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# taz.de -- Demo zum NSU-Prozess-Beginn: Solidarität mit den Opfern
> Am Samstag werden bis zu 5.000 Menschen im Münchner Stadtzentrum gegen
> Rechtsterrorismus demonstrieren. Die Polizei erwartet einen „intensiven
> Einsatz“.
Bild: Ein Motto auch der Münchner Demo: Kein Fußbreit den Nazis.
MÜMCHEN taz | Ein bundesweites Bündnis aus Antifa-Gruppen,
MigrantInnenverbänden und Parteien hat für kommenden Samstag zu einer
großen Demo gegen Rechtsterrorismus und Rassimus in Münchens Innenstadt
aufgerufen.
Mit dem Protest will das Bündnis vor Beginn des NSU-Prozesses am Münchner
Oberlandesgerichts am 17. April ein Zeichen setzen und Solidarität mit den
Opfern rechter Gewalt zeigen. Einige Bündnisteilnehmer fordern auch. den
Verfassungsschutz abzuschaffen. Sowohl die Veranstalter als auch die
Polizei erwarten 4.000 bis 5.000 Demonstrationsteilnehmer, die zum Teil aus
dem gesamten Bundesgebiet anreisen werden. Aus zwanzig deutschen Städten
werden Busse mit Demonstrationsteilnehmern erwartet.
Auf einer Strecke von 6,6 Kilometern wird sich der Demonstrationszug am
Samstag ab 13 Uhr durch die Innenstadt bewegen. Es sind mehrere Stationen
mit Zwischenkundgebungen geplant: Am Mahnmal des Münchner
Oktoberfest-Attentats, am Stiglmaierplatz, nahe des Oberlandesgerichtes, wo
nächste Woche der Prozess gegen Beate Zschäpe und vier mutmaßliche
Unterstützer des NSU beginnt, sowie vor dem bayerischen Innenministerium.
Zu den RednerInnen gehört auch Yvonne Boulgarides, die Witwe von Theodorus
Boulgarides, einem der Opfer der Terrorzelle, der 2005 in München ermordet
worden war.
## „Aber wir werden freundlich sein“
Die Münchner Polizei erwartet einen „intensiven Einsatz“, weil zeitgleich
das ausverkaufte Derby des FC Bayern gegen den 1. FC Nürnberg stattfindet.
Die Ultras beider Mannschaften pflegen eine ausgeprägte Feindschaft. Die
Polizei hat Verstärkung aus sechs anderen Bundesländern angefordert.
Insgesamt werden 2.600 Polizisten im Einsatz sein.
„Wir werden die Polizeipräsenz in der Innenstadt erkennbar erhöhen“,
kündigte der Vizechef des Münchner Polizeipräsidiums, Robert Kopp, an.
„Aber wir werden freundlich sein, sehr gelassen auftreten und uns
zurückhalten.“ Das gebiete der Respekt vor den Angehörigen der NSU-Opfer,
deren Teilnahme an der Demonstration zu erwarten ist.
Weder der Polizei noch den Veranstaltern ist bislang bekannt, dass Neonazis
eine Gegenveranstaltung planen. Die Veranstalter gehen jedoch davon aus,
dass es zu Störungen durch Rechtsextremisten kommen wird. Für diesen Fall
sei eine Abwehrstrategie mit der Polizei abgesprochen, sagte
Bündnissprecher Bernd Kaminski.
12 Apr 2013
## AUTOREN
Marlene Halser
## TAGS
NSU-Prozess
Oberlandesgericht München
Beate Zschäpe
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