# taz.de -- Erdrutsch in Guatemala: Zahl der Toten steigt auf 131 | |
> Drei Tage nach dem verheerenden Erdrutsch schwindet die Hoffnung, noch | |
> Überlebende zu finden. 300 Menschen werden noch vermisst. | |
Bild: Verwandte und Freund_innen trauern um Bryan Sandoval, 17, der bei dem Erd… | |
Santa Catarina Pinula ap | Nach dem schweren Erdrutsch in Guatemala | |
schwindet die Hoffnung der Einsatzkräfte, noch Überlebende zu finden. Am | |
Sonntag zogen sie stattdessen weitere Leichen aus dem Schlamm, die Zahl der | |
Toten lag damit bisher bei mindestens 131, wie Julio Sanchez von der | |
freiwilligen Feuerwehr mitteilte. Im Unglücksgebiet breitete sich am | |
Wochenende Verwesungsgeruch aus, weswegen die Einsatzteams beschlossen, | |
einzelne Helfer, Verwandte der Opfer und Reporter von dort fernzuhalten. | |
Eine Schlammlawine hatte am Donnerstag im Mittelklasse-Stadtviertel Cambray | |
am Rande von Guatemala-Stadt etwa 125 Häuser unter sich begraben. | |
Statt mit der Hand im Schlamm zu wühlen und auf mögliche Hilferufe von | |
Überlebenden zu achten, sollen nun überwiegend Grabenbagger und Bulldozer | |
zur Bergung von Leichen zum Einsatz kommen. Rettungskräfte würden nun nur | |
noch zu Fuß losgeschickt, wenn ein Bagger auf eine Leiche stoße, sagte | |
Einsatzleiter Sergio Cabanas. Zuvor hatten Helfer berichtet, dass die unter | |
dem Schutt eingeschlossenen Häuser voller Wasser gewesen seien. „Die | |
Menschen, die noch leben könnten, sind ertrunken“, sagte Cabanas. | |
An einem behelfsmäßig eingerichteten Leichenschauhaus wurden 82 Leichen | |
identifiziert und ihren Angehörigen übergeben, wie der örtliche | |
Gerichtsmediziner Carlos Augusto Rodas Gonzalez sagte. Unter den Toten sind | |
mindestens 26 Kinder und Jugendliche. | |
Mitarbeiter der Stadtverwaltung richteten Grüfte in einer großen Wand ein, | |
in denen die Leichen bestattet werden sollten. Bis Sonntag wurden | |
mindestens 16 Särge dort beigesetzt. Die Namen der Toten wurden in frisches | |
Zement gestanzt, mit denen die Grüfte dann verschlossen wurden. Auf den | |
engen Zufahrtswegen bildeten sich jedoch Schlangen wartender Familien mit | |
Särgen. Einige sangen und beteten, viele weinten. | |
Den Behörden zufolge gelten noch 300 Menschen als vermisst. Doch könne es | |
auch sein, dass viele von ihnen geflohen seien und Zuflucht bei Verwandten | |
gefunden hätten, sich jedoch nicht gemeldet hätten, hieß es. | |
5 Oct 2015 | |
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