# taz.de -- SPD-Parteitag in Thüringen: Rückenwind für den Linkskurs | |
> Der Erfurter OB Andreas Bausewein ist mit deutlicher Mehrheit zum | |
> SPD-Landeschef gewählt worden. Ein klares Zeichen für den Kurs der | |
> Parteispitze. | |
Bild: Blumen für den künftigen SPD-Landeschef Andreas Bausewein | |
DRESDEN taz | Die Thüringer SPD hat auf einem Landesparteitag in Erfurt den | |
Rot-Rot-Grün-Kurs ihrer Parteispitze mehrheitlich unterstützt. Dafür | |
spricht schon das Ergebnis, mit dem Andreas Bausewein zum neuen | |
Landesvorsitzenden gewählt wurde: Der 41-jährige Erfurter Oberbürgermeister | |
und Verhandlungsführer der Sondierungen mit Linken und Grünen erhielt knapp | |
90 Prozent der Stimmen. Bausewein tendierte schon 2009 zu einem | |
Linksbündnis, fügte sich dann aber der Parteidisziplin. Sein Vorgänger | |
Christoph Matschie war nach den herben Stimmverlusten bei der Landtagswahl | |
am 14. September nicht mehr angetreten und warb stattdessen für Bausewein. | |
Landtagswahl-Spitzenkandidatin Heike Taubert bekam mit nur 64,9 Prozent bei | |
der Wahl zur stellvertretenden Landesvorsitzenden eine Quittung für das | |
schlechte Abschneiden ihrer Partei. Sie und die SPD hatten sich vor der | |
Wahl auf keine Koalitionspräferenzen festlegen wollen. Mittlerweile folgt | |
eine große Mehrheit der Delegierten der Auffassung von Andreas Bausewein, | |
dass die SPD nur Wähler zurückgewinnen könne, wenn sie sich links von der | |
Mitte positioniere. Das Votum für Koalitionsverhandlungen mit Linken und | |
Grünen bezeichnete er als „Entscheidung von historischer Tragweite“. | |
Derzeit läuft ein Mitgliederentscheid unter den 4.300 Thüringer | |
Parteimitgliedern über die Empfehlung des Landesvorstandes vom vergangenen | |
Montag. | |
Unterstützung bekam Bausewein auch von Genossen, die 2009 noch vehement für | |
ein Bündnis mit der CDU eintraten. Der Jenaer Oberbürgermeister Albrecht | |
Schröter beispielsweise sagte, es sei an der Zeit, „sich aus der | |
babylonischen Gefangenschaft mit der CDU zu befreien“. Vielfach wird das | |
Verhalten der Union in der vergangenen Koalition für den Stimmungswechsel | |
verantwortlich gemacht, wobei Bausewein Ministerpräsidentin Christine | |
Lieberknecht ausdrücklich ausnimmt. | |
Wie schon auf der Basiskonferenz in Weimar am vergangenen Dienstag deutlich | |
wurde, sind es vor allem ältere Mitglieder und Mitbegründer der neuen SPD | |
1989, die ein Mitregieren unter Führung der Linken strikt ablehnen. Für sie | |
bleibt diese die SED-Nachfolgepartei. Vereinzelt wurde auch in Erfurt mit | |
Parteiaustritten gedroht. | |
Parallel zur SPD diskutierte auch die Linke auf einem Parteitag Details der | |
Sondierungsgespräche. Breiten Raum nahm dabei erneut die Debatte über den | |
Charakter des SED-Regimes und den Umgang mit seinen ehemaligen Anhängern | |
ein. Besonders der stellvertretende Landesvorsitzende Steffen Dittes | |
betonte die gesellschaftsverändernde Wirkung, die eine Linksregierung über | |
Thüringen hinaus haben werde. | |
26 Oct 2014 | |
## AUTOREN | |
Michael Bartsch | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin | |
Berlin | |
Schwerpunkt Thüringen | |
Andreas Bausewein | |
SPD-Parteitag | |
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin | |
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin | |
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin | |
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin | |
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin | |
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin | |
Schwerpunkt Landtagswahlen | |
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin | |
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Rot-Rot-Grün in Thüringen: Die SPD-Basis sagt Ja | |
70 Prozent stimmen für eine rot-rot-grüne Regierung unter Führung der | |
Linkspartei. Die Koalitionsverhandlungen sollen noch am Mittwoch beginnen. | |
Landesregierung in Thüringen: SPD-Basis stimmt für Rot-Rot-Grün | |
Die SPD in Thüringen stimmt mit fast 70 Prozent für rot-rot-grüne | |
Koalitionsverhandlungen. Damit könnte erstmals ein Linker Ministerpräsident | |
werden. | |
Kommentar Gauck und die Linkspartei: Botschaft vom Feldherrenhügel | |
Der Bundespräsident darf sich zu Parteipolitik äußern. Aber: Sollte er das | |
auch? Die Äußerungen zu Rot-Rot-Grün in Thüringen sind unangebracht. | |
Rot-Rot-Grün in Thüringen: Gauck hat Bauchschmerzen | |
Das sich abzeichnende Regierungsbündnis in Thüringen bereitet dem | |
Bundespräsidenten Schwierigkeiten. Die Linkspartei weist die Kritik scharf | |
zurück. | |
Bodo Ramelow über Rot-Rot-Grün: „Ich bin ganz entspannt“ | |
Die erste rot-rot-grüne Regierung wird immer wahrscheinlicher. Bodo Ramelow | |
wäre der erste linke Ministerpräsident. | |
Rot-Rot-Grün in Thüringen: Flucht nach vorn | |
Der Landesvorstand der Thüringer Sozialdemokraten hat sich überraschend | |
eindeutig für Rot-Rot-Grün entschieden. Ein unbehagliches Gefühl blieb. | |
Kommentar Rot-Rot-Grün in Thüringen: Das Ende der linken Selbstfesselung | |
Rot-Rot-Grün in Thüringen wäre kein wildes Experiment. Die SPD-Entscheidung | |
ist ein Sieg der Gegenwart über die lähmende Vergangenheit. | |
Rot-Rot-Grüne Koalition in Thüringen: SPD-Vorstand einstimmig dafür | |
Die SPD legt den Mitgliedern die Koalition mit Linken und Grünen zur | |
Abstimmung vor. Damit hat Bodo Ramelow gute Chancen, erster linker | |
Ministerpräsident zu werden. | |
Koalitionsverhandlungen in Thüringen: SPD-Spitze will Rot-rot-grün | |
Die SPD-Spitze in Thüringen will wohl erstmals eine Koalition unter Führung | |
der Linkspartei eingehen. Der geschäftsführende Vorstand gibt grünes Licht. |