# taz.de -- EU-Datenschutzreform: Flickenteppich abschaffen | |
> Die Europaparlamentarier haben sich auf eine Vereinheitlichung der | |
> Datenschutzregeln geeinigt. Doch das Gesetzespaket muss noch weitere | |
> Hürden nehmen. | |
Bild: Firmen sollen Nutzer über die Weiterverwendung ihrer Daten besser aufkl�… | |
STRAßBURG dpa | Das EU-Parlament bringt einheitliche Regeln für den | |
Datenschutz in Europa auf den Weg: Der Rechtsausschuss stimmte am | |
Montagabend der angestrebten Reform des Datenschutzes zu. Nach den neuen | |
Bestimmungen sollen Internetsurfer explizit auf die Weiterverwendung ihrer | |
Daten hingewiesen werden, um Datenmissbrauch vorzubeugen. Schwarzen Schafen | |
unter den Firmen drohen Strafen von bis zu fünf Prozent ihres | |
Jahresumsatzes oder bis zu 100 Millionen Euro. | |
Mit dem Votum des Parlaments ist der Weg für das Reformpaket allerdings | |
noch nicht frei. Mit den EU-Ländern muss noch verhandelt werden. Wenn alles | |
gut geht, könnten die Verhandlungen bis zum Frühjahr abgeschlossen werden. | |
Mit der Reform will die EU ihre gemeinsamen Datenschutzregeln aus dem Jahr | |
1995 auf den neuesten Stand bringen. Die Mitgliedstaaten legen die | |
veralteten EU-Vorgaben bislang sehr unterschiedlich aus. Daher beklagen | |
Unternehmen einen Flickenteppich aus 28 verschiedenen nationalen | |
Datenschutzregeln in der EU. Das soll sich ändern. Streit gibt es | |
allerdings um die Details. So will die EU-Kommission die Strafen für Firmen | |
auf eine Million Euro oder zwei Prozent des Umsatzes beschränken. | |
„Die heutige Abstimmung ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einem starken | |
EU-Datenschutz“, sagte der Berichterstatter, der Grünen-Politiker | |
Jan-Philipp Albrecht, in Straßburg. Jetzt werde es auf den Ministerrat | |
ankommen, zügig eine Position zu verabschieden. „Nur dann wird es gelingen, | |
sich vor der Europawahl 2014 auf ein europaweit verbindliches | |
Datenschutzgesetz zu einigen“. | |
Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger VDZ sieht durch die Reform die | |
journalistische Datenverarbeitung gefährdet. In dem Entwurf werde auf einen | |
unmittelbaren und umfassenden Schutz journalistischer Datenverarbeitung | |
verzichtet, hieß es in einer Stellungnahme. | |
22 Oct 2013 | |
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