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# taz.de -- Nachfrage nach Betreuungsgeld zieht an: Kitaplatz oder Geld
> Das Betreuungsgeld sorgte für einen innenpolitischen Dauerkonflikt. In
> einer Umfrage heißt es jetzt: Mehr als 27.000 Eltern haben die
> 100-Euro-Hilfe bislang beantragt.
Bild: Ein großer Anteil der Anträge auf Betreuungsgeld wurde abgelehnt.
BERLIN dpa | Für mehr als 27.000 einjährige Kinder haben Eltern nach
Recherchen der [1][Süddeutschen Zeitung] bis Ende August beziehungsweise
Anfang September das umstrittene Betreuungsgeld beantragt. Dabei beruft
sich die SZ auf eine eigene Umfrage und Angaben aus 14 Bundesländern. Aus
Niedersachsen und Rheinland-Pfalz fehlten Zahlen, weil die Länder keine
eigene Statistik führten. Etwa jeder fünfte Antrag wurde demnach nicht
bewilligt.
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) wertete diese Bilanz als
Erfolg: Sie zeige, wie wenig Ahnung die SPD als Betreuungsgeld-Kritiker
„von den Wünschen der Familien“ habe, zitierte die Süddeutsche die
Ministerin.
In Nordrhein-Westfalen liegt die Ablehnungsquote bei den
Betreuungsgeld-Anträgen laut Süddeutscher bei 31 Prozent, in Hamburg bei 43
Prozent. In den zwölf Bundesländern, die dazu exakte Angaben machten, liegt
die Zahl der nicht bewilligten Anträge insgesamt bei knapp 5.000 oder einer
Quote von knapp 20 Prozent. In fast allen Fällen liege die Ablehnung an dem
gesetzlichen Stichtag, schreibt die Süddeutsche unter Berufung auf die
Landesministerien.
Anspruch auf das Betreuungsgeld besteht nur, wenn das Kind am 1. August
2012 oder später geboren ist. Somit steht die Leistung nicht für alle
Kinder im zweiten Lebensjahr bereit.
Die stellvertretende SPD-Chefin Manuela Schwesig hält deshalb das – für sie
grundsätzlich falsche – Gesetz auch für fehlerhaft: „Viele Eltern fühlen
sich betrogen. Sie stehen nun ohne Kitaplatz und ohne Betreuungsgeld für
ihre Kinder da.“ Die von der Bundesregierung versprochene freie Wahl
zwischen Betreuungsplatz und Betreuungsgeld gebe es nicht, sagte sie der
Zeitung.
Das Betreuungsgeld war am 1. August 2013 parallel zum Rechtsanspruch auf
einen Kita-Platz für unter Dreijährige eingeführt worden. Eltern, die für
die Betreuung ihres ein- oder zweijährigen Kindes keinen öffentlich
geförderten Platz in Anspruch nehmen, hilft der Staat mit 100 Euro, vom 1.
August 2014 an mit 150 Euro pro Monat.
10 Sep 2013
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[1] http://www.sueddeutsche.de/leben/antrag-abgelehnt-viele-eltern-gehen-beim-b…
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