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# taz.de -- Streik am Frankfurter Flughafen: Keine Arbeit, kein Verkehr
> Dutzende Flüge sind durch einen Warnstreik am Frankfurter Flughafen
> annulliert worden und wurde weitgehend gesperrt. Verdi will höhere Löhne
> durchsetzen.
Bild: Wann geht wieder was? Nicht so schnell.
FRANKFURT/MAIN dpa | Der Warnstreik des Sicherheitspersonals hat auf dem
Frankfurter Flughafen zu chaotischen Zuständen geführt. An den wenigen noch
geöffneten Passagierkontrollen bildeten sich seit dem frühen Freitagmorgen
riesige Menschentrauben – die Reisenden wollten ihre Flieger trotz
Wartezeiten von drei und mehr Stunden noch erreichen. Am Mittag wurde der
Flughafen für Passagiere weitgehend gesperrt worden.
Wegen des Streiks der privaten Sicherheitsleute werden nur noch Fluggäste
abgefertigt, die in Frankfurt umsteigen müssen, wie ein Sprecher der
Bundespolizei erklärte. Der Betreiber Fraport forderte die Fluggäste auf,
sich mit ihrer Fluggesellschaft für Umbuchungen in Verbindung zu setzen.
Bis zum Nachmittag waren rund 60 Flüge annulliert worden. Die Gewerkschaft
Verdi hatte die Sicherheitsleute zu einem nahezu ganztägigen Streik
aufgerufen, um höhere Löhne durchzusetzen.
Zahlreiche Plätze in den Maschinen blieben leer, weil die vorgeschrieben
Passagierkontrollen nicht stattfinden konnten. Von 183 in den beiden
Terminals verfügbaren Kontrollspuren waren zeitweise nur 20 besetzt, wie
die Bundespolizei mitteilte. Die Aufgabe dürfen nur speziell geschulte und
von der Bundespolizei überprüfte Beschäftigte vornehmen. Transitfluggäste
müssen in Frankfurt erneut durch den Sicherheitscheck, wenn sie aus einem
Land außerhalb des Schengenraums kommen.
Am Morgen wären Sanitäter im Dauereinsatz, im Terminal wurden Feldbetten
zur Versorgung der Patienten aufgebaut. Die Polizei versuchte, den Ansturm
auf die einzige Kontrollstelle im wichtigen Terminal 1 zu regeln. Im
Nachbarterminal 2 war ebenfalls nur eine Passagierkontrolle geöffnet.
## Auch Nicht-Gewerkschafter beteiligen sich
Die Lufthansa riet ihren Inlands-Passagieren, möglichst auf alternative
Verkehrsmittel auszuweichen. Das Unternehmen erstatte die ungenutzten
Flugtickets, wenn die Gäste statt des Flugzeugs die Bahn benutzten, sagte
ein Sprecher. Eine vorherige Anreise zum Flughafen sei dafür nicht
notwendig.
Am größten deutschen Luftverkehrsdrehkreuz hat Verdi zum Streik aufgerufen.
Auch zahlreiche Nicht-Gewerkschafter beteiligten sich an den Aktionen,
berichtete Verdi-Verhandlungsführer Mathias Venema. Der Ausstand sollte
noch bis 23 Uhr andauern.
In den Bereichen Personenkontrolle, Frachtkontrolle, Flughafensicherheit
und Services sind laut Gewerkschaft insgesamt rund 5000 Mitarbeiter
beschäftigt. Der Warnstreikaufruf gilt nach seinen Angaben nicht für die
rund 700 bei Fraport direkt beschäftigten Sicherheitsmitarbeiter. Diese
hielten die wenigen geöffneten Kontrollpunkte offen.
Verdi fordert für das Sicherheitspersonal einen einheitlichen Stundenlohn
von 16 Euro. Die anderen Bereiche, zum Beispiel Services, sollten auch mehr
Geld bekommen. Diese Forderung sei jedoch "völlig überzogen", sagte der
Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft (BDSW),
Harald Olschok. Der Stundenlohn der untersten Gehaltsgruppe soll nach einem
Angebot des Verbandes von derzeit 10 Euro auf 12,76 Euro angehoben werden.
Verdi fordere ein Plus von 37 Prozent. Streit gibt es auch über die
Laufzeit des Vertrages. Bisher trafen sich die Tarifparteien vier Mal,
nächster Termin ist der 5. März.
21 Feb 2014
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