# taz.de -- Verschärfung des Prostitutionsgesetzes: Nur mit Schein auf den Str… | |
> Schwesig ändert den Entwurf fürs Prostitutionsgesetz im Sinne der Union. | |
> Wer keine Anmeldebestätigung vorweisen kann, muss zahlen. | |
Bild: Die Grünen werfen Ministerin Manuela Schwesig vor, vor der Union eingekn… | |
Berlin dpa | Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig (SPD) hat einem | |
Spiegel-Bericht zufolge ihren [1][Entwurf für das Prostitutionsgesetz auf | |
Drängen der Unionsfraktion verschärft]. So sollten Prostituierte direkt ein | |
Bußgeld zahlen müssen, wenn sie ihre künftig nötige Anmeldebestätigung | |
nicht vorweisen könnten. Im ersten Entwurf habe es noch geheißen, dass die | |
Verstöße „beharrlich“ sein müssten, um geahndet werden zu können. | |
Die Grünen warfen Schwesig vor, vor der Union eingeknickt zu sein. Eine | |
Reform des Prostitutionsgesetzes sei zwar notwendig und sinnvoll, die Pläne | |
Schwesigs bedeuteten aber Druck und Zwang statt Schutz und mehr Rechte. Die | |
verpflichtende Gesundheitsberatung sei eine deutliche Stigmatisierung, die | |
Anmeldepflicht trage dazu bei, dass Prostituierte in die Illegalität | |
getrieben würden, kritisierte die frauenpolitische Sprecherin Ulle Schauws. | |
Der Referentenentwurf soll nach Informationen der Süddeutschen Zeitung | |
[2][diese Woche in die Ressortabstimmung gehen]. Im Februar hatte sich die | |
Große Koalition nach monatelangem Tauziehen auf ein Gesetz zum Schutz von | |
Prostituierten geeinigt. Es soll die Prostituierten besser vor Gewalt, | |
Ausbeutung und Krankheiten schützen. Damals einigte man sich auf eine | |
Kondompflicht für Freier, aber keine Heraufsetzung des Mindestalters für | |
Prostitution. Festgelegt wurde ferner eine regelmäßige medizinische | |
Beratung. | |
## Schwierig, Kondompflicht zu überprüfen | |
Die Deutsche Polizeigewerkschaft warf allerdings die Frage auf, wer die | |
Einhaltung der Kondompflicht überprüfen solle. Die Polizeibeamten sähen | |
sich außerstande zu kontrollieren, „ob ein Freier im Puff ein Kondom trägt | |
oder nicht“. | |
Wie der Spiegel schreibt, soll anders als bislang geplant auch | |
Gelegenheitsprostitution unter das neue Gesetz fallen. Außerdem müssten die | |
SexarbeiterInnen ihre verpflichtenden Beratungsgespräche mit Behörden | |
führen. Schwesig hatte dies zunächst auch bei privaten Fachstellen | |
ermöglichen wollen. Ärger gibt es laut Süddeutscher Zeitung noch um die | |
Anmeldepflicht für SexarbeiterInnen. | |
Auf Verlangen der Union sehe der Entwurf vor, dass Prostituierte sich | |
überall anmelden müssen, wo sie auch im Einzelfall arbeiten. Selbst wer nur | |
einmal in einer anderen Stadt gebucht werde, müsse sich nach dem Willen von | |
CDU und CSU bei den Behörden melden. Das hielten aber Abgeordnete in der | |
SPD für übertrieben. | |
13 Jul 2015 | |
## LINKS | |
[1] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/manuela-schwesig-will-prostitutio… | |
[2] http://www.sueddeutsche.de/politik/prostitituion-regeln-fuer-die-rotlichtbr… | |
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