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# taz.de -- Gebremste Energiewende: Ökostrom ist Altmaier zu teuer
> Dem Bundesumweltminister geht die Energiewende zu schnell. Zum Glück hat
> er einen Grund zum Bremsen gefunden: die angeblich hohen Preise.
Bild: Es gibt viele Gründe, warum Strom teuer ist. An welche Stellschraube die…
BERLIN taz | Bei der Bundestagswahl soll sich die Union nach dem Willen von
Umweltminister Peter Altmaier (CDU) als Hüterin einer preiswerten
Energieversorgung positionieren. Dafür will der Umweltminister insbesondere
das zunehmende Tempo beim Ausbau der Windenergie drosseln.
„Für uns kann nicht gelten ,Energiewende um jeden Preis‘. Für uns muss
gelten ,Energiewende zu bezahlbaren Preisen‘“, sagte Altmaier am Dienstag
bei einem Fachgespräch zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)
im Sitzungssaal der Unionsfraktion im Reichstag. „Ich sage das auch zu
meinen Freunden von den Grünen.“
Bei ihrem Parteitag hatte die Öko-Partei am vergangenen Wochenende
beschlossen, die Energieversorgung bis 2030 komplett auf erneuerbare
Energien umzustellen. „Die Dinge laufen anders, als auf grünen Parteitagen
beschlossen wird“, sagte Altmaier.
## Zu viel Windräder, zu viel Strom, zu hohe Ökostromumlage
Die früheren Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) und Sigmar Gabriel (SPD)
hätten sich darauf verlassen, dass fossile Energien immer teurer würden und
die Mehrkosten des Ökostroms deshalb dahinschmelzen. Der unerwartete
Gasboom in den USA habe aber die Preise für Erdgas und Kohle auf den
Weltmärkten fallen lassen, so dass auch der Börsenstrompreis in Deutschland
gesunken sei – damit steige die EEG-Umlage zur Finanzierung der
Energiewende.
Bei der Windenergie zeichnet sich laut Altmaier ein ähnlicher Boom ab wie
2011 und 2012 bei der Photovoltaik, der eine Kontroverse über die Kosten
der Energiewende ausgelöst hatte. Die Preise für Windenergieanlagen seien
in jüngster Zeit um ein Viertel gefallen. Nach einem Zubau von 2.000
Megawatt an Windrädern 2012 rechnet Altmaier mit 3.000 im laufenden und
4.500 Megawatt im kommenden Jahr.
## Altmaier will die Einspeisevergütung senken
„Es ist Aufgabe des Bundesumweltministers, solche Fehlentwicklungen zu
korrigieren. Wir müssen an die Einspeisevergütung ran“, sagte der
CDU-Politiker und warb damit für eine Senkung der Zahlungen aus dem EEG.
Offenbar sollen bei der anstehenden Reform aber Windenergieanlagen im Süden
Deutschlands finanziell besser gestellt werden als solche im Norden.
Windräder müssten künftig in erster Linie dort errichtet werden, wo sie
gebraucht werden, sagte Altmaier. Das Umweltministerium prüfe deshalb
derzeit, wie die Benachteiligung bei der Versorgung der Windkraft in
Süddeutschland abgebaut werden könnten.
1 May 2013
## AUTOREN
Manuel Berkel
## TAGS
Erneuerbare
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