Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar EU-Arbeitslosigkeit: Bummelzug Konjunktur
> Das einzige, was sich in Europa derzeit aufschwingt, sind die
> Erwerbslosenquoten. Eine Jugend ohne Job könnte die EU infrage stellen.
Bild: Schwacher Schein der Hoffnung: Ein junger Spanier hat Arbeit gefunden –…
Mau in Deutschland, mies in Frankreich, katastrophal auf Zypern: Die neuen
Zahlen vom Arbeitsmarkt strafen all jene Lügen, die von einem Ende der
Rezession in Europa reden. Noch in der heißen Phase des
Bundestagswahlkampfs hatten Finanzminister Schäuble und
EU-Währungskommissar Rehn eine Trendwende ausgemacht. Das war kaum mehr als
Wunschdenken.
In Deutschland blieb die Herbstbelebung aus, die Zahl der Arbeitslosen ist
leicht gestiegen – die „Konjunkturlokomotive“ wird zum Bummelzug. In
Frankreich hatte Präsident Hollande den Aufschwung versprochen, dort
verharrt die Zahl der Arbeitslosen auf Rekordniveau.
Sollte sie weiter steigen, wird sich Hollande Wortbruch vorhalten lassen
müssen. Auf Zypern ist die Zahl der Arbeitssuchenden binnen eines Jahres
gar um rund 30 Prozent hochgeschnellt. Die Zyprer zahlen einen hohen Preis
für die chaotische „Rettung“ ihrer Insel, die Schäuble im Frühjahr
eingefädelt hatte.
Am schlimmsten aber ist die Jugendarbeitslosigkeit. In der EU sind fast 5,5
Millionen junge Menschen ohne Arbeit. In Griechenland haben 61,5 Prozent
von ihnen keinen Job, in Spanien 56 Prozent. Da wächst ein Heer von
Unzufriedenen heran, das nicht nur die Stabilität der südlichen Euroländer
bedroht. Über kurz oder lang wird es die gesamte EU infrage stellen.
Die erste Quittung könnte schon die Europawahl 2014 bringen. Das rein
symbolische EU-Sonderprogramm, das Kanzlerin Merkel im Sommer auf den Weg
gebracht hat, wird daran nichts ändern. Wenn Berlin und Brüssel den
Jugendlichen Hoffnung geben wollen, dürfen sie nicht kleckern, sie müssen
klotzen. SPD und Grüne haben das erkannt. Ob sie sich daran auch in den
Sondierungen mit Merkel erinnern
1 Oct 2013
## AUTOREN
Eric Bonse
## TAGS
Europa
Arbeitslosigkeit
Statistik
Jugendarbeitslosigkeit
Eurokrise
Jugendarbeitslosigkeit
Griechenland
Spanien
Hedgefonds
Schwerpunkt Frankreich
Schwerpunkt Frankreich
Dilek Kolat
Teilzeit
## ARTIKEL ZUM THEMA
Künftiger EU-Kommissionspräsident: Nicht schuld an der Eurokrise
EU-Währungskommissar Olli Rehn bringt sich vor dem Europaparlament als
neuer Chef der Brüsseler Behörde in Stellung.
Debatte Jugendarbeitslosigkeit: Immer in Bewegung bleiben
Die EU-Regierungschefs nehmen sich des Problems an, doch die schlecht
ausgebildeten jungen Leute interessieren sie weiter nicht.
Misstrauensvotum in Griechenland: Sieg mit Verlusten
Das griechische Parlament hat einen Misstrauensantrag der Opposition
abgelehnt. Doch die Parlamentsdebatte zeigt die Zerrissenheit des Landes.
Bildungsstreik in Spanien: Flaschenwürfe und Brandsätze
Die Lage in Spanien ist trotz Rückgang der Rezession weiterhin angespannt.
Bei Demos gegen Bildungskürzungen kam es in Madrid zu Ausschreitungen.
Hoffnung für Aufschwung in Griechenland: Die Wette auf Erholung
US-Hedgefonds investieren aggressiv in den griechischen Banken-Sektor: Ein
Zeichen, dass sich das Land bald erholen kann. Die Haushaltssanierung ist
auf gutem Weg.
Frankreich verbietet Fabrikschließungen: Krisenpolitik à la Hollande
Allein in diesem Jahr haben Unternehmer in Frankreich 191 Werke geschlossen
und damit 17.000 Jobs vernichtet. Künftig drohen dafür hohe Strafen.
Arbeitslosenzahlen in Frankreich: Wirrwarr um die Statistik
Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen im August ist doch nicht so spektakulär
wie vom französischen Arbeitsminister angekündigt. Schuld daran ist eine
technische Panne.
Arbeitsmarkt: Mit Schwung gegen Arbeitslosigkeit
Bisher haben Senat und Arbeitsagentur oft nebeneinander und gegeneinander
gearbeitet. Jetzt einigen sie sich auf gemeinsame Ziele und Projekte.
Studie zu zehn Jahren Hartz-IV-Politik: Bürger auf Bewährung
Soziologen aus Jena untersuchen die Folgen der Arbeitsmarktpolitik. Sie
widerlegen das Vorurteil, dass Jobsuchende in Resignation abgleiten.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.