Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Getestete Substanz gut verträglich: Hoffnung bei Ebola-Impfstoff
> US-Forscher legen erste positive Ergebnisse zur Verträglichkeit eines
> möglichen Impfstoffes vor. Weitere Tests folgen. Die Zahl der Ebola-Toten
> steigt auf 5700.
Bild: „VRC207“ basiert auf einem abgeschwächten Schimpansen-Virus.
WASHINGTON/GENF dpa/rtr | In den USA ist ein Test eines neuen
[1][Ebola]-Impfstoffes an Menschen vielversprechend angelaufen. Dies
teilten die an der Studie beteiligten Forscher mit. Die 20 Probanden hätten
„VRC 207“ gut vertragen, ihr Immunsystem habe gut reagiert, schrieben die
Wissenschaftler in der [2][Online-Ausgabe des „New England Journal of
Medicine“]. Sicherheitsbedenken hätten sich in den ersten vier Wochen der
kleinen Testreihe nicht ergeben. In mehreren Ländern weltweit beginnen
derzeit Tests mit möglichen Ebola-Impfstoffen oder werden gerade
vorbereitet.
Das Mittel namens „VRC 207“ war vom US-Institut für Allergien und
ansteckende Krankheiten (NIAID) gemeinsam mit dem Pharmahersteller
GlaxoSmithKline entwickelt worden. Es basiert auf einem abgeschwächten
Schimpansen-Virus. In Versuchen mit Affen schützte es die Tiere gut vor
einer Ebola-Infektion. Bei der sogenannten Phase-I-Studie wird nun zunächst
geprüft, ob der Impfstoff für Menschen verträglich ist. Erst wenn sich dies
auch im Endergebnis bestätigt, können Studien zur Wirksamkeit beim Menschen
folgen.
Die Phase-I-Untersuchungen nahe der Hauptstadt Washington werden an 20
gesunden Erwachsenen zwischen 18 und 50 Jahren vorgenommen. Zehn von ihnen
erhielten eine niedrige Dosis, zehn eine höhere. Alle Probanden
entwickelten innerhalb von vier Wochen nach der Impfung Antikörper. Die
Reaktion sei in der Testgruppe, die eine höhere Dosis erhalten hatte,
stärker gewesen. Mit dem Ebola-Virus selbst kommen die Teilnehmer nicht in
Kontakt, für sie besteht lediglich die Gefahr, den Impfstoff nicht gut zu
vertragen.
Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern weltweit.
Es löst hämorrhagisches - mit Blutungen einhergehendes - Fieber aus. Je
nach Virustyp sterben daran nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) bis zu 90 Prozent der Infizierten. Ein Heilmittel gibt es bisher
nicht, auch keinen zugelassenen Impfstoff. Von dem derzeitigen Ausbruch mit
bereits etlichen Tausend Toten sind vor allem die westafrikanischen Staaten
Sierra Leone, Guinea und Liberia betroffen.
## Zahl der Ebola-Toten steigt auf knapp 5700
Die Zahl der Ebola-Toten ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation
auf 5689 gestiegen. Insgesamt gebe es knapp 16.000 Krankheitsfälle in acht
Ländern, teilte die WHO am Mittwoch mit. Am stärksten grassiert die Seuche
in den drei westafrikanischen Staaten Guinea, Sierra Leone und Liberia, wo
sich fast alle Todesfälle ereignet haben.
Allein in der vergangenen Woche wurden in diesen Ländern 600 neue
Ebola-Fälle gemeldet. In Kürze dürfte es in Sierra Leone, wo sich die
Seuche weiter ausbreitet, mehr Ebola-Infektionen geben als in Liberia.
Beide Länder berichteten, dass mehr als 30 Prozent der Ebola-Patienten
nicht isoliert seien, teilte die WHO mit. Zuletzt hatte Liberias
Präsidentin verkündet, ab Weihnachten solle es [3][keine Neuinfektionen in
ihrem Land mehr] geben.
27 Nov 2014
## LINKS
[1] /Die-Ebola-Krise/!t31737/
[2] http://www.nejm.org/page/ebola-outbreak
[3] /Ebola-Tagebuch--Folge-47/!150101/
## TAGS
Ebola
Impfstoff
USA
Sierra Leone
Liberia
Guinea
Ebola
Ebola-Tagebuch
Weltbank
Ebola
Ebola
Ebola
Ebola
Ebola
WHO
## ARTIKEL ZUM THEMA
Ein Jahr nach Beginn des Ebola-Notstands: Die Krankheit der Überlebenden
Vor einem Jahr rief die WHO den Gesundheitsnotstand aus. Und heute? In
Liberia haben viele der Überlebenden Familie, Job und Besitz verloren.
Ebola schwächt Wirtschaftswachstum: Ein Milliardenschaden
Der vom Ebola-Virus angerichtete Schaden wird sich in den betroffenen
Ländern auf mindestens zwei Milliarden Dollar belaufen. Die internationale
Hilfe steht in der Kritik.
WHO rät zu Enthaltsamkeit: Ebola? Vorsicht mit Sex!
Großbritannien kündigt Versuche mit einem neuen Ebola-Schnelltest an. Die
WHO warnt vor der Übertragung des Virus durch Sperma und rät zu
Vorsichtsmaßnahmen.
Ebola und Cholera in Guinea: Umgang mit Krankheiten lernen
Das westafrikanische Guinea kämpft gegen zwei Seuchen. Eine groß angelegte
Impfkampagne soll den Ausbruch von Cholera eindämmen.
Ebola-Tagebuch – Folge 47: Bis Weihnachten ist alles vorbei?
Die Maßnahmen gegen Ebola greifen offenbar. Liberias Regierung versprüht
Optimismus. Aber für eine Entwarnung ist es zu früh.
Ebola-Tagebuch – Folge 45: Ein Sieg über Ebola ist möglich
Kongos Regierung erklärt das Land nach 49 Toten für Ebola-frei. Prävention
im Dialog mit den Betroffenen führte zum Erfolg.
Ebola-Behandlung: Berlin bereitet sich auf Ernstfall vor
Die nächste Behandlungsanfrage geht offenbar nach Berlin. Demnächst 20
statt jetzt drei Spezialbetten.
Ebola in den USA: Zu Hause unter Quarantäne gestellt
Die US-Seuchenbehörde CDC hat neue Richtlinien zum Umgang mit Rückkehrern
aus einem Ebola-Gebiet veröffentlicht. Der Streit hält unvermindert an.
Mediziner über Suche nach Impfstoffen: „Das System ist intransparent“
Impfstoffe werden immer teurer. Aber die Pharmafirmen legen ihre
Kalkulationen nicht offen, kritisiert Philipp Frisch von Ärzte ohne
Grenzen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.