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# taz.de -- Kommentar Volker Beck: Glaubwürdigkeit verspielt
> Über einen Beitrag zur Pädophilie hat Volker Beck die Öffentlichkeit bis
> zuletzt getäuscht. Sich und den Grünen fügt er damit maximalen Schaden
> zu.
Bild: Wird für die Grünen zur Belastung: Volker Beck.
Es war eine Geschichte, die nicht beweisbar und nicht widerlegbar erschien:
Sein umstrittener Beitrag zu dem Sammelband „Der pädosexuelle Komplex“ sei
„im Sinn durch eine freie Redigierung vom Herausgeber verfälscht“ worden,
behauptete der Grünen-Politiker Volker Beck seit geraumer Zeit auf seiner
Website. Doch das Originalmanuskript sei nicht mehr auffindbar.
Auch noch mitten im Bundestagswahlkampf versicherte der profilierte grüne
Realpolitiker und Schwulenrechtler den [1][taz-LeserInnen in einem großen
Interview] fast wortgleich, es handele sich bei diesem 1988 erschienenen,
inhaltlich „unsäglichen“ Text um eine „verfälschte Version“ dessen, w…
dem Verlag eingereicht habe. Die Botschaft: Der Grünen-Promi war einem
unseriösen publizistischen Projekt aufgesessen.
Unklar blieb immer, welche Zuspitzungen der Herausgeber dieser kruden
Textsammlung ihm dabei ohne sein Wissen untergejubelt hatte. Nun steht
fest: keine. Der Sinn des Textes wurde überhaupt nicht verändert. Die
einzigen beiden Eingriffe betrafen die Überschrift und einen Zwischentitel.
Beide Änderungen sind nicht grob sinnentstellend – und damit nichts
Ungewöhnliches. Vor allem: Sie taugen nicht als Ausrede.
Aus der Zeit heraus lässt sich zumindest in Ansätzen nachvollziehen, dass
Volker Beck als junger Politiker vor 25 Jahren Thesen verbreitet hat, die
aus heutiger Sicht unhaltbar sind. Zumal er sich längst politisch von ihnen
gelöst hat.
Aber Volker Beck – der an die politischen Gegner stets hohe moralische
Maßstäbe anlegt – hat die Öffentlichkeit getäuscht. Mit seinem
katastrophalen Krisenmanagement fügt er den Grünen nun kurz vor der
Bundestagswahl den maximalen Schaden zu. Als Politiker hat er seine
Glaubwürdigkeit verspielt.
20 Sep 2013
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[1] /!122845/
## AUTOREN
Astrid Geisler
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