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# taz.de -- Torkamera bei Fußball-WM 2014: Das Ende der Tor-Mythen
> Die Torlinien-Technologie kommt: Die Fifa wird die Kamera erstmals bei
> der WM 2014 in Brasilien einsetzen. Nationalelf-Manager Bierhoff findet
> das okay.
Bild: Drin oder nicht? Bei WM-Turnieren richtet darüber künftig eine Kamera
ZÜRICH/BERLIN dpa | Historische Premiere bei der WM 2014: Der
Fußball-Weltverband FIFA wird im kommenden Jahr in Brasilien wie erwartet
erstmals bei einer Weltmeisterschaft die Torlinien-Technologie einsetzen.
Nach dem erfolgreichen Test bei der Vereins-WM im Dezember 2012 wird die
neue Technik auch beim Confederations Cup in diesem Sommer einem weltweiten
Publikum vorgestellt, teilte die FIFA am Dienstag mit und bestätigte damit
die bereits im Juli vergangenen Jahres getroffene Entscheidung.
Vier Anbieter streiten sich derzeit um den Zuschlag, darunter zwei deutsche
Firmen, die die Testphase durchlaufen haben und bald ebenfalls zugelassen
werden könnten. Eine Entscheidung, welche Technik bei der WM zum Einsatz
kommt, soll Anfang April fallen.
Das bereits beim Tennis erprobte Hawk-Eye zur Überwachung der Torlinie
(Torkamera) und das GoalRef-System (Chip im Ball) sind bereits lizenziert
und haben den „FIFA-Stempe“" als Zertifikat.
Wembley-Tor-Mythen und Torklau-Schlagzeilen sollen damit endgültig der
Vergangenheit angehören. In jedem der zwölf WM-Stadien soll das neue System
installiert werden. Ein zeitnaher Einsatz der technischen Hilfsmittel in
der Champions- oder Europa League scheint derzeit ausgeschlossen.
UEFA-Präsident Michel Platini hat sich bisher immer als Gegner der Technik
gezeigt. Bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) gilt die Technik als
sehr umstritten.
## „Das Bedeutende ist die Funktionalität“
Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff begrüßte indes den Einsatz der
Torlinien-Technologie. „Gegen ein funktionierendes System ist überhaupt
nichts zu sagen. Das wird man als Sportler der Fairness wegen akzeptieren“,
sagte Bierhoff am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. „Die Liga hatte sich
ja immer rausgehalten. In anderen Sportarten wie Tennis gibt es ja solche
Technologien schon. Das Bedeutende ist eben die Funktionalität. Wenn die
sichergestellt ist, finde ich es positiv“, ergänzte Bierhoff am Rande des
SpoBiS-Kongresses in Düsseldorf.
Bereits am 5. Juli 2012 hatte das FIFA-Regelkomitee IFAB einstimmig grünes
Licht für die Einführung technischer Systeme gegeben, die dem
Schiedsrichter anzeigen, ob der Ball die Torlinie überschritten hat oder
nicht. Vor sieben Monaten war auch der weitere Einsatz von Torrichtern
genehmigt worden.
Jeder Veranstalter soll künftig selbst entscheiden können, ob Torrichter
eingesetzt werden. „Der Fußball hat sein menschliches Gesicht behalten.
Wenn man Hilfe hat, muss man die auch einsetzen. Für uns als FIFA war klar,
was 2010 passiert ist, darf sich nicht wiederholen“, lautete die Reaktion
von FIFA-Präsident Joseph Blatter damals.
Seit Beginn der Jahrtausends war die Hilfe durch die Technik auch bei den
FIFA-Granden immer wieder kontrovers debattiert worden. Zunächst schienen
die technischen Möglichkeiten nicht ausgereift, dann die Kosten für eine
flächendeckende Einführung viel zu hoch.
Erst nach den Fehlentscheidungen bei der WM 2010 hatte sich Blatter
aufgeschlossen gegenüber Technologien gezeigt. Damals war unter anderem
England ein Tor von Frank Lampard gegen Deutschland nicht gegeben worden.
Bei der EM 2012 zeigte sich das System mit Torlinienrichtern als anfällig,
da der Ungar Istvan Vad seinem Schiedsrichter Viktor Kassai einen klaren
Treffer der Ukraine gegen England nicht signalisierte. Für die FIFA gibt es
jetzt keinen Weg mehr zurück.
19 Feb 2013
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