| # taz.de -- Nazis wollen nicht mehr marschieren: Kapitulation in Dresden | |
| > Der braune Aufmarsch ist Geschichte. Aus Angst vor Blockaden melden die | |
| > Nazis nur noch eine Kundgebung an – doch auch die ist fraglich. | |
| Bild: 2013 erreichten die Nazis nicht einmal den Startort ihres Aufmarsches. Ta… | |
| BERLIN taz | Die Veranstalter des ehemals größten deutschen | |
| Nazi-Aufmarsches in Dresden haben kapituliert. Statt einer Demonstration, | |
| wolle man in diesem Jahr nur eine Kundgebung abhalten, heißt es in einer am | |
| Montag veröffentlichen Nachricht des rechtsextremen „Aktionsbündnisses“. | |
| „Die Erfahrungen der vergangenen Jahre machen deutlich, daß (...) ein | |
| Aufzug auch 2014 unmöglich gemacht werden wird.“ | |
| Seit 1999 mobiliseren die Nazis jährlich zu einem regionalen Aufmarsch zum | |
| Jahrestag der Bombardierung Dresdens am 13. Februar, und bis vor drei | |
| Jahren teilweise noch zu einem bundesweiten Aufmarsch am Samstag darauf. | |
| Seit der ersten erfolgreichen Blockade durch Antifaschisten im Jahr 2010 | |
| gelang es den Geschichtsrevisionisten in keinem Jahr mehr auf der | |
| gepplanten Route durch die Stadt zu ziehen. | |
| Die Nazis wollen nur noch eine stationäre Kundgebung auf dem Neumarkt vor | |
| der Frauenkirche durchführen, vermutlich um sich eine erneute Schmach zu | |
| ersparen. Wie die [1][Dresdner Neuesten Nachrichten berichten], steht aber | |
| auch dieser Plan infrage. Die Kundgebung könnte gegen das [2][sächsische | |
| Versammlungsgesetz (pdf)] verstoßen, das ein Verbot von Demonstrationen an | |
| historisch herausragenden Orten ermöglicht. Stadtsprecher Kai Schulz | |
| bestätigte der Zeitung die Anmeldung des rechten Bündnisses: „Wann mit | |
| einer Entscheidung zu rechnen ist, steht noch nicht fest“, so Schulz. | |
| Die Anmelder rechnen derweil mit einer rechtlichen Auseinandersetzung: | |
| „Entsprechende Klagen vor den Verfassungsorganen“ seien bereits anhängig, | |
| schreiben sie. Wie DNN-Online berichtet, seien jedoch noch keine Klagen | |
| beim zuständigen Verwaltungsgericht eingegangen. | |
| Das antifaschistische Bündnis [3][„Dresden Nazifrei“] mobilisiert auch in | |
| diesem Jahr zu Protesten nach Dresden und hat unter dem Aufruf „Wieder | |
| setzen! Nazis blockieren!“ angekündigt, den Nazis erneut keinen Raum zu | |
| geben. Daran hält es auch nach dem Rückzieher des rechten Bündnisses fest. | |
| In einer ersten | |
| //www.facebook.com/dresden.stellt.sich.quer?fref=ts:Stellungnahme auf | |
| facebook heißt es: „Wir werden die Nazis blockieren, egal wo sie anmelden“. | |
| Durch die Blockaden der vergangenen Jahre hatte die Attraktivität des | |
| Aufmarsches in der rechten Szene immer weiter abgenommen. Während im Jahr | |
| 2009 noch rund 6.000 Nazis durch die Stadt zogen, hatte die Veranstaltung | |
| im vergangenen Jahr nur noch 500 Teilnehmer. Als „Trauermarsch“-Alternative | |
| hat sich dagegen [4][Magdeburg etabliert], wo am vergangenen Samstag circa | |
| 1.000 Nazis das Gedenken an die Bombardierung der Stadt für ihre Zwecke | |
| missbrauchten. | |
| 20 Jan 2014 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://www.dnn-online.de/dresden/web/dresden-nachrichten/detail/-/specific/… | |
| [2] http://www.sachsen-gesetze.de/shop/saechsgvbl/2012/2/read_pdf | |
| [3] http://www.dresden-nazifrei.com/ | |
| [4] /Nazi-Aufmarsch-in-Magdeburg/!131272/ | |
| ## AUTOREN | |
| Erik Peter | |
| ## TAGS | |
| Dresden | |
| Nazis | |
| Sitzblockade | |
| Schwerpunkt AfD | |
| Dresden | |
| Schwerpunkt Neonazis | |
| Magdeburg | |
| Dresden | |
| Protest | |
| Nazis | |
| Rechtsextremismus | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Amtsgericht verurteilt Linken-Politiker: Strafe für Nazi-Blockade | |
| Der Landtagsabgeordnete Falk Neubert muss 1.500 Euro zahlen. Er soll den | |
| Nazi-„Trauermarsch“ 2011 in Dresden grob gestört haben. | |
| Antifa-Aktivisten über die Bewegung: „Raus aus der Abschottung“ | |
| Der Antifaschistischen Aktion fehlen Gegner und Nachwuchs. Stattdessen | |
| rücken rechte Populisten in den Fokus – und Sozialpolitik. | |
| Nazi-Demo vor Kriegsgedenktag: Täuschungsmanöver in Dresden | |
| Sachsens Landeshauptstadt fühlte sich gewappnet gegen den Nazi-Aufmarsch am | |
| Kriegsgedenktag. Doch die Nazis marschierten einen Tag früher. | |
| Neonazis mit Hipstertaschen: Braune Beutel | |
| Neonazis trafen sich zum Trauermarsch in Magdeburg. Es leuchtet die | |
| neonfarbene Sonnenbrille, „Bitte nicht schubsen“, bittet ein Jutebeutel. | |
| Eine Bildanalyse. | |
| Nazi-Aufmarsch in Magdeburg: „Auf Biegen und Brechen“ | |
| In Magdeburg konnten trotz breitem Protest Rechstextreme ihren | |
| „Trauermarsch“ ausrichten. Politiker machen die Polizei verantwortlich. | |
| Verfahren gegen sächsische Polizisten: Der Knüppel musste aus dem Sack | |
| Die Ermittlungen wegen Übergriffen bei der Dresdner Demo im Februar 2011 | |
| sind eingestellt. Die Zwangsanwendung war nötig, sagt die | |
| Staatsanwaltschaft. | |
| Naziaufmarsch in Dresden: Schneebälle gegen rechts | |
| 4.000 Menschen schafften es, den Nazi-Aufmarsch in Dresden beträchtlich zu | |
| stören. Selbst die Polizei zog ein positives Fazit. | |
| Demonstrationen in Dresden: Entspannter, aber noch nicht nazifrei | |
| Am Jahrestag der Bombardierung Dresdens könnte sich am Mittwoch der Erfolg | |
| der Neonazigegner fortsetzen. Für eine Entwarnung ist es zu früh. | |
| Naziaufmärsche in Dresden: Die braune Bescheidenheit | |
| Rechtsextreme stapeln in Aufrufen zum Bomben-Gedenken in Dresden bewusst | |
| tief. Die Stadt tappt in die Falle – und spart sich den Appell für einen | |
| Sammelprotest. | |
| Ticker Neonazi-Aufmarsch Teil I: Blockaden gegen Neonazis | |
| Teil I des Tickers zum Aufmarsch der Neonazis in Dresden – und zu den | |
| Kundgebungen gegen sie. |