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# taz.de -- CDU startet die Merkel-App: Ins Web gestolpert
> Mit der Smartphone-App kann man Wahlplakate auf den Straßen zum Sprechen
> bringen. Nutzer reagieren nicht sonderlich erfreut.
Bild: Und so funktioniert's: Einfach das Smartphone auf das Plakat richten – …
BERLIN taz | Aufbruch ins Unbekannte: Angela Merkel, die kürzlich erst
erklärte, das Internet sei ja „Neuland für uns alle“, hat sich entschloss…
vorgewagt. Um CDU-müde Jugendliche zur Wahl der Internetneuland-Partei zu
animieren, gibt es ab sofort eine gefühlte Weltneuheit: [1][die
Merkel-App.] Purer Informationsfluss auf die Smartphones der
CDU-Nachwuchswähler_innen. Mit der Merkel-App lassen sich CDU-Wahlplakate
in Videos umwandeln und man kann die Bundeskanzlerin zum Reden bringen.
Das Smartphone wird dazu bei eingeschalteter App auf das Plakat gerichtet,
und sofort startet ein CDU-Werbespot. Wem das noch nicht reicht, dem bietet
die Merkel-App eine weitere bahnbrechend-unnötige Funktion: Mit der
Umkreissuche lässt sich jederzeit feststellen, wo die CDU-Chefin in der
Nähe auf einer Wahlveranstaltung spricht.
Auf [2][YouTube] haben die ersten User die Merkel-App mit einem „Ich möchte
das nicht“ empfangen. Das Traurige sei, schreibt jemand in den Kommentaren,
dass das keine Parodie ist. Nein, natürlich ist es das nicht: Für Angela
Merkel ist die App Teil ihrer neusten Badeübungen im Haifischbecken des
Internets.
Dass junge Menschen genervt davon sind, von Parteien mit pseudomodernen und
inhaltsleeren Internetkampagnen umworben zu werden, hat die CDU noch nicht
verstanden. Viele Jugendliche können die peinlichen Netzaktionen ergrauter
Politiker_innen nicht ernst nehmen. „Wo kriegt man so ein Internet?“,
kommentiert ein YouTube-User auf der Seite der Merkel-App die
Stimmungslage.
Wer also wird die neue Merkel-App nutzen? Ein weiterer YouTube-Kommentator
kennt die Antwort: „Von Idioten für Idioten.“ Weil sich viele Internetuser
vor der sinnlosen Reizüberflutung durch die CDU schützen wollen, werden im
Netz Forderungen laut: Wo bleibt der Merkel-App-Blocker und die
langersehnte CDU-Firewall?
Als Alternative wäre zudem eine Handy-App denkbar, mit der sämtliche
CDU-Wahlplakate ausgeblendet werden könnten. Smartphone auf das Plakat
gerichtet – und statt Wahlwerbefilmchen sieht und hört man zur
entspannenden Abwechslung mal: nichts.
30 Aug 2013
## LINKS
[1] http://www.cdu.de/artikel/laden-sie-jetzt-die-merkel-app
[2] http://www.youtube.com/watch?v=0b6blvB_Deg
## AUTOREN
Felix Hütten
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Peer Steinbrück
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