| # taz.de -- Nach schwerem Erdbeben in Chile: Tsunami-Warnungen im Pazifik | |
| > Bei einem schweren Erdbeben in Chile am Mittwochabend starben mindestens | |
| > fünf Menschen. Für den Pazifik wurden Tsunamiwarnungen ausgegeben. | |
| Bild: Kanufahrer in Honolulu vor dem Erdbeben am Mittwoch. | |
| Honolulu/Santiago dpa | Nach dem schweren Erdbeben vor Chile hat der | |
| Nationale Wetterdienst der USA (NWS) mehrere Tsunami-Warnungen für den | |
| Pazifik ausgegeben. In Französisch-Polynesien könnten die Wellen bis zu | |
| drei Meter hoch werden, teilte der NWS mit Sitz in Hawaii am Donnerstag | |
| mit. Kleinere Wellen mit bis zu einem Meter Höhe werden unter anderem an | |
| den Küsten von Mexiko, Ecuador, Peru, der Antarktis, Japan, Neuseeland, | |
| Russland und zahlreichen Pazifik-Inselstaaten erwartet. | |
| Neuseeland gab eine Tsunami-Warnung für die gesamte Ostküste und die | |
| Chatham-Inseln heraus. Das Ministerium für Katastrophenschutz erwartet | |
| Wellen bis zu einem Meter Höhe. Die erste Welle müsse nicht | |
| notwendigerweise die höchste sein, warnte das Ministerium die Bevölkerung. | |
| Die Bewohner sollten nicht ins Wasser oder an die Strände gehen. In | |
| Australien gebe es keine Tsunami-Gefahr, erklärte die dortige Regierung. | |
| Nach Angaben der US-Amerikaner wurden die höchsten Wellen bislang in | |
| Coquimbo in Chile gemessen. Dort erreichte das Wasser 4,75 Meter über der | |
| Normalhöhe. In anderen chilenischen Küstenstädten sei das Wasser bis zu 1,3 | |
| Meter höher gestiegen. Im benachbarten Peru hingegen wurde ein Anstieg von | |
| nur einigen Zentimetern gemessen. | |
| Chiles nationales seismologische Institut gab die Stärke des Bebens am | |
| Mittwoch mit 8,4 an. Die US-Erdbebenwarte USGS berichtete von einer Stärke | |
| von 8,3. | |
| ## Fünf Tote in Chile | |
| Mindestens fünf Menschen seien bei dem Erdbeben in Chile ums Leben | |
| gekommen. Dutzende Menschen seien verletzt worden, meldeten örtliche Medien | |
| am Donnerstag unter Berufung auf Rettungsdienste. Rund eine Million | |
| Einwohner seien aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht worden, teilte das | |
| Innenministerium mit. | |
| Eine Frau starb durch eine umstürzende Mauer, eine andere bei einem | |
| Erdrutsch, wie Innenstaatssekretär Mahmud Aleuy mitteilte. Drei Männer | |
| erlagen Herzinfarkten. Nach seinen Worten war es das sechststärkste | |
| Erdbeben in der Geschichte Chiles. Es ereignete sich am Mittwochabend | |
| (Ortszeit) rund 55 Kilometer vor der Küste in Höhe der Stadt Illapel, die | |
| rund 280 Kilometer nördlich der Hauptstadt Santiago liegt. Der Erdbebenherd | |
| lag nach Angaben der Behörden in rund 16 Kilometern Tiefe. | |
| Präsidentin Michelle Bachelet habe die am stärksten getroffene Region | |
| Coquimbo zum Katastrophengebiet erklärt, um die Hilfe für die Bevölkerung | |
| zu beschleunigen, hieß es. Die Staatschefin wollte im Laufe des Donnerstags | |
| dorthin reisen. Angesichts der großen Erdbebengefahr verfügt Chile über | |
| gute Frühwarn- und Evakuierungssysteme. | |
| 17 Sep 2015 | |
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