Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Steinbrück gegen Merkel im „TV-Duell“: Die vier aus dem Seehun…
> Bei ihrem Schlagabtausch vor laufender Kamera werden die
> Kanzlerkandidaten von vier Journalisten befragt. Dabei soll es auch um
> Syrien gehen.
Bild: Die Moderatoren (v.l.): Stefan Raab, Anne Will, Maybrit Illner und Peter …
BERLIN taz | Da unten stehen sie, die vier ModeratorInnen. Wie ein
Seehundbecken, aus dem das Wasser gelassen wurde, sieht das grünblaue
Fernsehstudio aus. Hier sollen sich am Sonntag Angela Merkel (CDU) und Peer
Steinbrück (SPD) im „TV-Duell“ (20.30 Uhr, ARD, ZDF, RTL, ProSieben)
streiten.
Bei der Vorabbesichtigung des Schauplatzes ruft jemand den Journalisten auf
der Empore zu: „Auf die Balustrade lehnen verboten!“ Füttern vermutlich
auch.
Zwei Moderatorenpaare, Stefan Raab (ProSieben) und Anne Will (ARD) sowie
Maybrit Illner (ZDF) und Peter Kloeppel (RTL), werden hier den zwei
KandidatInnen gegenüberstehen. Vier FragestellerInnen, das ist „nicht die
Idealkonstellation“, findet Illner. „Für mich ist es die
Idealkonstellation“, sagt Raab, der wie Will zum ersten Mal beim Duell
mitmoderiert. Denn nur durch diese Bündelung würde man auch
Desinteressierte anlocken.
Zu den vorab bekannten Themenfeldern Aktuelles, Arbeit und Soziales, Geld
und Finanzen sowie Sicherheit kommt laut Kloeppel noch ein fünfter Block.
Welcher? „Bleibt unter uns.“ Doch was, wenn kurz vor Beginn der Sendung ein
Angriff auf Syrien beginnt? Wird die Themenplanung dann umgeschmissen?
„Syrien wird eine Rolle spielen“, sagt Maybrit Illner. Innerhalb der 90
Minuten gebe es durchaus die Chance für die eine oder andere „reaktive
Frage“. Die könne dann auch mal emotional sein. Aha.
## Anwortlänge: 90 Sekunden
Den äußeren Rahmen regelt ein gut zwei Seiten langer Vertrag: Die
Aufstellung der Duellanten an jeweils einem Pult, die „sachliche
Atmosphäre“ des Studios, die Antwortlängen von maximal 90 Sekunden und dass
jeder Themenblock mit einer identischen Einstiegsfrage für beide beginnt,
bei deren Beantwortung sie nicht unterbrochen werden. Konkrete
Fragestellungen haben Steinbrück und Merkel aber nicht vorab genannt
bekommen, die Themenblöcke schon, erklärt Kloeppel.
Der RTL-Mann wirkt wie der Lehrer auf Klassenfahrt. Immer wenn es um Regeln
und Organisatorisches geht, antwortet er. Überhaupt scheinen neben
Reiseleiter Kloeppel alle ihre Rollen schon gefunden zu haben: Illner gibt
sich verbissen: „Der Zuschauer misstraut dem einen oder anderen
Journalisten.“
Raab mimt den Entertainer: „Wer das Duell nicht sehen will, muss wohl oder
übel Sat.1 gucken.“ Und Will ist die Charmante, die mit einem Lächeln sagt,
dass es „echt gemein“ wäre, wenn das TV-Duell so langweilig würde wie der
bisherige Wahlkampf.
31 Aug 2013
## AUTOREN
Jürn Kruse
## TAGS
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Schwerpunkt Angela Merkel
Peer Steinbrück
TV-Duell
Stefan Raab
Anne Will
TV-Duell
TV-Duell
TV-Duell
ZDF
Schwerpunkt Angela Merkel
TV-Duell
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Schwerpunkt Angela Merkel
Schwerpunkt Angela Merkel
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
## ARTIKEL ZUM THEMA
Die Bedeutung von Merkels Halskette: Schmucke Politik
Die Kanzlerin ist nicht die erste, die mit ihrem Schmuck geheime politische
Botschaften senden will. Was will sie uns sagen? Die Spur führt nach
Belgien.
TV-Duell Merkel gegen Steinbrück: An den Gummiwänden abgeprallt
Die Moderatoren haben sich redlich bemüht, doch inhaltlich blieb wenig
hängen. Am Ende war das Duell einfach eine Fernsehsendung.
Merkels und Steinbrücks Rhetorik: Ellipsen als Politikersatz
In der Linguistik bezeichnet eine Ellipse das Auslassen von Satzteilen.
Bundeskanzlerin Merkel spart damit im Duell aus, was nach Kampf aussehen
könnte.
Peter Frey über ZDF-Sparmaßnahmen: „Klare Schnitte sind besser“
Der ZDF-Chefredakteur erklärt seinen Sanierungskurs und die
Entscheidungsfindung bei Entlassungen. Er will eine jüngere Generation in
Verantwortung bringen.
TV-Duell Merkel gegen Steinbrück: Ist das schön hier
Steinbrück geht die Kanzlerin an, ohne sie zu verletzen. Merkel präsentiert
ein Land, in dem alles okay ist. Es war ein Schlagabtausch der verkopften
Art.
TV-Duell vor Wahlen: Die Frisur entscheidet gar nichts
Bereichern TV-Duelle die Demokratie? Die Forschung bereichern sie
jedenfalls. Viele denken zudem erstmals darüber nach, was überhaupt zur
Wahl steht.
Vor dem TV-Duell der Kanzlerkandidaten: SPD hofft auf die klare Kante
Die Umfragen sehen nicht gut aus für Merkel-Herausforder Steinbrück. Vor
dem TV-Duell puscht die SPD ihren Spitzenmann verbal da lieber noch mal.
CDU startet die Merkel-App: Ins Web gestolpert
Mit der Smartphone-App kann man Wahlplakate auf den Straßen zum Sprechen
bringen. Nutzer reagieren nicht sonderlich erfreut.
Mehr Geld für Schulen: Merkel disponiert mal wieder um
Mit einem Schwenk in der Bildungspolitik klaut Merkel der Opposition wieder
ein Thema. Doch die Lockerung des Kooperationsverbots bei Schulen wird
schwierig.
Konservative in Deutschland: Eine aussterbende Spezies
Früher gab es Kohl oder Kanther. Heute wird die CDU von der bekanntesten
Sozialdemokratin Deutschlands regiert. Was ist noch konservativ?
Star-Campaigner über den Wahlkampf: „Timing ist alles“
Die SPD plakatiert zur Altersarmut, schweigt aber zu Steinbrück, kritisiert
Frank Stauss. Doch auch die Merkel-Show könnte für die CDU zum Bumerang
werden.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.