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# taz.de -- US-Angriff auf Syrien verschoben: Rebellen bestehen auf Strafaktion
> Die oppositionelle Nationale Koalition fürchtet, dass das Regime Assad
> Zeit schinden und mehr Menschen töten will. Die Koalition fordert eine
> Bestrafung.
Bild: Für die syrische Opposition geht der Kampf weiter
ISTANBUL/BERLIN dpa/taz | Das größte syrische Oppositionsbündnis, die
Nationale Koalition (NK) mit Sitz in Istanbul, besteht auf einer Bestrafung
von Präsident Baschar al-Assad. Von dem russischen Vorschlag, das Regime
solle seine Chemiewaffen aufgeben, um so einen Angriff der USA zu
vermeiden, hält sie nichts.
Der Vorschlag biete Assad nur eine neue Möglichkeit, Zeit zu schinden und
noch mehr Menschen zu töten, erklärte die Koalition in der Nacht zum
Dienstag.
Die NK wies weiter darauf hin, dass Kriegsverbrechen bestraft werden
müssten. „Es reicht nicht aus, wenn der Verbrecher einfach nur die Tatwaffe
übergibt“, hieß es in einer Presseerklärung.
Sollte das Regime nicht für den Einsatz von Giftgas bestraft werden, sei
auch an Verhandlungen über eine politische Lösung des Konfliktes nicht zu
denken: „Es ist entscheidend, daran zu erinnern, dass das Assad-Regime
ungeachtet seines Einsatzes chemischer Waffen weiterhin alle Arten
konventioneller Waffen gegen unschuldige Frauen und Kinder einsetzt.“
## Die Botschaft ist klar
Nach dem mutmaßlichen Giftgaseinsatz durch Regierungstruppen am 21. August
reiste eine Delegation der „Freunde Syriens“, darunter der ehemalige
US-Botschafter in Damaskus, Robert Ford, nach Istanbul zu Gesprächen mit
der Koaltion. Zwar ging es damals auch um einen bevorstehenden US-Angriff,
doch zugleich auch um ein politisches Signal.
„Die Botschaft ist klar: Sie (die Amerikaner; d. Red.) gehen davon aus,
dass der Angriff stark genug ist, um Assad zu zwingen, nach Genf zu kommen
und eine Übergangsregierung mit voller Autorität zu akzeptieren“, sagte ein
Oppositioneller. „Die Botschaft an die Opposition war, dass sie eine
Delegation für Genf zusammenstellen und sich auf die Möglichkeit eines
Übergangs vorbereiten sollte.“
Laut Reuters war das Treffen in Istanbul bereits vor dem Gasangriff geplant
und sollte den amerikanisch-russischen Vorschlag der bereits mehrfach
verschobenen internationalen Syrien-Friedenskonferenz zum Thema haben.
Eine der wenigen Oppositionsgruppen, die vom Regime in Damaskus geduldet
werden, begrüßte am Dienstag den Vorschlag aus Moskau hinsichtlich der
Chemiewaffen.
„Diese Waffen sind international geächtet und wir brauchen sie auch nicht“,
erklärte die Bewegung für den Aufbau eines syrischen Staatswesens. Sie wies
allerdings darauf hin, dass auch dieser Kompromiss den Bürgerkrieg nicht
beenden werde.
11 Sep 2013
## AUTOREN
Beate Seel
## TAGS
Nationale Koalition
Schwerpunkt Syrien
Militär
Kriegsverbrechen
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