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# taz.de -- Ebola schwächt Wirtschaftswachstum: Ein Milliardenschaden
> Der vom Ebola-Virus angerichtete Schaden wird sich in den betroffenen
> Ländern auf mindestens zwei Milliarden Dollar belaufen. Die
> internationale Hilfe steht in der Kritik.
Bild: Für die betroffenen Staaten ist Ebola auch eine ökonomische Katastrophe.
WASHINGTON/BERLIN kna | Die internationale Ebola-Hilfe in Westafrika ist
aus Sicht von [1][//www.aerzte-ohne-grenzen.de/:Ärzte ohne Grenzen]
weiterhin nur mangelhaft. „In Liberia beispielsweise konzentrieren sich die
Behandlungszentren momentan in der Hauptstadt, während ländliche Gebiete
kaum internationale Hilfe erhalten“, beklagte der Geschäftsführer der
Hilfsorganisation, Florian Westphal, am Dienstag in Berlin.
Die Herausforderung sei es, schnell und flexibel auf neue Entwicklungen zu
reagieren. Dafür müsse sich die Hilfe jedoch an den Bedürfnissen der
Betroffenen ausrichten. „Die internationale Gemeinschaft darf kein zweites
Mal versagen“, betonte Westphal.
Die Organisation kritisierte zudem, dass die konkrete Hilfe in den Gebieten
überwiegend der lokalen Bevölkerung, den Regierungen der betroffenen Länder
und Nichtregierungsorganisationen überlassen werde. Die unterstützenden
Staaten hätten sich weitgehend darauf konzentriert, Behandlungszentren zu
finanzieren und aufzubauen.
Qualifiziertes Personal müssten indes die Nichtregierungsorganisationen zu
großen Teilen selbst finden und auch bei der Schulung von Personal gebe es
Engpässe. „Bislang wurden durch die Hilfe der Bundesregierung kaum
Erkrankte behandelt“, beklagte Westphal.
Der Ebola-Beauftragte der Bundesregierung, Walter Lindner, hatte Kritik an
mangelnder Hilfe aus Deutschland am Montag zurückgewiesen. Alle Staaten
weltweit hätten zu spät auf die Krise reagiert, aber mittlerweile sei
Deutschland in den drei betroffenen Ländern zur Stelle und helfe, auch wenn
die Hilfe nicht immer direkt sichtbar sei, so Lindner.
## Wirtschaft wird schrumpfen
Die Weltbank gab unterdessen bekannt, dass sie mit einem wirtschaftlichen
Ebola-Schaden von mindestens zwei Milliarden Dollar für die betroffenen
Staaten rechnet. Das vor der Krise recht hohe Wirtschaftswachstum in
Liberia, Guinea und Sierra Leone werde einbrechen, erklärte die
Organisation am Dienstag in Washington.
Laut Weltbank-Bericht müssen die erwarteten Wachstumsraten für das
Bruttosozialprodukt der drei Länder stark nach unten korrigiert werden. So
würden für Liberia in diesem Jahr nur noch 2,2 Prozent Wachstum erwartet –
gegenüber 5,9 Prozent vor der Krise. Für Sierra Leone werden vier Prozent
prognostiziert, während es vor der Krise 11,3 Prozent waren. Für das Jahr
2015 sieht die Weltbank sogar Minuszahlen für Guinea und Sierra Leone.
Liberia könnte ein Wachstum von drei Prozent erzielen.
In Deutschland hatte das [2][Robert Koch Institut] in dieser Woche ein
Rahmenkonzept für die Diagnose und Behandlung eventueller, wenn auch
unwahrscheinlicher, Ebola-Fälle in Deutschland veröffentlicht. Das Konzept
fasse vorhandene Informationen und Regelungen zum „seuchenhygienischen und
klinischen Management“ zusammen und richte sich vorrangig an den
Gesundheitsdienst, so das Institut. Das Konzept sei mit den
Gesundheitsbehörden und zuständigen medizinischen Gesellschaften sowie
Instituten erarbeitet worden.
2 Dec 2014
## LINKS
[1] http://https
[2] http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/E/Ebola/Rahmenkonzept_Ebolafieber.html;j…
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