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# taz.de -- Bundeswehr in Westafrika: Kabinett entscheidet über Mali-Einsatz
> Das Bundeskabinett plant, bis zu 330 deutsche Soldaten in dem
> westafrikanischen Land einzusetzen. Ein Kampfeinsatz ist nicht geplant,
> Ausbilder sollen geschickt werden.
Bild: Soldaten entladen ein deutsches Transportflugzeug in Mali. Bisher leistet…
BERLIN dpa | Das Bundeskabinett entscheidet am Dienstag über die
Beteiligung von bis zu 330 deutschen Soldaten an der Krisenbewältigung im
westafrikanischen Mali. Für die geplante EU-Ausbildungsmission will die
Regierung bis zu 180 Soldaten bereitstellen. 150 weitere Soldaten sind für
den Einsatz von Transport- und Tankflugzeugen vorgesehen, mit denen die
laufende französisch-afrikanische Offensive gegen islamistische Rebellen
unterstützt werden soll.
Ein Kampfeinsatz deutscher Soldaten ist weiterhin nicht geplant. Bereits an
diesem Freitag soll der Bundestag erstmals über die beiden Mandatsentwürfe
beraten.
Der Einsatz der Ausbilder, die Pionieren der malischen Armee unter anderem
das Entschärfen von Sprengsätzen beibringen sollen, soll spätestens Anfang
April beginnen. Die EU will insgesamt 450 Militärausbilder und andere
Soldaten nach Mali zu schicken, um die Armee des westafrikanischen Landes
fit zu machen für einen möglichen Einsatz gegen islamistische Extremisten.
Deutschland wird sich daran voraussichtlich zunächst mit 40 Spezialisten
für die Pionier-Ausbildung sowie 40 Ärzten und Sanitätern beteiligen, die
ein Feldlazarett betreiben sollen. Dass die im Mandat festgesetzte Zahl
deutlich höher liegt, ist nicht ungewöhnlich. Damit wird Spielraum für eine
mögliche Veränderung der Lage vor Ort geschaffen.
Logistische Unterstützung leistet die Bundeswehr bereits seit mehreren
Wochen. Drei Transall-Maschinen und rund 70 Soldaten sind am Transport von
Truppen aus den Nachbarländern nach Mali beteiligt. Auf 78 Flügen haben sie
inzwischen fast 500 Soldaten transportiert. In der senegalesischen
Hauptstadt Dakar wurde eigens dafür ein Stützpunkt eingerichtet.
Künftig wird die Bundeswehr auch bei der Betankung französischer Kampfjets
in der Luft helfen. Die Luftwaffe verfügt über vier speziell dafür
ausgestattete Maschinen vom Typ Airbus A310.
Die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP, Elke Hoff, kritisierte die
Mali-Politik der internationalen Staatengemeinschaft. "Es fehlt an
Polizeiausbildung", sagte sie der Rheinischen Post. Weder durch die
Soldaten-Trainingsmission noch durch das Eingreifen westafrikanischer
Soldaten würden die „Grundübel der Region“ beseitigt.
Nach einer Reise durch wichtige Nachbarstaaten Malis berichtete Hoff,
Hauptprobleme seien fehlende Grenzkontrollen, eine Flut von Waffen etwa aus
libyschen Beständen und rasant zunehmender Drogenhandel. „Davon profitieren
sowohl kriminelle als auch islamistische und terroristische Strukturen.“
Hoff: „Derzeit sehe ich hier zu viel Militär, zu viel Wunschdenken und zu
wenig vernetzte Sicherheit.“
19 Feb 2013
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