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# taz.de -- Vor dem TV-Duell der Kanzlerkandidaten: SPD hofft auf die klare Kan…
> Die Umfragen sehen nicht gut aus für Merkel-Herausforder Steinbrück. Vor
> dem TV-Duell puscht die SPD ihren Spitzenmann verbal da lieber noch mal.
Bild: Das Studio ist noch leer, die SPD redet sich trotzdem schon mal warm.
BERLIN dpa | Die in den Umfragen weit hinter der Union liegende SPD setzt
große Hoffnungen auf das TV-Duell ihres Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück
mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). „Das Duell wird eine
Riesenaufmerksamkeit haben, deshalb ist es natürlich wichtig, ist doch
klar“, sagte der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel der Rhein-Zeitung aus
Koblenz.
Er ging davon aus, dass Steinbrück gegenüber der CDU-Chefin ein klares
Profil zeigen wird: „Peer Steinbrück redet Klartext und eiert nicht herum.
Er zeigt klare Kante, und das unterscheidet ihn auch von Frau Merkel.“
Auch die stellvertretende SPD-Vorsitzende, NRW-Ministerpräsidentin
Hannelore Kraft, hofft auf einen Schub für ihre Partei. „Im Duell kann Frau
Merkel nicht mehr lavieren wie bisher, sie muss endlich Farbe bekennen. Das
kann dann noch mal einen richtigen Schub für den Rest des Wahlkampfs
geben“, sagte sie der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post. Noch
sei nichts entschieden.
Merkel und Steinbrück treffen am Sonntagabend im einzigen TV-Duell des
Wahlkampfs aufeinander. Vier Moderatoren von ARD, ZDF, RTL und ProSieben
wollen in der 90-minütigen Live-Sendung vor allem die Kanzlerin aus der
Reserve locken. Sie vermeidet im Wahlkampf bisher weitgehend eine harte
Konfrontation mit ihren Kontrahenten. Für den Herausforderer ist es eine
wichtige Chance, seinen Umfrage-Rückstand zu verringern. Das Duell wird von
den vier Sendern ab 20.30 Uhr zeitgleich übertragen.
## Bunte Bilder reichen nicht
SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier setzt ebenfalls darauf, dass das
TV-Duell für seine Partei die Wende im Wahlkampf bringen wird. „Frau Merkel
kann zum ersten Mal in der Auseinandersetzung um Inhalte nicht ausweichen“,
sagte er der Frankfurter Rundschau. Steinbrück werde deutlich machen, „dass
da eine Kanzlerin sitzt, die außer bunten Bildern bei Gipfeltreffen nichts
will und um sich ein Kabinett versammelt hat, das zur Hälfte schon
ausgetauscht werden musste und zur anderen Hälfte angeschossen ist“. Das
Duell vor einem Millionenpublikum sei „ein wichtiges Zwischenziel“ auf dem
Weg zum erhofften Wahlerfolg.
Allerdings rechnen nach einer repräsentativen Emnid-Umfrage für die Bild am
Sonntag 62 Prozent der Bundesbürger damit, dass Merkel das Duell für sich
entscheiden wird. Nur 16 Prozent rechnen mit einem Erfolg Steinbrücks.
Selbst bei den SPD-Wählern sind dem Bericht zufolge 42 Prozent davon
überzeugt, dass Merkel als Gewinnerin aus der Fragerunde hervorgehen wird,
36 Prozent setzen auf Steinbrück. 54 Prozent der Befragten gaben an, sich
die Sendung anschauen zu wollen.
Die Grünen fordern Steinbrück auf, vor allem beim Thema soziale
Gerechtigkeit klare Kante zu zeigen. Ihre Spitzenkandidatin Katrin
Göring-Eckardt sagte der Bild am Sonntag: „Sieben Millionen Menschen
verdienen in Deutschland weniger als 8,50 Euro pro Stunde. Viele brauchen
zwei oder drei Jobs, um leben zu können. Diese soziale Ungerechtigkeit muss
Steinbrück deutlich machen und Alternativen aufzeigen.“ Steinbrück werde
sicher klar machen, „dass es nicht ausreicht, wie Frau Merkel im Fernsehen
nur nett zu lächeln und zu behaupten, es geht uns doch allen irgendwie
gut“.
31 Aug 2013
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