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# taz.de -- EU will weniger Plastiktüten: Müllteppich im Meer
> Maximal 40 Plastiktüten pro Verbaucher und Jahr sollen künftig noch
> erlaubt sein. Das sieht ein Brüsseler Vorschlag vor. Werden es mehr, sind
> Strafzahlungen fällig.
Bild: Der Verbrauch an Plastiktüten soll reduziert werden.
BRÜSSEL dpa | Die EU-Bürger sollen in Zukunft deutlich weniger Plastiktüten
verwenden. Darauf verständigten sich Unterhändler von EU-Staaten und
Europaparlament am späten Montagabend im Grundsatz. Als sicher gilt die
Einigung aber erst, wenn die Botschafter der EU-Länder sie offiziell
bestätigt haben. Dies könnte Ende der Woche geschehen. Mit den neuen Regeln
will die EU vor allem die Nutzung leichter Einweg-Tüten eindämmen.
Dabei hätten die Staaten die Wahl zwischen zwei Methoden: Entweder
beschließen sie Ziele zur Minderung des Verbrauchs auf bis zu 40 Tüten pro
Person bis Ende 2025 oder sie schreiben von 2017 an eine Gebühr für den
Gebrauch vor, hieß es aus dem EU-Parlament. Ganz dünne Beutel, wie sie etwa
an der Gemüsetheke verwendet werden, könnten die Regierungen von den
Auflagen ausnehmen.
Pro Jahr gelangen nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) rund zehn Millionen Tonnen Müll in die Ozeane.
Umweltexperten fordern zudem, weniger Plastiktüten zu verbrauchen. Jeder
Einwohner der Europäischen Union nutzt im Schnitt 198 Plastiktüten pro
Jahr.
Am wenigsten werden in Irland verbraucht: Dort sind es im Schnitt 20 Stück,
darunter 18 Einwegtüten. In Deutschland sind von 71 Tüten 64 Einwegtaschen.
In Dänemark und Finnland nutzen die Menschen 79 beziehungsweise 77 Tüten –
darunter sind jeweils 4 Einwegtaschen. Für Portugal werden mehr als 500
Tüten insgesamt angegeben. Mittlerweile gibt es Kunststoffbeutel, die
biologisch abbaubar sind. Aber auch sie sind bei Umweltschützern
umstritten.
Wegen seiner Langlebigkeit – Experten gehen von bis zu 450 Jahren aus – ist
Plastik eine Gefahr für die Umwelt. Wegen riesiger Müllteppiche im Meer
sterben jährlich Hunderttausende Vögel und Meeressäuger. Sie verheddern
sich oder fressen Plastik. Winzige Teile könnten über die Nahrungskette in
den menschlichen Körper gelangen, warnen Experten.
18 Nov 2014
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Schwerpunkt Klimawandel
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