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# taz.de -- Kritik an familienfreundlicher Bundeswehr: Frieden statt Flatscreens
> Flatscreens, Kühlschränke, Spiegel: Die Pläne der
> Verteidigungsministerin, die Bundeswehr attraktiver zu machen, stoßen bei
> der Opposition auf Kritik.
Bild: Jetzt familienfreundlich: die Bundeswehr.
BERLIN afp | Die Initiative von Bundesverteidigungsministerin Ursula von
der Leyen (CDU) für eine attraktivere Bundeswehr stößt in der Opposition
auf Kritik: Hinter der Finanzierung der Pläne stehe ein großes
Fragezeichen, [1][sagte die Grünen-Verteidigungsexpertin Doris Wagner der
Berliner Zeitung] vom Samstag. „Im Etat für 2014 sind Flatscreens,
Minikühlschränke und Garderobenspiegel nicht vorgesehen“, fügte sie mit
Blick auf geplante Verschönerungen der Stuben der Soldaten hinzu.
Die Ministerin will mit einem Acht-Punkte-Plan dafür sorgen, dass die
Bundeswehr, die seit der Abschaffung der Wehrpflicht auf freiwillige
Bewerber angewiesen ist, als Arbeitgeber attraktiver wird. So soll eine
Karriere bei der Bundeswehr künftig auch ohne häufige Standortwechsel
möglich sein, die Arbeitsumgebung und Unterbringung der Soldaten soll
moderner, die Bundeswehr insgesamt familienfreundlicher werden.
Das Programm, das am Mittwoch im Bundeskabinett beraten werden soll, soll
zum Teil aus vorhandenen Mittel des Ministeriums finanziert werden.
Vorgesehen sind 100 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren. Für
weitere Bestandteile des Konzepts sind gesetzliche Neuregelungen
erforderlich, die Anfang kommenden Jahres in Kraft treten sollen.
Kritik kam auch von der Linken: „Die ‚mangelnde Attraktivität‘ der
Bundeswehr“ habe nichts mit fehlenden Flachbildschirmen zu tun, sondern mit
den Auslandseinsätzen, erklärte die Linken-Verteidigungspolitikerin
Christine Buchholz. Die Offensive der Ministerin ziele in Wahrheit darauf
ab, die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr auch im Rahmen von EU und NATO zu
stärken. „Dieses Ziel steht dem berechtigten Bedürfnis von jungen Männern
und Frauen nach einer sicheren beruflichen Perspektive und der
Vereinbarkeit von Beruf und Familie diametral gegenüber.“
Der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, warf von der
Leyen in der Süddeutschen Zeitung vom Samstag eine falsche
Prioritätensetzung vor: „Viel mehr als mit einer Kindertagesstätte wäre der
Familie eines Soldaten geholfen, wenn sie wüsste, dass alles für seine
Sicherheit im Einsatz getan wird.“ Das Material der Bundeswehr veralte aber
immer mehr, „hier müsste dringend gehandelt werden“, forderte Kujat.
31 May 2014
## LINKS
[1] http://www.berliner-zeitung.de/politik/soldatenberuf-soll-attraktiver-werde…
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