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# taz.de -- Bundeswehreinsatz in Mali: Ausbildung gegen Islamisten
> Die Bundeswehr wird sich an einer EU-Mission in Mali beteiligen. Es gehe
> dabei nur um Ausbildungshilfe, sagte Außenminister Westerwelle.
Bild: In Mali geht es um den Kampf gegen bewaffnete Islamisten
BERLIN taz | Deutschland wird sich an einer EU-Mission zur Unterstützung
der Regierung Malis gegen Islamisten beteiligen, aber nicht mit einem
Kampfeinsatz. „Es geht nicht um Kampftruppen“, sagte Bundesaußenminister
Guido Westerwelle Dienstag in Berlin nach einem Gespräch mit dem neuen
UN-Sonderbeauftragten für die Sahelzone, Romani Prodi. „Es geht darum, dass
wir bereit sind, den Afrikanern dabei zu helfen, die Stabilisierung von
Mali, von Nord-Mali, wieder möglich zu machen.“
Diese Hilfe werde beispielsweise „Ausbildung und Training einer
afrikanischen Mission“ umfassen, so Westerwelle weiter. Die
EU-Außenminister hatten am 15. Oktober beschlossen, bis zum 19. November
ein Konzept für eine EU-Unterstützungsmission in Mali zu erarbeiten. Drei
Tage zuvor hatte der UN-Sicherheitsrat grünes Licht für ein Eingreifen in
Mali gegeben und eine Frist von 45 Tagen zur Vorbereitung eines Konzepts
gesetzt.
Wie aus deutschen Regierungskreisen zu erfahren ist, wird sich der deutsche
Beitrag voraussichtlich auf Ausbildung außerhalb Malis konzentrieren. Im
Nachbarland Niger besteht seit August eine EU-Mission, die Nigers
Streitkräfte bei der Terrorismusbekämpfung ausbildet. Im Rahmen dieser
Mission „Eucap Sahel Niger“ könnte Ähnliches auch für die Streitkräfte
Malis geleistet werden. Vorbild für eine solche Mission wäre die
EU-Trainingsmission in Uganda für die Regierungsarmee Somalias, an der
ebenfalls die Bundeswehr teilnimmt.
In Mali geht es ebenso wie in Somalia um den Kampf gegen bewaffnete
Islamisten. Seit März steht der Norden Malis unter Kontrolle der
islamistischen Al-Qaida im Islamischen Maghreb (AQMI) und lokaler
islamistischer Gruppen. Sie haben die Tuareg-Rebellen verjagt, die
ursprünglich in dieser Region gegen Malis Zentralregierung gekämpft hatten.
Deren Forderungen gelten nun als Hebel, um die Islamisten wieder zu
marginalisieren.
Nichts anderes meinte Westerwelle, als er Dienstag sagte: „Wir schützen mit
unserem Engagement für die Stabilisierung Malis unsere eigene europäische
Sicherheit. Eine dauerhafte Stabilisierung in ganz Mali kann es aber nur
durch einen politischen Prozess geben, der auch die berechtigten Anliegen
der Menschen in Nord-Mali aufgreift und auch löst.“
23 Oct 2012
## AUTOREN
Dominic Johnson
Dominic Johnson
## TAGS
Mali
Islamismus
Bundeswehr
Europäische Union
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Tuareg
Sahel
Bundeswehr
Mali
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