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# taz.de -- London erlaubt Fracking wieder: Hälfte des Landes freigegeben
> Zum ersten Mal seit sechs Jahren erlaubt die Regierung wieder die
> umstrittene Förderung von Öl und Erdgas. Auch Naturschutzgebiete sind
> betroffen.
Bild: Trotz Protesten – wie hier in Balcombe in Südengland im Juli 2013 – …
DUBLIN taz | Die Regierung in London hat am Montag die Hälfte der Fläche
Großbritanniens für Fracking freigegeben. Dazu gehören „unter bestimmten
Umständen“ auch Nationalparks, Naturschutzgebiete und Stätten des
Weltkulturerbes. Dafür müssen die Unternehmen allerdings eine „besonders
umfassende und detaillierte“ Erklärung abgeben, aus der hervorgeht, dass
sie die Bedenken der lokalen Bevölkerung ernst nehmen. Es war das erste Mal
seit sechs Jahren, dass wieder Flächen freigegeben wurden.
Matthew Hancock, Staatssekretär im Energieministerium, sagte, er wolle die
Lizenzvergabe beschleunigen, so dass mit den Bohrungen binnen sechs Monaten
nach Antragstellung begonnen werden kann. Die neuen Richtlinien würden
„Großbritanniens großartige Nationalparks und herausragende Landschaften“
schützen.
Außerdem werde in diesen Gebieten bereits seit Jahrzehnten auf
konventionelle Weise nach Öl und Gas gebohrt, ohne dass es Widerstand
gegeben habe. Auf Nachfrage konnte er jedoch keine einzige Gemeinde
benennen, die Fracking vor ihrer Haustür begrüßen würde.
Britische Geologen schätzen, dass die Vorkommen Großbritannien 40 Jahre
lang mit Gas versorgen könnten. Ob sich das aufgrund der hohen Kosten für
die Einschleusung von Millionen Litern Chemiebrühe unter hohem Druck in den
Untergrund überhaupt lohnt, ist ungewiss.
## Steuererleichterungen für Fracking
Die Firmen können zumindest mit großzügigen Steuererleichterungen rechnen.
Gewinne sollen mit nur 30 Prozent besteuert werden. Die Regierung hat 2013
ein „Büro für unkonventionelles Gas und Öl“ eingerichtet und mit einem E…
von 2,5 Millionen Pfund ausgestattet. Es soll die Regulierung vereinfachen
und der Bevölkerung die Furcht vor den Auswirkungen auf Umwelt, Landschaft
und Trinkwasser nehmen.
Grünen-Abgeordnete Caroline Lucas sagte, die Entscheidung mache den
Schutzstatus der Nationalparks völlig bedeutungslos. Lucas war im letzten
Jahr im Balcombe bei einer Demonstration gegen Fracking festgenommen
worden.
29 Jul 2014
## AUTOREN
Ralf Sotscheck
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