Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Confed Cup in Brasilien: Europäische Dominanz
> Mit verdienten 2:1-Siegen sind Italien und Spanien in den Confed Cup
> gestartet. Andrea Pirlo und Luis Suarez gelangen direkte Freistoßtore.
Bild: Objekt der Begierde: Alle Augen sind auf den Ball (nicht im Bild) gericht…
RECIFE/RIO DE JANEIRO dpa | Spaniens Fußball-Nationalmannschaft ist
verheißungsvoll in den Confederations Cup gestartet. Der Welt- und
Europameister gewann am Sonntagabend gegen Uruguay in Recife hochverdient
mit 2:1 (2:0) und dokumentierte lange Zeit, dass beim WM-Testturnier in
Brasilien der erstmalige Gewinn des Confed Cups das erklärte Ziel ist.
Italien gelang der erhoffte Auftaktsieg durch Tore von Mario Balotelli und
Jubilar Andrea Pirlo. Bei der Pflichtspielpremiere im neuen Maracana von
Rio de Janeiro setzte sich die Squadra Azzurra am Sonntag mit 2:1 (1:1)
gegen Mexiko durch und feierte damit den ersten Sieg seit 20 Jahren gegen
den Nord- und Mittelamerika-Champion.
Für Spanien erzielten die Offensivakteure Pedro (20. Minute) und Roberto
Soldado (32.) vor 41.705 Zuschauern im für die WM 2014 erbauten Stadion
Pernambuco von Recife die Tore. Luis Suarez konnte in der 88. Minute mit
einem Freistoß für Südamerikameister Uruguay verkürzen.
Javi Martínez vom FC Bayern München kam bei den Spaniern, die nun seit 23
Länderspielen ungeschlagen sind, erst in der Schlussphase als
Einwechselspieler für Regisseur Xavi zum Einsatz (77.). Weitere Teams in
Gruppe B sind Afrikameister Nigeria und Tahiti, die am Montag in Belo
Horizonte aufeinandertreffen.
„Wir haben stets dominiert“, resümierte Nationaltrainer Vicente del Bosque.
„Wir haben viel Gefahr erzeugt, der Ball lief gut, uns hat nur das dritte
Tor gefehlt“, sagte Andres Iniesta. Und so klinge das Ergebnis „enger, als
das Spiel war“. Del Bosque hatte in der im Vorfeld heiß diskutierten
Torhüterfrage am Ende doch die großen Verdienste von Kapitän Iker Casillas
berücksichtigt.
## Casillas darf sich im Tor langweilen
Der 32 Jahre alte Torhüter, der bei Real Madrid von Ex-Trainer José
Mourinho monatelang auf die Ersatzbank verbannt worden war, erhielt den
Vorzug gegenüber seinem Konkurrenten Victor Valdés vom FC Barcelona. Viel
zu tun bekam Casillas in seinem 146. Länderspiel nicht. Ein Kopfball von
Edinson Cavani war lange seine einzige Prüfung, die er bestand (29.). Beim
platzierten Freistoß von Suarez war er dann machtlos.
„Ich bin sicher, es wird eine große Show geben“, hatte Spaniens Kapitän am
Tag vor dem Auftaktspiel angekündigt. Der Weltmeister ließ diesen Worten
vor allem in der ersten Hälfte Taten folgen. Spanien beherrschte den
überforderten Gegner, ließ den Ball laufen, erspielte sich etliche Chancen.
Cesc Fabregas traf in der 10. Minute den Pfosten. Mehr Glück hatte Pedro,
dessen Schuss Uruguays Kapitän Diego Lugano unhaltbar ins eigene Tor
abfälschte. Nach einem feinen Zuspiel von Fabregas erhöhte Angreifer
Soldado auf 2:0.
Uruguays Torhüter Fernando Muslera verhinderte noch Schlimmeres, er
reagierte unter anderem großartig bei einer Chance von Gerard Piqué (38.).
Auch nach der Pause dominierten die Spanier, ließen aber vor dem Tor die
letzte Entschlossenheit vermissen. Häufig konnten sie auch nur durch Fouls
gestoppt werden. Die ruppiger werdende Partie verflachte. Am Ende sorgte
Suarez noch mal für etwas Spannung.
## Tor im 100. Länderspiel
Ein Freistoßtor gelang auch Andrea Pirlo in seinem 100. Länderspiel, es war
das 1:0 gegen Mexiko. Nach einem Foul des Ex-Wolfsburgers Andrea Barzagli
an Giovani Dos Santos glich Javier Hernandez (34.) vor 76.864 Zuschauern im
ausverkauften Maracana-Stadion per Foulelfmeter aus. Doch AC Mailands
Stürmerstar Balotelli (78.) machte den ersten Sieg der Italiener gegen
Mexiko seit 1993 und den ersten Erfolg in einem Pflichtspiel seit der WM
1970 perfekt.
