften. Denn – es geht um die Welt.
5 Sep 2015
## LINKS
[1] http://www.tourcert.org
[2] http://www.menschenrechte-im-tourismus.net
## AUTOREN
Petra Thomas
## TAGS
Reisen
Tourismus
Nepal
Yoga
Chile
Konsum
Nachhaltigkeit
Nepal
Nachhaltigkeit
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