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# taz.de -- Ebola-Behandlung: Berlin bereitet sich auf Ernstfall vor
> Die nächste Behandlungsanfrage geht offenbar nach Berlin. Demnächst 20
> statt jetzt drei Spezialbetten.
Bild: Verladung von Hilfsgütern für Sierra Leone in Schönefeld
Der nächste nach Deutschland ausgeflogene Ebola-Patient wird
voraussichtlich in Berlin behandelt. Laut Gesundheitssenator Mario Czaja
(CDU) gibt es zwar noch keine konkrete Anfrage der
Weltgesundheitsorganisation. Doch nachdem bereits Fälle in Frankfurt/Main,
Hamburg und Leipzig behandelt wurden und Berlin über die größten
Kapazitäten verfüge, sei es „sehr wahrscheinlich“, dass es dazu kommt. La…
Czaja sollen auf der Isolierstation der Charité künftig alle 20 statt
bislang 3 Betten für Ebola-Patienten zu nutzen sein.
Mit der Aufstockung bereitet sich die Charité auch auf den in Kürze
beginnenden Einsatz der Bundeswehr und weiterer Helfer in die von Ebola
betroffenen Länder in Westafrika vor. Diese Freiwilligen haben die
Zusicherung, bei einer Erkrankung sofort zurückgeflogen zu werden. Die 20
Betten der Isolierstation, die nun für Ebola-Patienten vorbereitet werden
sollen, sind laut Czaja fast die Hälfte der deutschlandweit verfügbaren 47
Betten für Isolierfälle. Investieren muss der Senat laut Czaja noch für
Ausrüstung wie Schutzanzüge. Er ging davon aus, dass sich die Kosten im
einstelligen Millionenbereich bewegen.
Auch beim Personal würden die Vorbereitungen laufen. Nach Erfahrungen mit
den in Hamburg, Frankfurt und Leipzig behandelten Menschen geht die
Senatserwaltung für Gesundheit davon aus, dass sich im Schichtsystem 16
Pfleger und 16 Ärzte um einen Patienten kümmern.
In Berlin gab es bislang nur drei Verdachtsfälle. Beim ersten Mitte August
war im Jobcenter in Pankow eine Frau zusammengebrochen. Tests ergaben
binnen eines halben Tages, dass es sich aber nicht um Ebola, sondern um
Malaria handelte. Nach Einschätzung des Gesundheitssenators zeigte sich
dabei, dass der vorliegende Notfallplan funktioniere. „Wir sind gut
vorbereitet auf das Management einzelner Ebola-Fälle in Berlin“, sagte
Czaja.
Seine Referatsleiterin für Infektionsschutz, Marlen Suckau, warnte vor
einer Ausgrenzung von Afrika-Rückkehrern aus dem sozialen Leben. „Wir gehen
davon aus, dass jeder, der in einem Schutzanzug gearbeitet hat, kein Risiko
darstellt“, sagte sie. Statt einer in anderen Ländern diskutierten
Quarantäne sollen die zurückkehrenden Helfer, auch als Ausgleich für die
psychischen Belastungen im Epidemiegebiet, drei Wochen Urlaub bekommen,
verbunden mit der Bitte, den eigenen Körperzustand zu beobachten. „Die
können ganz normal mit der U-Bahn fahren oder in eine Pizzeria gehen“,
sagte Suckau. STEFAN ALBERTI
4 Nov 2014
## AUTOREN
Stefan Alberti
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