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# taz.de -- Mauscheleien im spanischen Fußball: EU fordert Real und Barça her…
> Immobiliendeals, Steuervorteile, Regierungsgeschenke – so verschaffen
> sich sieben spanische Fußballclubs laut EU-Wettbewerbskommissar Almunia
> Vorteile.
Bild: Alles legal? Camp Nou, das Stadion des FC Barcelona
MADRID taz | Die EU wird rechtliche Schritte gegen sieben spanische
Erstliga-Vereine einleiten. Das gab der spanische Außenminister José Manuel
García Margallo bekannt. Treffen wird es die beiden Spitzenclubs Real
Madrid und FC Barcelona sowie Athletic Bilbao, Osasuna aus Pamplona und
drei Vereine aus der Region Valencia: Den FC Valencia, den FC Elche und FC
Hércules aus Alicante. Ihnen allen wird vorgeworfen, sich dank guter
Beziehungen zu Regierung und Verwaltung Vorteile verschafft zu haben, die
den nationalen und internationalen Wettbewerb verzerren.
So sind FC Barcelona, Real Madrid, Osasuna und Athletic Bilbao bis heute
Vereine, obwohl ein Gesetz von 1990 alle Clubs verpflichtet, sich in
Aktiengesellschaften umzuwandeln. Dies verschafft den vier Vereinen
steuerliche Vorteile. Bereits 2009 verlangte die EU von Spanien und den
Betroffenen eine Erklärung – jetzt schreitet Wettbewerbskommissar Joaquín
Almunia, selbst Spanier und Fan von Athletic Bilbao, ein.
Real Madrid hat außerdem mit der konservativen Regionalregierung 2001 einen
Immobiliendeal getätigt, bei dem der spanische Rekordmeister auf einen
Schlag seine Schulden los wurde. Real übergab 80 Prozent des in der Stadt
gelegenen Trainingsgeländes an die konservative Stadtverwaltung. Auf den
restlichen 20 Prozent erhielt der Verein – geführt von Baulöwe Florentino
Pérez – die Genehmigung, vier Wolkenkratzer zu errichten und zu verkaufen.
Außerdem vermachte die Kommune Real ein neues Gelände vor der Stadt.
Auch die valencianischen Clubs wurden großzügig von der dortigen
konservativen Regionalregierung unterstützt. FC Valencia, Elche und
Hércules erhielten dank der Bürgschaft der Regierung Kredite von insgesamt
118 Millionen Euro. Diese wurden nie zurückbezahlt und mussten vom
Steuerzahler beglichen werden.
Sollte EU-Kommissar Almunia die Clubs verurteilen, müssen sie Millionen
Euro zurückzahlen und mit hohen Strafen rechnen. Hinzu kommen die
Steuerschulden und die Rückstände gegenüber der Sozialversicherung, die in
Spanien fast alle Clubs haben.
Der Profiligaverband verteidigt seine Mitglieder. Alles sei „gemäß
nationaler und europäischer Richtlinien“ vor sich gegangen. Und
Außenminister García Margallo versprach, alles zu tun, die Clubs zu
verteidigen. Schließlich ginge es um die „Marke Spanien“.
17 Dec 2013
## AUTOREN
Reiner Wandler
## TAGS
Spanien
Primera Division
FC Barcelona
Real Madrid
FC Valencia
Fußball
Diego Pablo Simeone
Schwerpunkt Korruption
Fußball
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Reichensteuer
Fußball
Real Madrid
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