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# taz.de -- UN-Menschenrechtsrat zu Syrien: Bewaffnung als Antwort auf Gewalt
> Laut einer Kommission des UN-Menschenrechtsrats nimmt die religiöse und
> ethnische Gewalt in Syrien zu. Und die Aufständischen gewinnen an Stärke.
Bild: Kämpfe im Viertel Bustan Al-Qasr, Aleppo
GENF taz | Im syrischen Bürgerkrieg kommt es nach Einschätzung der UNO
immer häufiger zu Gewaltakten zwischen Angehörigen verschiedener religiöser
und ethnischer Bevölkerungsgruppen. Die unabhängige Untersuchungskommission
des UNO-Menschenrechtsrats in Genf schilderte in ihrem am Donnerstag
vorgelegten Bericht über den Zeitraum Ende September bis Mitte Dezember die
Eskalation der Gewalt zwischen der alawitisch-schiitischen Minderheit, die
das Assad-Regime dominiert, und der sunnitischen Mehrheit, zu der die
meisten Aufständischen gehören.
Der Bericht enthält auch zahlreiche Zeugenaussagen über Gewaltakte und
Drohungen gegen syrisch-orthodoxe Christen, Drusen, Armenier, Kurden,
Turkmenen und Angehörige anderer Minderheitengruppen sowie gegen
palästinensische Flüchtlinge. Fast alle von der Kommission interviewten
Opfer und ZeugInnen derartiger Gewaltakte und Drohungen rechtfertigen mit
dieser Erfahrung ihre eigene Bewaffnung.
Nach Einschätzung der UN-Kommission werden die verschiedenen aufständischen
Gruppierungen immer stärker und machen vor allem in strategisch wichtigen
Gebieten Nordsyriens den Regierungstruppen die Kontrolle über
Straßenverbindungen, Flughäfen und Ölfördergebiete streitig. Manche dieser
Gruppen verfügten inzwischen auch über Raketen, die sie gegen Panzer sowie
Kampfflugzeuge und -hubschrauber der Regierungsstreitkräfte einsetzen
können. Diese konzentrieren sich dem Bericht zufolge darauf, die Kontrolle
über die Großstädte zu behalten. Laut dem Bericht sind alle bewaffneten
Akteure zunehmend an Kriegsverbrechen beteiligt.
Das Oppositionsbündnis „Nationale Koalition“ distanzierte sich am
Donnerstag scharf von zuvor von Erklärungen oppositioneller Kämpfer, wonach
in Syrien lebende russische Staatsbürger wegen der bisherigen Unterstützung
der Moskauer Regierung für Assad „legitime Ziele der syrischen Revolution“
seien. Am Wochenende waren zwei russische Mitarbeiter eines Stahlwerks im
Westen Syriens von bislang unbekannten Tätern entführt worden.
„Unbeschadet unserer Kritik an der Syrienpolitik Russlands weisen wir
Aufrufe zu Angriffen gegen russische Staatsbürger entschieden zurück und
verurteilen jegliche Attacke gegen unschuldige Zivilisten, unabhängig von
ihrer Nationalität“, heißt es in der Erklärung der Nationalen Koalition.
20 Dec 2012
## AUTOREN
Andreas Zumach
Andreas Zumach
## TAGS
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