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# taz.de -- Ebola-Tagebuch – Folge 47: Bis Weihnachten ist alles vorbei?
> Die Maßnahmen gegen Ebola greifen offenbar. Liberias Regierung versprüht
> Optimismus. Aber für eine Entwarnung ist es zu früh.
Bild: Idylle, manchmal. Am Strand von Monrovia.
BERLIN taz | Ebola ist aus den Schlagzeilen verschwunden, die ganz große
Panik hat sich wieder gelegt. Tatsächlich sind die Horrorprognosen, die
noch vor einigen Monaten kursierten, nicht eingetreten. Der neuesten
Übersicht der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge waren bis zum 18.
November in Guinea, Liberia, Sierra Leone und Mali 15.325 Menschen an Ebola
erkrankt, von denen 5.444 gestorben waren.
Man erinnere sich: Mitte Oktober warnte die WHO vor 10.000 Neuinfektionen
pro Woche bis Mitte Dezember. Die US-Seuchenkontrollbehörde CDC sprach im
September gar von bis zu 1,4 Million Ebola-Fällen bis Anfang 2015.
Daran gemessen ist der Kampf gegen Ebola ein Erfolg. Zumindest beschleunigt
sich die Ausbreitung offenbar nicht weiter. Nach wie vor sterben aber jeden
Tag Dutzende von Menschen an der Seuche. In Sierra Leone zählte die WHO bis
18. November 1.267 Tote, die Regierung bis 23. November 1.333. In Liberia
stieg die Gesamtzahl der Toten vom 23. Oktober bis 15. November von 2.104
auf 2.964. Guinea verzeichnete laut WHO 1.214 Tote.
Die Regierung von Liberia, das am schwersten betroffene Land, versucht
jetzt, eine positive Grundstimmung zu verbreiten. Der Mitte August von
Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf verhängte Ausnahmezustand lief Mitte
November aus und wurde nicht verlängert. Jetzt verkündete die Präsidentin,
bis Weihnachten solle es keine Ebola-Neuinfektionen mehr geben.
Auf einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats am Freitag herrschte
ebenfalls Zufriedenheit. 55 Prozent aller Infizierten würden mittlerweile
isoliert, die internationalen Hilfsoperationen seien alle aktiv. Aber es
wäre „leichtsinnig“, die Seuche für besiegt zu erklären, sagte
US-Botschafterin Samantha Power.
Der Leiter der UN-Ebola-Mission, Anthony Banbury, warnte: „Wir haben noch
eine lange Schlacht vor uns.“ Und der UN-Sonderbeauftragte David Nabarro
sagte: „Dieser Ausbruch wird erst vorbei sein, wenn der letzte Fall
identifiziert, isoliert und behandelt worden ist. […] Wenn wir unseren
Blick abwenden, werden die Fallzahlen wieder steigen und wir alle werden
den Preis zahlen.“
26 Nov 2014
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Dominic Johnson
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