Mexiko steht im zweiten Gruppenspiel am Mittwoch gegen Gastgeber Brasilien
nun schon unter großem Druck. Italien kann die Aufgabe gegen Japan hingegen
entspannter angehen. Die Brasilianer hatten am Samstag in Brasilia das
Eröffnungsspiel der Gruppe A gegen die Japaner mit 3:0 gewonnen.
Angeführt von Stürmerstar Mario Balotelli und Kreativkopf Pirlo starteten
die Italiener schwungvoll. Vor allem über die linke Seite machte der
Europameisterschafts-Zweite immer wieder Druck. Die Mexikaner leisteten
sich indes in der Anfangsphase einige Unkonzentriertheiten.
Nach einem Fehler von Francisco Rodriguez, der Balotelli den Ball direkt in
die Füße spielte, verpasste der Stürmerstar des AC Mailand mit seinem
Lupfer das Tor nur knapp (5.). Zwei Minuten später scheiterte der
Ein-Mann-Sturm nach schöner Vorarbeit von Riccardo Montolivo aus zehn
Metern an Mexikos Keeper Jose Corona. Balotelli, der noch am Freitag das
Training abgebrochen hatte, spielte Mexikos Deckung fast allein
schwindelig.
## Patzer von Barzagli
Ein erstes Lebenszeichen im Angriff der Mexikaner lieferte Andres Guardado
(11.) mit einem Lattentreffer. Danach konnte sich „El Tri“ allmählich vom
Druck befreien. Dennoch gingen die Italiener dank des tollen Freistoß' des
34-jährigen Pirlo in Front. Als die Italiener wieder das Spiel
kontrollierten, leistete sich Barzagli den dicken Patzer, der zum
Foulelfmeter und zum Ausgleich durch Hernandez führte.
Nach dem Wechsel gab es dasselbe Bild wie zu Beginn der ersten Halbzeit.
Italien dominierte – vor allem dank Pirlo. In der 54. Minute hatte
Montolivo nach einem Freistoß des Regisseurs die große Chance zur
abermaligen Führung, war aber zu überrascht. Ein weiterer Kunst-Freistoß
von Pirlo knapp am Tor vorbei schreckte die Mexikaner erneut auf.
Danach verflachte die Partie. Die Mexikaner schienen sich mit dem Remis
zufriedenzugeben, den Italienern fiel kaum noch etwas ein – bis Balotelli
kam. Mit seinem mächtigen Körper setzte er sich robust gegen den schwachen
Rodriguez durch und traf. Danach hatte Italien keine Probleme mehr, den
Sieg zu verteidigen.
17 Jun 2013
## TAGS
Uruguay
Spanien
Confed Cup
Italien
Mexiko
Fußball
Andrea Pirlo
Fußball-WM 2014
Confed Cup
Brasilien
Confed Cup
Brasilien
Brasilien
Confederations Cup
Fußball
Fußball
## ARTIKEL ZUM THEMA
Spanien beim Confed Cup: Unbeliebtes Überteam
Das Finale zwischen Brasilien und Spanien hat schon begonnen – auf den
Rängen und in den Zeitungen pöbeln die Gastgeber gegen die Weltmeister.
Protest in Brasilien: Fremdes Bier? Ich schäume!
Den Brasilianern wird von korrupten Familienclans vorgeschrieben, welches
Bier sie trinken dürfen. Rechtfertigt das ihren Aufstand?
Confederations Cup in Brasilien: Professionelle Amateure
Bei der 1:6-Niederlage gegen Nigeria hat Tahiti die Herzen der Zuschauer
erobert. Nun vertraut man darauf, dass auch der nächste Gegner Anstand und
Respekt zeigt.
Brasilien bereitet sich auf die WM vor: Prostituierte lernen Fremdsprachen
Die Art der Problemlösung in Brasilien klingt für die meisten Menschen nach
Inkompetenz. Für die Einheimischen ist sie normal.
Brasiliens Nationalelf vor Confed Cup: Einsamer Identitätsstifter
Die Fußballfans fremdeln mit der verjüngten Seleção. Weil es ihr an
individueller Klasse fehlt, richten sich alle Hoffnungen der Brasilianer
auf Neymar.
Brasilien verprasst öffentliche Gelder: „Die Fifa marschiert bei uns ein“
Ganze Stadtviertel wurden geräumt. Vor der WM regen sich viele Brasilianer
über die Maßnahmen ihrer Regierung auf. Nun beginnt der Confed-Cup.
Torkameras beim ConfedCup im Brasilien: Nie wieder ein Wembley-Tor
GoalControl könnte bei der Fußball-WM in Brasilien zum Einsatz kommen. Die
Fifa erteilte dem Unternehmen aus aus NRW den Zuschlag für den Test beim
ConfedCup.
Torkamera bei Fußball-WM 2014: Das Ende der Tor-Mythen
Die Torlinien-Technologie kommt: Die Fifa wird die Kamera erstmals bei der
WM 2014 in Brasilien einsetzen. Nationalelf-Manager Bierhoff findet das
okay.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.