| # taz.de -- Die gefährlichsten Geldhäuser der Welt: Deutsche Bank ganz vorne … | |
| > Der Finanzstabilitätsrat meint, der Branchenprimus zähle zu den für das | |
| > globale Finanzsystem gefährlichsten Banken. Das finanzielle Polster sei | |
| > zu dünn. | |
| Bild: Die Deutsche Bank muss an der eigenen Krisenfestigkeit arbeiten, sagt der… | |
| HAMBURG taz | Die Deutsche Bank gehört zu einer Gruppe von vier | |
| Geldinstituten, die für das weltweite Finanzsystem am gefährlichsten sind. | |
| Zu diesem Schluss kommt der Finanzstabilitätsrat (FSB) in einer Aufstellung | |
| der systemrelevanten Banken, die er am Donnerstagabend in Basel im Auftrag | |
| der G-20-Staaten veröffentlichte. Die Liste soll auch Thema beim | |
| G-20-Gipfeltreffen der Finanzminister und Notenbankchefs am Sonntag in | |
| Mexiko-Stadt werden. | |
| Als Lehre aus der Finanzkrise müssen alle Großbanken in den kommenden | |
| Jahren ein Kapitalpolster von 7 Prozent ihrer Bilanzrisiken aufbauen, die | |
| systemrelevanten Banken ein noch weit größeres. Grundlage der | |
| Systemrelevanz sind Kriterien wie Größe und internationale Vernetztheit. | |
| Insgesamt stuft der FSB 28 Banken als global systemrelevant ein. | |
| Nicht mehr dazu zählt die teilverstaatlichte Commerzbank, die Risiken und | |
| Bilanzsumme stark reduziert habe. Sie gilt aber weiterhin als „national | |
| systemrelevant“. Neben der Deutschen Bank sieht der FSB die US-Institute | |
| Citigroup und J. P. Morgan Chase sowie die britische HSBC in der | |
| Höchstrisikoklasse. Der deutsche Branchenprimus muss danach sein | |
| Eigenkapital um mehr als ein Drittel aufstocken, um den Anforderungen zu | |
| genügen. | |
| ## „Bändigung der Finanzmärkte“ | |
| Im Finanzstabilitätsrat sitzen keine machtlosen Wissenschaftler, sondern | |
| Notenbankchefs und Regierungspolitiker der G-20-Staaten, aus Weltbank und | |
| Europäischer Kommission. Die Studie dürfte daher die Diskussion über | |
| Alternativen zur Macht der Banken auch in Deutschland befördern. Erst | |
| kürzlich hatte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück seinen Wahlkampf mit | |
| einem 30-seitigen Papier zur „Bändigung der Finanzmärkte“ eröffnet. Darin | |
| fordert er eine Trennung der Banken in klassische Kreditinstitute und | |
| riskante Investmentbanken. | |
| Derweil spitzt sich das Risikoproblem zu. Einige große Akteure wie die | |
| Commerzbank oder die schweizerische UBS, unter dem früheren | |
| Bundesbankpräsidenten Axel Weber, ziehen sich aus der Investmentzockerei | |
| zurück und hinterlassen Marktlücken, in die nun angelsächsische Häuser und | |
| die Deutsche Bank drängen. | |
| „Dem Finanzstabilitätsrat sei Dank dafür, dass die Deutsche Bank als eine | |
| zentrale Säule im globalen Finanzsystem dechiffriert wird“, sagte | |
| Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel der taz. Allein diese eine | |
| Megabank verfüge bereits über das Potenzial, bei einem Zusammenbruch das | |
| weltweite Finanzsystem in die Knie zu zwingen. Hickel: „Diese Gefahr muss | |
| zu einem Ende des derzeitigen Kuschelkurses mit der Deutschen Bank durch | |
| die Politik führen.“ SPD-Spitzenkandidat Steinbrück sei nun am Zug, mit | |
| seiner Forderung nach Zerschlagung der Deutschen Bank auch ernst zu machen. | |
| 2 Nov 2012 | |
| ## AUTOREN | |
| Hermannus Pfeiffer | |
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