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# taz.de -- Kooperation zwischen Microsoft und NSA: Skype und Outlook mit Hinte…
> Der Softwarekonzern Microsoft habe eng mit dem USA-Geheimdienst
> zusammengearbeitet, berichtet der Guardian. Menschenrechtler erstatten
> Anzeige in Paris.
Bild: Ein Fenster zur NSA.
LONDON/PARIS dpa/rtr | Der Software-Riese Microsoft hat laut einem
[1][Guardian-Bericht] dem US-Geheimdienst NSA geholfen, die Verschlüsselung
von Daten durch Nutzer seiner Dienste zu umgehen. So habe Microsoft vor dem
Start des neuen Web-Mail-Portals Outlook.com sichergestellt, dass die NSA
stets einen Zugriff auf die Informationen bekommen könne, schrieb die
britische Zeitung.
Der Windows-Konzern betonte in einer Stellungnahme, er kooperiere mit den
Behörden nur in den Fällen, in denen dies per Gesetz vorgeschrieben sei. Es
handele sich nicht um einen flächendeckenden Zugriff, sondern stets nur um
Einzelfälle, wiederholte Microsoft.
Der Bericht basiert erneut auf Unterlagen des Informanten Edward Snowden,
der bei der NSA gearbeitet hatte. In einem internen Schreiben heißt es
demnach, die Behörde habe über das Überwachungsprogramm „Prism“ Zugriff …
E-Mails bei den Microsoft-Diensten Hotmail, Live und Outlook.com, bevor sie
verschlüsselt werden.
Außerdem habe Microsoft daran gearbeitet, der US-Bundespolizei FBI den
Zugang zu Daten in dem Online-Speicherdienst SkyDrive zu erleichtern. Der
Internet-Telefoniedienst Skype sei an „Prism“ Anfang 2011 noch vor seiner
Übernahme durch Microsoft angeschlossen worden, heißt es weiter.
Microsoft betonte in einer Reaktion beim [2][Guardian], man sei
verpflichtet, den Behörden Möglichkeiten für den Zugang zu Informationen zu
gewähren. Das Unternehmen würde darüber gern offener reden können und setze
sich deshalb für mehr Transparenz ein.
Microsoft hat stets bestritten den US-Geheimdiensten freien und direkten
Zugang zu gewähren. Kundendaten würden nur nach rechtlich einwandfreier
Anforderung durch die Regierung freigegeben. „Microsoft gewährt keiner
Regierung pauschal oder direkt Zugang zu SkyDrive, Outlook.com, Skype oder
einen anderen Microsoft-Dienst", hieß es von Seiten des Unternehmens.
Snowden betont hingegen, die NSA könne nach Belieben auf Informationen
zugreifen.
## Anzeige in Frankreich
Menschenrechtsorganisationen haben derweil in Frankreich Anzeige wegen der
mutmaßlichen Datenspionage durch den US-Geheimdienst NSA erstattet. Die von
Snowden enthüllten Praktiken stellten eine ernsthafte Gefahr für die
Freiheitsrechte der Bürger dar und müssten juristisch untersucht werden,
kommentierte die [3][Internationale Liga für Menschenrechte (FIDH)] am
Donnerstag in Paris.
Es gehe um Straftaten wie die vorsätzliche Verletzung der Privatsphäre, das
illegale Eindringen in Datenverarbeitungssysteme oder das rechtswidrige
Sammeln von Informationen.
Um möglichst breite Ermittlungen auszulösen, erstatteten die
Menschenrechtler die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Paris gegen
unbekannt. Sie erhoffen sich dadurch auch Erkenntnisse über die Rolle von
Unternehmen wie Microsoft, Yahoo, Google, Facebook, Skype oder Apple. Diese
könnten Geheimdiensten möglicherweise illegal den Zugriff auf Daten erlaubt
haben.
12 Jul 2013
## LINKS
[1] http://www.guardian.co.uk/world/2013/jul/11/microsoft-nsa-collaboration-use…
[2] http://www.guardian.co.uk/world/2013/jul/11/microsoft-nsa-collaboration-use…
[3] http://www.fidh.org/fidh-and-ldh-file-a-complaint-for-infringement-of-perso…
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