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# taz.de -- Online-Petition für dunkelhäutige Emojis: Mehr Abwechslung auf de…
> Miley Cyrus forderte auf Twitter mehr dunkle Emoji-Gesichter, Tausende
> unterstützen sie per Online-Petition. Apple reagiert auf die Kritik.
Bild: Bald neue Gesichter im Emoji-Universum?
Glitzernde Weihnachtsbäume, applaudierende Hände, knutschende Smileys –
hunderte kleine bunte Emojis kann man per Textnachricht verschicken. Unter
den Bildchen sind auch kleine Gesichter, allerdings sind die fast alle
hellhäutig.
Dafür gibt es nun Kritik: Initiatoren einer [1][Online-Petition] auf dem
Portal dosomething.org fordern den I-Phone-Hersteller Apple dazu auf, die
Emoji-Auswahl ethnisch diverser zu gestalten. Das Unternehmen solle
„Farbige als Menschen anerkennen – und als Emojis.“ Momentan stünden nur
zwei nicht-weiße Gesichter zur Auswahl: Ein Mann mit asiatischen
Gesichtszügen und ein dunkelhäutiger Turbanträger.
Die Initiative schlägt vor, das Angebot zu erweitern. Konkret sind dafür
auf der Website der Petition vier [2][Entwürfe] für Gesichter abgebildet.
Zwei davon sind männlich, zwei sind weiblich, alle sind nicht weiß. „Wenn
die Emojis Standard in Textnachrichten und Twitter sind, sollten sie die
Diversität der Menschen, die sie benutzen, besser abbilden“, fordern die
Initiatoren. Unterschrieben haben bislang über 4.200 Menschen.
Mit Emojis oder Emoticons können Menschen in Textnachrichten ihre Stimmung
ausdrücken, sagt [3][Sabrina Eimler] von der Universtät Duisburg-Essen.
Außerdem könne man damit Missverständnisse vermeiden. „Man kann zum
Beispiel mit einem Zwinker-Smiley etwas als Scherz kennzeichnen. Die
Zeichen haben die gleiche Funktion wie ein Lächeln im Face-to-Face
Kontakt“, erklärt Eimler. Inzwischen seien die kleinen Zeichen weit mehr
als eine bunte Spielerei in Textnachrichten. „Die Gesichter sind ein Teil
unserer Sprache geworden. Wir setzen sie ein, ohne groß darüber
nachzudenken.“
## „Moby Dick“ auf Emoji
In Deutschland seien die Emoji-Gesichter allerdings nicht sehr weit
verbreitet, so Eimler. Hierzulande wird mit Abstand am häufigsten der
grinsende, der traurige und der zwinkernde gelbe Smiley verschickt.
In den USA sind die kleinen stilisierten Gesichter gebräuchlicher. Herman
Melvilles Klassiker „Moby Dick“ etwa ist komplett auf Emoji übersetzt
worden: Eine [4][Version des Romans], nur mit kleinen, bunten Bildchen
erzählt, steht in der Library of Congress in Washington, D. C. Die Debatte
über ein Update der Emoji-Auswahl wird schon länger geführt - auch auf
Twitter. Den Startschuss dazu hatte vor über einem Jahr Miley Cyrus
gegeben. Über 6.000 Follower sind ihrem Aufruf gefolgt.
Apple hat nun dem Musiksender MTV gegenüber [5][Stellung bezogen]. Eine
Sprecherin schrieb, dass die Emojis auf dem einheitlichen Unicode Standard
basierten. Nur so könnten die kleinen Bilder auf unterschiedlichen Geräten
richtig dargestellt werden. Das heißt: Das seit 1991 bestehende [6][Unicode
Consortium] in Kalifornien liefert eine Art Blaupause für die Emojis, auf
die mehrere Unternehmen zurückgreifen. An der Non-Profit-Organisation sind
alle großen Computerfirmen wie Microsoft, Adobe, Google und eben Apple
beteiligt.
Auf der Website der Online-Petition heißt es jedoch, Apple könne die Bilder
trotzdem individuell gestalten – immerhin gebe es sogar ein Emoji, das ein
I-Phone abbildet. Das Unicode Consortium bestätigt das: Auch mit
veränderter Haut- oder Haarfarbe entsprächen die Gesichter dem
einheitlichen Code, heißt [7][auf deren Homepage]. Nichtsdestotrotz sei man
aber dabei, die Auswahl diverser zu gestalten, weil das für viele Menschen
ein Anliegen sei.
Und zwar offenbar zusammen mit Apple: Der Kritik an der einseitigen
Emoji-Auswahl stimmt die Sprecherin des Unternehmens zu: „Es muss mehr
Diversität im Emoji-Set geben“, schreibt sie und bestätigt die
Zusammenarbeit mit dem Unicode Consortium. Aber wann die neuen Gesichter
bei den Kunden ankommen – das macht Apple fast so spannend wie die
Präsentation eines neuen I-Phones.
2 Apr 2014
## LINKS
[1] https://www.dosomething.org/petition/emojis
[2] https://www.dosomething.org/petition/emojis
[3] https://www.uni-due.de/sozialpsychologie/eimler.shtml
[4] http://catalog.loc.gov/cgi-bin/Pwebrecon.cgi?db=local&CMD=lccn%22201245…
[5] http://act.mtv.com/posts/apple-responds-to-lack-of-diversity-in-emojis/
[6] http://www.unicode.org/
[7] http://www.unicode.org/faq/emoji_dingbats.html
## AUTOREN
Charlotte Gerling
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