| # taz.de -- Entwurf von Freihandelsabkommen: EU offen für US-Kommerz | |
| > Das geplante Freihandelsabkommen mit den USA soll fast alle | |
| > Lebensbereiche umfassen. Nur die hoch subventionierte Landwirtschaft | |
| > bleibt ausgenommen. | |
| Bild: EU-Wasserversorgung, Energie und Transport: Bald auch mit Dollar zu haben | |
| BRÜSSEL taz | Unter strikter Geheimhaltung planen die EU und USA ein | |
| umfassendes Freihandelsabkommen. Im Juni sollen die Gespräche beginnen. | |
| Jetzt haben Globalisierungskritiker des [1][Seattle-to-Brussels-Netzwerk] | |
| das Verhandlungsmandat der EU-Kommission jedoch enthüllt. [2][Der Text] | |
| bestätigt viele Befürchtungen, enthält aber auch wichtige Klauseln für | |
| Umweltschutz und Arbeitnehmerrechte. | |
| Das Mandat, das der taz vorliegt, enthält die üblichen Floskeln der | |
| überzeugten Freihändler um Handelskommissar Karel De Gucht: Die EU und die | |
| USA werden als die größten, offensten und wichtigsten Märkte weltweit | |
| gelobt, der bilaterale Handel wird rundum positiv dargestellt. Auf mögliche | |
| Konfliktlinien – von Datenschutz über unterschiedliche Umweltstandards bis | |
| zu genetisch manipulierten Lebensmitteln – geht der Text mit keinem Wort | |
| ein. | |
| Stattdessen wird die Behauptung aufgestellt, eine umfassende | |
| Liberalisierung des transatlantischen Handels sei „die vielversprechendste | |
| Option für Europa, was Wachstum, Exporte, Beschäftigung und Löhne“ | |
| betreffe. Beweise für diese Behauptung enthält der Entwurf, der noch von | |
| den 27 EU-Staaten angenommen werden muss, nicht. Aber da die Autoren so von | |
| den Vorteilen überzeugt sind, proklamieren sie, dass das geplante Abkommen | |
| „sehr ambitioniert“ sein werde und die Welthandelsorganisation WTO weit | |
| hinter sich lassen soll. | |
| Geplant ist eine Liberalisierung auf (fast) allen Ebenen – nur die hoch | |
| subventionierte Landwirtschaft wird in dem Entwurf ausgenommen. Alle | |
| anderen Sektoren sollen geöffnet werden. Die EU hofft dabei, nicht nur die | |
| bisher weitgehend geschützten US-Märkte für Rüstung und Luftfahrt zu | |
| knacken. Sie möchte auch die „Buy American“-Klauseln und die damit | |
| verbundenen Handelsbarrieren kippen. | |
| ## Abkommen nützt nur der Finanzindustrie | |
| Im Gegenzug macht sie weit reichende Angebote, die viele Befürchtungen der | |
| Freihandelsgegner zu bestätigen scheinen: Fast alle sensiblen Bereiche der | |
| europäischen Wirtschaft sollen für US-Kommerz geöffnet werden: von den | |
| audiovisuellen Medien über Bildung, Gesundheit, Wasserversorgung bis hin zu | |
| Energie und Transport. | |
| Zwar beteuert die EU-Kommission, die Umwelt-, Sozial- und | |
| Gesundheitsstandards stünden nicht zur Disposition. Doch beim | |
| Brussels-to-Seattle-Netzwerk sieht man das anders: Das Abkommen diene | |
| einzig und allein den großen Konzernen und der Finanzindustrie. | |
| 7 Apr 2013 | |
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| [1] http://www.s2bnetwork.org/ | |
| [2] http://www.s2bnetwork.org/themes/eus-free-trade-agreements/eu-us-transatlan… | |
| ## AUTOREN | |
| Eric Bonse | |
| Eric Bonse | |
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