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# taz.de -- Handel mit Russland: Cool trotz Sanktionen
> Trotz der Strafmaßnahmen gegen Russland: Die meisten deutschen Firmen
> erwarten kaum Veränderungen ihrer Geschäfte im Osten.
Bild: Ob in Euro oder Rubel: Deutsche Firmen machen noch immer gute Geschäfte …
BERLIN taz | Kaum ein Zittern vor den Sanktionen: Zwei von drei deutschen
Unternehmen gehen in diesem Jahr von einem gleich bleibenden oder sogar
besseren Russland-Geschäft aus. Ein Drittel befürchtet jedoch Verluste von
bis zu 50 Prozent. Die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK)
befragte 1000 deutsche Firmen mit Sitz in Russland oder
Geschäftsbeziehungen dorthin - 272 antworteten. „Besonders stark sind
mittelständische Firmen von den Sanktionen betroffen", erklärt Rainer
Seele, Präsident der AHK, „beispielsweise im Maschinen- und Anlagenbau".
Durch die Sanktionen käme es zu mehr bürokratischen Hürden und
Verzögerungen, da ginge kleineren Firmen eher mal die Luft aus. „Hinzu
kommen Finanzierungsprobleme wegen der Kreditverknappung und dem schwachen
Rubel", sagt Volker Treier, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des
Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK).
Das Verhältnis zu ihren russischen Partnern sei unverändert, geben 54
Prozent der Firmen an. Über die Hälfte spürt zwar die Auswirkungen des
Ukraine-Konfliktes auf ihre Geschäfte, bisher sind aber nur 38 Prozent von
den beidseitigen Sanktionen betroffen, meist wegen firmenbezogenen
Sanktionen oder neuen Regelungen zu Dual-Use-Gütern - Güter, die sowohl zu
zivilen wie auch zu militärischen Zwecken verwendet werden können.
Die große Mehrheit der befragten Unternehmen hält die Sanktionen für nicht
wirksam: 78 Prozent glauben nicht, dass mit den Einschränkungen politische
Ziele wie eine Befriedung des Konflikherdes erreicht würden. Falls sich die
Situation verschärfen sollte, müssten 70 Prozent der Firmen Maßnahmen
ergreifen, beispielsweise Projekte stornieren oder Mitarbeitende entlassen.
Russland verlassen kommt aber laut der Umfrage für die meisten nicht in
Frage: Nur 8 Prozent denken darüber nach, den Standort wechseln. Denn trotz
allem sehen die deutschen Firmen großes Marktpotenzial in Russland.
AHK-Chef Seele ist deshalb besorgt, es sei ein erkennbarer Anstieg der
Handelsbeziehungen zu China erkennbar, „dies stellt uns vor ganz reale
Herausforderungen". Seine große Sorge sei, dass nicht nur die politischen
deutsch-russischen Beziehungen leiden, sondern bald auch die
wirtschaftlichen.
9 Sep 2014
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