| # taz.de -- Demonstration in Berlin: „Angriff auf die Pressefreiheit“ | |
| > Gegen die Ermittlungen rund um netzpolitik.org gehen etwa 1.300 Menschen | |
| > auf die Straße. Zur Personalie Range gibt es unterdessen weitere | |
| > Wortmeldungen. | |
| Bild: Gegen „Merkel und die Detektive“ gehen Menschen in Berlin auf die Str… | |
| Berlin dpa/rtr | Rund 1.300 Menschen haben am Samstag in Berlin für | |
| Pressefreiheit demonstriert. Das teilte die Polizei am Nachmittag mit. Die | |
| Unterstützer von [1][netzpolitik.org] wandten sich damit gegen die | |
| staatsanwaltlichen Ermittlungen wegen Landesverrats. Der Protestzug unter | |
| dem Motto „Für Grundrechte und Pressefreiheit“ startete am Mittag am | |
| S-Bahnhof Friedrichstraße und führte bis zum Justizministerium in der | |
| Mohrenstraße, wo gegen 16 Uhr eine Kundgebung stattfand. Angemeldet waren | |
| eigentlich 400 Menschen. | |
| In dem Aufruf von netzpolitik.org zur Demo hieß es zuvor, die Ermittlungen | |
| seien nicht nur ein Angriff auf die kritische Berichterstattung des Blogs. | |
| „Sie sind ein Angriff auf die Pressefreiheit an sich.“ | |
| Die Journalisten von netzpolitik.org hatten über Pläne des Bundesamts für | |
| Verfassungsschutz berichtet, Internet-Netzwerke stärker zu überwachen. Dazu | |
| veröffentlichten sie geheime Unterlagen. Der Verfassungsschutz erstattete | |
| daraufhin Anzeige. Der Generalbundesanwalt leitete Ermittlungen ein, lässt | |
| sie aber nun vorerst ruhen. Die Ermittlungen hatten scharfe, | |
| parteiübergreifende Kritik in Politik und Medien ausgelöst. | |
| Auf der Demo verteilten die Organisatoren am Samstag Kopien des | |
| umstrittenen Artikels – und riefen die Menschen dazu auf, den Text | |
| weiterzuverbreiten. | |
| Politiker der großen Koalition streiten unterdessen über Konsequenzen für | |
| Generalbundesanwalt Harald Range. „Es wäre Zeit, den Hut zu nehmen“, | |
| [2][twitterte der SPD-Bundestagsabgeordnete Christian Flisek]. Der | |
| stellvertretende SPD-Chef Ralf Stegner pflichtete ihm am Samstag bei: | |
| „Christian Flisek hat recht.“ [3][Auch von der Opposition kamen | |
| Rücktrittsforderungen.] Der CDU-Politiker Patrick Sensburg, der dem | |
| Untersuchungsausschusses des Bundestages zu den NSA-Spähaktionen vorsitzt, | |
| wies dies zurück. Die Rücktrittsforderungen seien verfehlt und „zeugen eher | |
| von Stillosigkeit im Umgang miteinander“. | |
| Stegner kritisierte Range im Handelsblatt scharf: „Der Generalbundesanwalt | |
| hat sich vollständig vergaloppiert und hat das Ziel seiner Aufgabenstellung | |
| offenkundig aus den Augen verloren“. Gegen Ausspähungen des | |
| US-Geheimdienstes NSA nichts zu tun, stattdessen „mit Kanonen auf | |
| Blogspatzen zu schießen“ und dabei die Pressefreiheit zu treffen, passe | |
| nicht zu den Pflichten des Generalbundesanwaltes. | |
| Der CDU-Politiker Sensburg sprang Range zur Seite. „Der Generalbundesanwalt | |
| macht seit Jahren eine gute Arbeit und lässt sich von keiner Seite | |
| beeinflussen“, sagte der Abgeordnete dem Handelsblatt. Er verwies auf die | |
| Unabhängigkeit der Justiz und forderte alle Seiten zur Rückkehr zur | |
| Sacharbeit auf. | |
| 1 Aug 2015 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://www.netzpolitik.org | |
| [2] http://twitter.com/ChristianFlisek/status/627198466251431936 | |
| [3] /Kritik-an-Ermittlungen-gegen-netzpolitikorg/!5220733 | |
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