| # taz.de -- Kommentar Russland-Sanktionen der EU: Der Starrsinn der Kanzlerin | |
| > Die EU verschärft die Sanktionen gegen Moskau – trotz des vereinbarten | |
| > Waffenstillstands in der Ostukraine. Schuld daran ist Angela Merkel. | |
| Bild: Können auch zusammen schweigen: Merkel und Putin 2012. | |
| Sanktionen können ein wirksames Instrument sein, wenn sie mit Augenmaß | |
| eingesetzt werden. Eine Eskalationsspirale, in der sich missliebiges | |
| Verhalten und Sanktionen gegenseitig hochschaukeln, kann sogar Konflikte | |
| verschärfen. Die EU verfolgt mit den Sanktionen gegen Russland ein | |
| richtiges Ziel. Moskau soll dazu gebracht werden, den blutigen Konflikt in | |
| der Ostukraine nicht weiter anzufachen, mit Propaganda für die Separatisten | |
| und Nachschub an Soldaten, Waffen, Freiwilligen für die russophile | |
| Soldateska. | |
| Dieses Ziel hat die EU zu Beginn mit symbolischen Nadelstichen und | |
| Restriktionen gegen russische Wirtschaftsmagnaten verfolgt. Weil immer | |
| weiter Waffen von Russland in die Ukraine flossen, hat die EU zu schärferen | |
| Waffen gegriffen und spürbare Wirtschaftssanktionen verhängt. Das war | |
| folgerichtig, wenn auch nicht ungefährlich. Denn die russische Regierung | |
| antwortete, wie zu erwarten war, selbst mit Sanktionen. Am Horizont | |
| zeichnete sich ein Szenario ab, bei dem es von Brüssel bis Moskau nur | |
| Verlierer geben würde. | |
| Seit ein paar Tagen gibt es in dem heillosen, brutalen Krieg in der | |
| Ostukraine zum ersten Mal ein Hoffnungszeichen. Der vereinbarte | |
| Waffenstillstand hält, die Logik der Gewalt, die Opfer und noch mehr Gewalt | |
| generiert, scheint erstmals durchbrochen. | |
| Was tut die EU? Sie verhängt neue Sanktionen. Man habe 12 Forderungen an | |
| Russland beschlossen, die gefälligst erst erfüllt sein müssen, ehe man auf | |
| die neuen Maßnahmen im Finanz- und Energiesektor verzichtet. Genau solcher | |
| Starrsinn führt zu Trotzreaktionen und Eskalationen. Moskau hat, welche | |
| Überraschung, prompt Gegensanktionen angekündigt. | |
| Dieser Unfug geht auf das Konto von Angela Merkel, die in der EU mitunter | |
| tun und lassen kann, was sie will. Beim Nato-Gipfel in Wales trat Merkel | |
| noch auf die Bremse. Offenbar meint die Kanzlerin, nun mal Härte zeigen zu | |
| müssen. Nein, muss sie nicht. Es geht nicht um Imageprobleme der Kanzlerin. | |
| Sondern um rationale Politik. Die scheint in der Sanktionsfrage nur gegen | |
| Deutschland möglich zu sein. | |
| 11 Sep 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Stefan Reinecke | |
| ## TAGS | |
| EU | |
| Sanktionen | |
| Ostukraine | |
| Russland | |
| Russland | |
| Rebecca Harms | |
| Ostukraine | |
| Russland | |
| Nato | |
| Ukraine | |
| Sanktionen | |
| Ukraine-Krise | |
| Sanktionen | |
| Russland | |
| Ukraine | |
| Russland | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Gerhard Schröder beim Russlandtag: Schulbücher für den Weltfrieden | |
| Auf dem Russlandtag in Rostock hält sich ein Hannoveraner Altkanzler mit | |
| Kritik an Moskau zurück. Aber er präsentiert seinen ganz besonderen | |
| Friedensplan. | |
| Russlandtag in Meck-Pomm: Networking im Bernsteinsaal | |
| Die Schweriner Regierung veranstaltet ihren Russlandtag – trotz aller | |
| Kritik. In Rostock treffen sich Politik, Wirtschaft und: Gerhard Schröder. | |
| „Schwarze Liste“ in Russland: Nicht nur Harms hat Einreiseverbot | |
| Es ist nicht bekannt, wer draufsteht, aber sie existiert: Eine Liste mit | |
| „unerwünschten Personen“, denen die Einreise nach Russland verweigert wird. | |
| Kommentar Autonomierechte Ostukraine: Na bitte, geht doch! | |
| Die ukrainische Regierung will der Donbass-Region Sonderrechte einräumen. | |
| Eine gute Idee, aber den Krieg wird das nicht beenden. | |
| Sonderstatus in der Ukraine: Ringen um den Frieden | |
| Das Kiewer Parlament beschließt einen Sonderstatus für die ukrainischen | |
| Konfliktregionen und nimmt ein Abkommen mit der EU an. In Donezk gab es | |
| Tote. | |
| Nato-Unterstützung für Ukraine: Kiew berichtet von Waffenlieferungen | |
| Auch die Bundeswehr nimmt an einem Natomanöver in der Ukraine teil. Derweil | |
| bestätigt Kiew Waffenlieferungen des Militärbündnisses an die | |
| Regierungstruppen. | |
| Konflikt zwischen Ukraine und Russland: Scharfe Töne und ein zweiter Konvoi | |
| Ukraines Premier Jazenjuk nennt Russland erneut einen „Aggressor“. Vom | |
| Flughafen Donezk werden Kämpfe gemeldet. Und in Kiew hat der Wahlkampf | |
| begonnen. | |
| Wirtschaftssanktionen gegen Russland: Strafen und verhandeln | |
| Die EU lässt neue Wirtschaftssanktionen gegen Russland in Kraft treten. | |
| Gleichzeitig laufen Gespräche über ein Freihandelsabkommen mit der Ukraine. | |
| Sanktionen gegen Russland: Nur nichts überstürzen | |
| Der OSZE-Vorsitzende Didier Burkhalter ist gegen sofortige neue Sanktionen. | |
| Sie könnten die angespannte Lage in der Ukraine nur weiter destabilisieren. | |
| Sanktionen gegen Russland: EU-Musterknabe Finnland blockiert | |
| Die finnische Regierung hat darauf gedrängt, die EU-Maßnahmen gegen | |
| Russland zu verschieben. Aus egoistischen Gründen. | |
| Handel mit Russland: Cool trotz Sanktionen | |
| Trotz der Strafmaßnahmen gegen Russland: Die meisten deutschen Firmen | |
| erwarten kaum Veränderungen ihrer Geschäfte im Osten. | |
| Ex-US-Botschafter über Ukraine-Krise: „Das ist ein Familienstreit“ | |
| Putins aktuelle Politik ist die Folge von Provokationen des Westens, sagt | |
| Jack Matlock, ehemaliger US-Botschafter in Moskau. | |
| Krieg in der Ukraine: „Ein Konflikt wie die Kubakrise“ | |
| Trotz Waffenruhe: Moskau könnte versucht sein, im Kampf um die Ostukraine | |
| auch Atomwaffen einzusetzen, meint Historiker Dmitri Trenin. |