# taz.de -- Akw-Genehmigung für russische Firma: Rosatom darf in Finnland bauen | |
> Der russische Staatskonzern Rosatom wird an der finnischen Westküste ein | |
> Atomkraftwerk bauen. Dafür gab das Parlament in Helsinki am Freitag | |
> grünes Licht. | |
Bild: In Finnland werden noch Akw gebaut: Olkiluoto 3 ist in der Konstruktionsp… | |
HELSINKI afp | Das finnische Parlament hat dem Bau eines Atomkraftwerks an | |
seiner Westküste durch den russischen Staatskonzern Rosatom zugestimmt. 115 | |
Abgeordnete votierten am Freitag in zweiter Lesung dafür, 74 stimmten | |
dagegen. Der finnische Akw-Betreiber Fennovoima will die neue Anlage in | |
Pyhäjoki errichten. | |
Die Rosatom-Tochter Rosatom Overseas hatte 34 Prozent der | |
Fennovoima-Anteile übernommen, die der deutsche Energiekonzern Eon 2012 | |
abgegeben hatte. Mehrere Kleinaktionäre warfen das Handtuch, so dass | |
Fennovoima intensive Kundenwerbung betreiben musste, um über die von der | |
Regierung geforderte Schwelle von 60 Prozent finnischer oder europäischer | |
Investoren zu kommen. | |
Aus Protest gegen das Projekt schieden die Grünen im September aus der | |
Mehrparteienregierung unter Führung des konservativen Ministerpräsidenten | |
Alexander Stubb aus. Während der Parlamentsdebatte am Mittwoch wandten sich | |
Abgeordnete wie der Grünen-Chef Ville Niinistö nicht nur gegen die | |
Atomenergie, sondern auch gegen die Präsenz von Rosatom in Finnland. | |
Fennovoima will 2024 mit der Stromerzeugung beginnen. | |
Neben den Konservativen sind auch Christdemokraten, die Partei der | |
Schwedischsprachigen und die Sozialdemokraten an der Regierung beteiligt. | |
Mehrere sozialdemokratischen Minister lehnen den Akw-Neubau Medienberichten | |
zufolge ab. Der konservative Industrieminister Jan Vapaavuori von der | |
Nationalen Sammlungspartei verwies dagegen auf positive Auswirkungen auf | |
den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft im Allgemeinen. | |
5 Dec 2014 | |
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