| # taz.de -- Konflikt in Mali: Kampf gegen Dschihadisten | |
| > Malische Regierungstruppen versuchen, die Stadt Douentza zurückzuerobern, | |
| > die von Dschihadisten kontrolliert wird. Doch die Armee ist schlecht | |
| > ausgerüstet. | |
| Bild: Kanonenfutter: Die Milizionäre lernen selten mehr, als zu maschieren | |
| COTONOU taz | Offenbar reicht es der malischen Armee nun wirklich. Nach | |
| neunmonatigem Stillstand versuchen Soldaten mehreren Medienberichten | |
| zufolge derzeit offenbar, die Stadt Douentza, die seit Monaten unter der | |
| Kontrolle von Islamisten steht, zurückzuerobern. Dort hatte sich ab Mitte | |
| April die relativ neue Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika | |
| (Mujao) ausgebreitet. | |
| Zahlenmäßig ist es eine kleine Gruppierung, die insgesamt nicht einmal auf | |
| 1.000 Mitglieder kommen soll. Allerdings soll es ihr gelingen, Kämpfer vor | |
| allem aus den Nachbarländern und dem arabischen Raum zu rekrutieren. Diese | |
| gelten als hoch motiviert und sehr gut ausgerüstet. | |
| Gegen sie will die malische Armee nun den Kampf aufnehmen. Unklar ist | |
| allerdings noch, ob und wie weit die Soldaten tatsächlich bereits ins | |
| Zentrum von Douentza vorgedrungen sind, wie die BBC am Donnerstag | |
| berichtete. Kämpfe soll es in den vergangenen Tagen ebenfalls in Konna | |
| gegeben haben, einer Kleinstadt, die direkt an der Demarkationslinie liegt | |
| und knapp 120 Kilometer von Douentza entfernt ist. Außerdem sollen die | |
| Regierungstruppen den Besetzern dort bereits mehrere Geländefahrzeuge | |
| abgenommen haben. | |
| Es ist das erste Mal seit dem Militärputsch vom 22. März 2012, dass die | |
| Armee versucht, gegen Islamisten und Terroristen aktiv zu werden und die | |
| von ihnen besetzten Gebiete zurück zu erobern. Beide Orte spielen dabei | |
| eine strategisch wichtige Rolle, da sie auf dem Weg in die bedeutendsten | |
| Städte des Nordens, Gao und Timbuktu, liegen, deren Rückeroberung als | |
| besonders bedeutend gilt. | |
| Allerdings gilt es als sehr zweifelhaft, ob die malische Armee mehr als | |
| einen Überraschungsangriff führen kann, wenn es nicht kurzfristig | |
| Unterstützung aus dem Ausland gibt. Laut einem Militärexperten in Bamako | |
| ist viele Jahre nicht in den Verteidigungshaushalt investiert worden. Das | |
| Material, falls es überhaupt noch vorhanden ist, sei veraltet und wenig | |
| brauchbar. | |
| Außerdem würde sich nicht einmal genau sagen lassen, wie viele Soldaten die | |
| Armee überhaupt noch hat. Schätzungen gehen davon aus, dass es seit dem | |
| Putsch lediglich noch 4.500 bis 6.000 sein dürften. Dazu könnten | |
| theoretisch mehrere tausend Milizionäre kommen, die in den vergangenen | |
| Monaten rund um die Städte Mopti und Sévaré ausgebildet worden sind. Doch | |
| sie gelten eher als Kanonenfutter, die in den Lagern nicht viel mehr | |
| gelernt haben, als zu marschieren. | |
| 11 Jan 2013 | |
| ## AUTOREN | |
| Katrin Gänsler | |
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