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# taz.de -- Studie zu Strategien gegen Rechts: „Inhaltliche Auseinandersetzun…
> Um Rechtspopulisten keine Bühne zu bieten, muss man sich mit deren
> Argumenten auseinandersetzen, sagt Extremismusexperte und Studienautor
> Ulrich Overdieck.
Bild: Reden ist Silber, eine Gegendemo ist in diesem Fall Gold: NPD-Aufmarsch i…
taz: Herr Overdieck, der Verein für Demokratische Kultur in Berlin und die
Friedrich Ebert Stiftung haben diese Woche eine Studie zu „Strategien gegen
Rechtsextremismus“ vorgestellt. Wie erfolgreich begegnet man denn den
Rechten in Berlin?
Ulrich Overdieck: In den Bezirksverodnetenversammlungen (BVV) ist zum
Beispiel vereinbart, auf Äußerungen der NPD-Mandatsträger mit inhaltlichen
Zurückweisungen zu reagieren. Gerade vor der Öffentlichkeit ist es wichtig,
auch begründen zu können, warum man einen ernsthaften Dialog mit den
Rechten verweigert. Etwa bei Themen wie Asyl und Einwanderung oder
Gedenkkultur, bei denen rassistische Inhalte auch in der Mitte der
Gesellschaft anzutreffen sind. Berlin fährt hier eine erfolgreiche und
empfehlenswerte Strategie.
Zeigt die Mobilisierung der NPD gegen das Flüchtlingsheim in Hellersdorf
nicht auch die Grenzen politischer Handlungsfähigkeit gegen Rechts?
Die erste Anwohnerversammlung war für Politik und Zivilgesellschaft eine
Art Schockmoment. Die rechtsextreme Mobilisierung war ziemlich gut
organisiert: Als Anwohnerversammlung angekündigt, waren auch sehr viele
Rechtsextreme da. Andere Bezirke werden daraus aber gelernt haben.
Inwiefern?
Die Informationspolitik im Vorfeld muss verbessert und der NPD so die
Chance genommen werden, sich zu inszenieren. Sorgen und Ängste der
Bürgerinnen und Bürger gilt es ernst zunehmen, rassistische Ressentiments
sind jedoch in die Schranken zu weisen. Auch seitens der Politik muss
deutlich gemacht werden: Solche Heime sind keine Kriminalitätsschwerpunkte.
Was ist mit Parteien wie der eurokritischen Alternative für Deutschland,
die ja nicht offen rechts oder nationalistisch auftreten?
Bei solchen Parteien muss umso mehr eine inhaltliche Auseinandersetzung
stattfinden - eben weil sie nur Versatzstücke rechter Ideologie in sich
tragen und daher auch eher Akzeptanz in der Bevölkerung finden.
3 Apr 2014
## AUTOREN
Baran Korkmaz
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Schwerpunkt AfD
Rechtsextremismus
NPD
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