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# taz.de -- Deutsche Falschgeldseminare: Bundesbank will keine Chinesen mehr
> In einigen Ländern droht Geldfälschern die Todesstrafe. Damit will die
> Deutsche Bundesbank nichts zu tun haben. Chinesen und Vietnamesen werden
> nicht mehr geschult.
Bild: Yuan, Yen, Dollar und Euro. Original oder Fälschung?
FRANKFURT/MAIN dpa | Vertreter der chinesischen Zentralbank sind bei
Falschgeldseminaren der Deutsche Bundesbank bis auf weiteres unerwünscht,
denn auf Fälschung steht in China die Todesstrafe.
„Die Deutsche Bundesbank wird in jedem Fall ausschließen, dass sie
Zentralbanken von Ländern zu Themen der Falschgeldbekämpfung berät, in
denen dieser Straftatbestand mit der Todesstrafe belegt ist“, teilte die
Notenbank am Montag in Frankfurt mit. Das gelte künftig nicht nur wie
bisher für gesonderte Beratungsprojekte, sondern nun auch für allgemeine
Seminare zum Thema „Falschgeldbekämpfung“.
Auch Vertreter der Zentralbank Vietnams dürfen nicht mehr an den Seminaren
teilnehmen. Auch dort können Geldfälscher zum Tode verurteilt werden.
Geldfälschung sei zwar ein ernstzunehmender Straftatbestand, erklärte die
Bundesbank, sie halte aber die Androhung der Todesstrafe für
unverhältnismäßig. Zeit Online berichtete, die Bundesbank schule
Mitarbeiter chinesischer Behörden bei der Bekämpfung des Verbrechens und
der Ermittlung der Kriminellen.
Die Deutsche Bundesbank orientierte sich in ihrer Zusammenarbeit mit
Zentralbanken an den außenpolitischen Leitlinien der Bundesregierung,
teilte die Notenbank mit: „Zu dieser Orientierung gehört, dass die
Bundesbank ihre Zusammenarbeit fortführt, solange ein Menschenrechtsdialog
auch von politischer Seite befürwortet und für sinnvoll erachtet wird.“
## „Verwirklichung der Menschenrechte“
Weiter solle „nicht vergessen werden, dass eine Entwicklungszusammenarbeit
und ein Beitrag zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation eines
Landes auch ein Baustein auf dem Weg zur Verwirklichung der Menschenrechte
sein kann.“ In in Extremfällen könne die Kooperation aber unterbrochen oder
beendet werden.
So hatte die Bundesbank bereits Mitte Januar eine geplante Zusammenarbeit
bei der Prävention von Geldfälschung mit der Notenbank von Bangladesh auf
Eis gelegt. Das Projekt sollte ursprünglich im Februar 2013 starten. Auch
Bangladesh plante für schwere Fälle die Todesstrafe. Die Haltung der
Bundesbank scheint Wirkung zu zeigen: Um weiterhin mit der Bundesbank
zusammenarbeiten zu können, haben die Behörden in Bangladesh angekündigt,
das umstrittene Gesetzesvorhaben zurückzuziehen.
28 Jan 2013
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